Bad Tölz / München, 10.02.2023

Runde Sache für Kinder und Jugendliche

Jugendherbergswerk Bayern und Bayerischer Fußball-Verband schließen Kooperationsvertrag | Sport und soziales Lernen wichtig für Entwicklung der Persönlichkeit | enge Zusammenarbeit bei Qualifizierung Ehrenamtlicher

Vertreter des Jugendherbergswerks Bayern (DJH) und des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) haben in der Sport | Jugendherberge Bad Tölz einen Kooperationsvertrag unterzeichnet und damit den Weg für eine längerfristige Zusammenarbeit geebnet. Andreas Schinko, Geschäftsführer der BFV Service GmbH, überreichte dazu symbolisch ein Fußball-Trikot an Winfried Nesensohn, Vorstand im DJH.

In den beiden nächsten Jahren wollen beide Verbände ihre Kräfte bündeln und Kinder und Jugendliche in ihrer persönlichen Entwicklung zu unterstützen. Der Sport – vor allem der Fußball – bietet beste Voraussetzungen, um Heranwachsende körperlich und emotional zu stärken. Wichtige Schlagworte sind „soziales Lernen und Teambuilding“, „körperlich und mentale Fitness“ sowie „Teamgeist und Fairness“.

Winfried Nesensohn: „Jugendherbergen sind seit jeher Orte, an denen Gemeinschaft gelebt wird. Wir sind ein pädagogisch gestalteter Bildungs- und Begegnungsraum und bieten ganzheitliche Ansätze, um Kinder und Jugendliche umfassend in ihren Entwicklungsaufgaben zu unterstützen. Sport gehört zu den wichtigsten Angeboten, um in ihren persönlichen Stärken und Kompetenzen wachsen zu können. Die Kooperation mit dem BFV ist ein wichtiger Baustein in diesem Setting.“

Das DJH wird im Rahmen der Kooperation Webinare für ehrenamtliche Jugendleiter*innen, Trainer*innen und Interessierte anbieten. Andreas Schinko: „Der Teamgedanke zieht sich wie ein roter Faden durch den Fußball. Es kommt vor allem auf die Mannschaftsleistung und weniger auf Einzelaktionen an. Das sollen die Webinare vermitteln. Uns ist wichtig, dass junge Menschen Spaß am Sport haben – Fähigkeiten und Kompetenzen erwerben, die sie auf dem Spielfeld, in der Schule und darüber hinaus einsetzen können. Mit der Kooperation zwischen DJH und unserem Verband wollen wir diese Ziele noch effektiver erreichen.“

Die Zusammenarbeit beider Verbände konzentriert sich darüber hinaus auf Kommunikationsmaßnahmen zur Bewerbung der sportlichen Angebote und der Orte, an denen Kinder und Jugendliche dieser wertvollen Freizeitbeschäftigung nachgehen können. DJH und BFV informieren ihre Zielgruppen künftig regelmäßig über gemeinsame Aktionen.

Über den Landesverband Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk (DJH)
Der Landesverband Bayern im DJH ist als gemeinnütziger Verein Betreiber und Partner von derzeit 52 Jugendherbergen (36 Häuser in Eigenregie, 16 Häuser durch Partner betrieben, z.B. Kommunen). Seit Gründung des DJH steht ein wesentlicher Gedanke im Vordergrund: Junge Menschen sollen unabhängig von Herkunft und sozio-ökonomischem Status die Welt entdecken, Gemeinschaft erleben und ihren Horizont erweitern. Die Jugendherbergen sind ein vielseitiger Lern- und Erlebnisort mit abwechslungsreichen und lebensweltorientierten Programmangeboten für Schulklassen, Gruppen und Familien in den Bereichen soziales Lernen, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Kultur und Sport.

Die Jugendherbergen in Bayern im Netz: https://jugendherberge.de/bayern


München, 22.01.2023

Zum Tag der Bildung: Lern- und Begegnungsort Jugendherberge

Jugendherbergen in Bayern mit hochwertigen Bildungsangeboten zur Umsetzung der Sustainable Development Goals (SDG) | lernen, gestalten und teilhaben an außerschulischen Bildungsorten in 51 Jugendherbergen | pädagogische Programme von Klassenfahrten sollen künftig staatlich finanziert werden

Die Jugendherbergen in Bayern ermöglichen inklusive, chancengerechte und hochwertige Bildung und eröffnen Möglichkeiten des lebenslangen Lernens für alle Menschen. Sie erfüllen damit zentrale Aufgaben aus den 17 Sustainable Development Goals (SDG), die die Vereinten Nationen als Ziel bis 2030 beschlossen hat“, so Klaus Umbach, Präsident des Bayerischen Jugendherbergswerks, anlässlich des Internationalen Tages der Bildung am 24. Januar.

Seit 2016 setzt der Landesverband Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk (DJH) seine nachhaltige Unternehmensstrategie um. Neben ökologischen Aspekten berücksichtigt dieses Konzept auch die SDGs im Bereich Bildung. Dazu konzipiert und gestaltet das DJH Programmangebote für außerschulische Lernorte. Kinder und Jugendliche – Familien und Freizeitgruppen stehen im Fokus. Im Verständnis des DJH werden dabei Räume und Gelegenheiten für Bildung, Erlebnis, Gemeinschaft und Erholung geschaffen. Die Angebote stehen allen offen – unabhängig von Einkommen oder Herkunft der Familien.

Umbach: „Der gleichberechtige Zugang zu Bildung, Chancengleichheit und lebensweltlich orientierte Bildungsangebote sind der Ansatz in unserem Bildungsverständnis  Die Jugendherbergen erfüllen seit jeher durch Angebote des Sozialen Lernens, Sport, Bewegung, Gesundheitsprävention, Medienpädagogik, Kultur und Geschichte sowie Bildung für nachhaltige Entwicklung die Bedürfnisse von Heranwachsenden und deren Familien.“

Des DJH fordert die Bayerische Staatsregierung auf, zu prüfen, in welchem Umfang die zuständigen Ministerien die Kosten für pädagogische Programme, die bislang die Teilnehmenden selbst tragen, übernehmen können. „Schulische Bildung ist für alle kostenfrei; die Wertschätzung unserer außerschulischen Bildungsangebote in Jugendherbergen muss sich jetzt darin zeigen, dass Kinder und Jugendliche – unabhängig vom Status und Einkommen der Eltern – diese Angebote ebenfalls kostenfrei wahrnehmen können“, so Umbach. Das Jugendherbergswerk ist dazu mit den Landtagsfraktionen sowie dem Bayerischen Kultus- bzw. Sozialministerium im Gespräch Gesellschaftspolitisches Ziel des DJH ist eine Verbesserung von Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit sowie die Erweiterung von Bildungsvielfalt.

Über den Landesverband Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk (DJH)
Der Landesverband Bayern im DJH ist als gemeinnütziger Verein Betreiber und Partner von derzeit 52 Jugendherbergen (36 Häuser in Eigenregie, 16 Häuser durch Partner betrieben, z.B. Kommunen). Seit Gründung des DJH steht ein wesentlicher Gedanke im Vordergrund: Junge Menschen sollen unabhängig von Herkunft und sozio-ökonomischem Status die Welt entdecken, Gemeinschaft erleben und ihren Horizont erweitern. Die Jugendherbergen sind ein vielseitiger Lern- und Erlebnisort mit abwechslungsreichen und lebensweltorientierten Programmangeboten für Schulklassen, Gruppen und Familien in den Bereichen soziales Lernen, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Kultur und Sport.

Die Jugendherbergen in Bayern im Netz: https://jugendherberge.de/bayern


München, Dezember 2022

Jugendherberge Bayreuth erfolgreich beim »Förderpreis Inklusion 2022

Das »Inklusionsprojekt Jugendherberge Bayreuth« im Landesverband Bayern erreicht zweiten Platz beim »Förderpreis Inklusion 2022« | überzeugendes Teilhabekonzept und gelebte Inklusion | Preis mit 2.000 EUR dotiert

Die Stiftung Deutsches Jugendherbergswerk ehrt das »Inklusionsprojekt Jugendherberge Bayreuth« und verleiht ihm den zweiten Platz im Rahmen des »Förderpreises Inklusion 2022«. Die Urkunde und das Preisgeld in Höhe von 2.000 EUR wurden Anfang Dezember an Rolf Schmidek, Leiter der Jugendherberge Bayreuth, überreicht.

Die Stiftung würdigt mit dem im zweijährigen Rhythmus ausgelobten Preis einen ganzen Landesverband, Jugendherbergen oder Einzelpersonen für ihre Initiativen bzw. ihr Engagement zur Umsetzung des Inklusionsgedankens im Bereich des Jugendherbergswesens. Ausgezeichnet werden Projekte, die im DJH direkt oder durch ihr Engagement die Integration und Inklusion von Menschen mit Behinderungen fördern oder vorbildliche bzw. beispielhafte Leistungen für die gesellschaftliche Zielsetzung im Zusammenleben erbringen. Berücksichtigt werden dabei ausdrücklich praktische innovative Handlungsansätze, die ermutigend für andere wirken, nachhaltige Verbesserungen der Lebensqualität aufzeigen, Kooperationen im Sozialraum ermöglichen und die Lebenslagen von Menschen mit Behinderungen verbessern.

Das »Inklusionsprojekt Jugendherberge Bayreuth« erhält den zweiten Preis – die Jury hat das schlüssige Konzept überzeugt, das Inklusionsansätze sowohl im Bereich der Gäste als auch der Beschäftigten verfolgt und umsetzt. Von den 180 Betten des Hauses sind beispielsweise 50 drehbar und damit besonders für Rollstuhlfahrer*innen geeignet. 14 Zimmer im Erdgeschoss sind weitestgehend barrierefrei bzw. rollstuhlgerecht gestaltet: Zugang und Raumgestaltung sind schwellenlos.

Der Inklusionsgedanke setzt sich in der Belegschaft des Hauses fort. In Kooperation mit örtlichen Trägern wurden in der Jugendherberge Bayreuth ein Drittel der Arbeitsplätze für Menschen mit Beeinträchtigungen ausgelegt. In den Bereichen Küche und Empfang werden Mitarbeiter*innen mit und ohne Handicap gleichberechtigt eingesetzt. Zudem sind die Freizeitangebote im und um das Haus konsequent inklusiv gestaltet und für alle  nutzbar.

Die Jugendherberge Bayreuth setzt damit konsequent den satzungsgemäßen Auftrag der Jugendherbergen um und bietet inklusive Bildung, Gemeinschaft und Erholung für alle Gäste und Beschäftigten. Neben dem Thema Inklusion gehören die Aspekte Europa, kulturelle Bildung und Sport/Gesundheit zu den wesentlichen Inhalten der angebotenen Programme in der Jugendherberge Bayreuth.

Über den Landesverband Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk (DJH)
Der Landesverband Bayern im DJH ist als gemeinnütziger Verein Betreiber und Partner von derzeit 52 Jugendherbergen (36 Häuser in Eigenregie, 16 Häuser durch Partner betrieben, z.B. Kommunen). Seit Gründung des DJH steht ein wesentlicher Gedanke im Vordergrund: Junge Menschen sollen unabhängig von Herkunft und sozio-ökonomischem Status die Welt entdecken, Gemeinschaft erleben und ihren Horizont erweitern. Die Jugendherbergen sind ein vielseitiger Lern- und Erlebnisort mit abwechslungsreichen und lebensweltorientierten Programmangeboten für Schulklassen, Gruppen und Familien in den Bereichen soziales Lernen, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Kultur und Sport.

Die Jugendherbergen in Bayern im Netz: https://jugendherberge.de/bayern

 


München, 17.11.2022

Rest(e)los glücklich

Jugendherbergswerk Bayern und BUND Naturschutz Bayern starten landesweites Pilotprojekt zur Reduzierung von Speiseabfällen

Der Landesverband Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk (DJH) und der BUND Naturschutz in Bayern (BN), Kreisgruppe  München starten eine gemeinsame Initiative zur Reduzierung von Speiseresten in Jugendherbergen. Das Pilotprojekt wird  zunächst in fünf Häusern des Verbands umgesetzt und soll mittelfristig die Speisereste deutlich reduzieren. Das DJH führt damit sein 2016 eingeführtes nachhaltiges Unternehmenskonzept konsequent fort.

In Deutschland landen rund 1/3 aller produzierten Lebensmittel im Müll. Auch in den derzeit 52 Jugendherbergen in Bayern fallen jährlich große Mengen an Speiseresten an, die sowohl während der Zubereitung in den Küchen als auch bei Gästen während den Mahlzeiten entstehen. Diese Speisereste müssen aufwendig entsorgt werden, obwohl sie unter Umständen
noch verwertbar wären.

Nachhaltigkeit bedeutet für die Jugendherbergen in Bayern, mit allen Ressourcen sorgsam und schonend umzugehen. Bei Lebensmitteln tritt ein ethischer Aspekt hinzu: Mit den Speisen und Getränken, die in den Häusern als Reste in den entsprechenden Mülltonnen landen, könnten zusätzlich viele Menschen ernährt werden. Auch sind die Folgen für unser Klima
enorm. „Hier setzt unser Projekt an – wir wollen so wenig wie möglich Reste produzieren und tragen damit zu einem respektvollen Umgang mit Lebensmitteln bei“, so Elke Molkow, Referentin für Qualitätsmanagement und nachhaltige  Unternehmensentwicklung im DJH.

In einem ersten Schritt wird in den fünf Pilothäusern die Menge der im Verlauf mehrerer Wochen anfallenden Speisereste gemessen und protokolliert. Danach soll analysiert werden, in welchen Bereichen der Verpflegung besonders große Mengen an Speiseresten entstehen und ob dies ggf. mit bestimmten Verpflegungsformen (z.B. Buffet mit Selbstbedienung) oder  Rezepturen korrespondiert. Auf der Basis der gewonnenen Erkenntnisse werden sowohl Abläufe in den Küchen als auch Angebote nachjustiert.

Anke Neumeier, Projektstelle „Ökologisch Essen“ beim BN: „Schon das alleinige Messen der Essensreste führt bei den meisten Küchen zu einer automatischen Reduzierung ihrer Abfälle.Die Küchenteams des DJH gehen dabei noch weiter: Sie suchen gezielt nach Möglichkeiten, die Essensreste einzusparen und nehmen dabei sogar ihre Tischgäste durch die Stärkung ihres Umweltbewusstseins mit.“

Das Pilotprojekt in den bayerischen Jugendherbergen soll bis Ende 2023 laufen; die Ergebnisse werden anschließend veröffentlicht, in das verbandseigene Qualitätsmanagement überführt und sind dann verbindlich für alle Häuser.

Über den Landesverband Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk (DJH)
Der Landesverband Bayern im DJH ist als gemeinnütziger Verein Betreiber und Partner von derzeit 52 Jugendherbergen (36 Häuser in Eigenregie, 16 Häuser durch Partner betrieben, z.B. Kommunen). Seit Gründung des DJH steht ein wesentlicher Gedanke im Vordergrund: Junge Menschen sollen unabhängig von Herkunft und sozio-ökonomischem Status die Welt entdecken, Gemeinschaft erleben und ihren Horizont erweitern. Die Jugendherbergen sind ein vielseitiger Lern- und Erlebnisort mit abwechslungsreichen und lebensweltorientierten Programmangeboten für Schulklassen, Gruppen und Familien in den Bereichen soziales Lernen, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Kultur und Sport.

Die Jugendherbergen in Bayern im Netz: https://jugendherberge.de/bayern


München, 28.10.2022

Jugendherbergen und Härtefall-Fonds: Wirksamkeit vor Schnelligkeit

Jugendherbergswerk mahnt Berücksichtigung von Einrichtungen der sozialen Wirtschaft bei Härtefall-Fonds an | gemeinwohlorientierte Träger mit Antragsberechtigung ausstatten | Vielfalt von Trägern der freien Kinder- und Jugendhilfe ist andernfalls gefährdet

Der von Ministerpräsident Markus Söder angekündigte Härtefall-Fonds zur Abwehr der Folgen der Energiekrise ist für normale Wirtschaftsunternehmen konzipiert. Wir befürchten, dass dabei abermals Teile der sozialen Wirtschaft ausgeklammert werden und nicht antragsberechtigt sind. Gemeinwohlorientierte Unternehmen wie das  Jugendherbergswerk müssen jedoch auch unter diesem Rettungsschirm Platz finden, um die landesweite Struktur  der außerschulischen Bildungsarbeit nicht zu gefährden“, fordert Klaus Umbach, Präsident des Landesverbands Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk (DJH).

Zwar sei im Moment weder auf Bundes- noch auf Landesebene endgültig entschieden, wie die Hilfsprogramme ausgestaltet werden. Aus den Ankündigungen der Politik lässt sich jedoch ablesen, dass Einrichtungen wie die Jugendherbergen – ähnlich wie in der Anfangsphase der Corona-Pandemie – in diesen Programmen nicht berücksichtigt werden. Umbach: „Die Fehler in der Förderlogik von 2020 dürfen sich nicht wiederholen. Jugendherbergen und andere Einrichtungen der sozialen Wirtschaft sind weder normale Industrieunternehmen noch rein caritativ tätige Wohlfahrtsverbände. Wir brauchen eigene Zugänge zum Härtefall-Fonds."

Das DJH ist als gemeinnütziger Verein organisiert und erfüllt satzungsgemäß Aufgaben der Bildung und Erziehung von jungen Menschen. Als anerkannter Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe ist das DJH unmittelbar gemeinwohlorientiert unternehmerisch tätig. Diese Sonderstellung hatten Landes- und Bundespolitik vor  zweieinhalb Jahren zunächst nicht beachtet – diesen Fehler jedoch später korrigiert. Das DJH weist nun frühzeitig auf die notwendige gesonderte Betrachtung des „Konstrukts Jugendherbergswerk“ hin.

Klaus Umbach: „Wir erleben derzeit einen Ansturm auf unsere Häuser von Schulklassen. Nach den Einschränkungen der Pandemie wollen unsere Gäste wieder die Möglichkeit des Lernens an außerschulischen Bildungsorten und der sozialen Begegnungen haben. Diese wiedererlangte Freiheit ist aber nun durch eine Preisexplosion im Energiebereich und die ausufernde Inflation erneut in Gefahr. Erste Familien sagen die Teilnahme ihrer Kinder an Klassenfahrten aus finanziellen Gründen ab. Hier muss der Härtefall-Fonds des Landes ansetzen, damit wir flächendeckend und für alle Heranwachsenden diese unverzichtbare Form des sozialen Lernens – auch und gerade in diesen Krisenzeiten – erhalten können.

Das DJH sieht die Landesregierung in der Verantwortung unverzüglich wirksame Maßnahmen zu ergreifen, die den Fortbestand der Träger der sozialen Wirtschaft ermöglichen.

Über den Landesverband Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk (DJH)
Der Landesverband Bayern im DJH ist als gemeinnütziger Verein Betreiber und Partner von derzeit 52 Jugendherbergen (36 Häuser in Eigenregie, 16 Häuser durch Partner betrieben, z.B. Kommunen). Seit Gründung des DJH steht ein wesentlicher Gedanke im Vordergrund: Junge Menschen sollen unabhängig von Herkunft und sozio-ökonomischem Status die Welt entdecken, Gemeinschaft erleben und ihren Horizont erweitern. Die Jugendherbergen sind ein vielseitiger Lern- und Erlebnisort mit abwechslungsreichen und lebensweltorientierten Programmangeboten für Schulklassen, Gruppen und Familien in den Bereichen soziales Lernen, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Kultur und Sport.

Die Jugendherbergen in Bayern im Netz: https://jugendherberge.de/bayern


München, 18.10.2022

IQB-Bildungstrend: Jugendherbergen sind Teil der Lösung

Defizite in formalen Bildungsleistungen sind nicht hinnehmbar | allen Kindern und Jugendlichen Freude am Wissenserwerb und am gemeinsamen Lernen zurückgeben | Bildungsbenachteiligung am Lernort Jugendherberge abbauen

„Der soeben veröffentlichte IQB-Bildungstrend zeigt: Kinder und Jugendliche sind sowohl angesichts der aktuellen Krisensituationen als auch in Folge der bildungs- und sozialpolitischen Versäumnisse der letzten Jahrzehnte zu den Hauptleidtragenden dieser gesellschaftlichen Realität geworden. Ihre Bildungs- und Lebensbiografien wurden
beschädigt, Teilhabechancen verringern sich – gleichzeitig haben sich Benachteiligungen und Ungleichheiten verstärkt“, kommentiert Klaus Umbach, Präsident des Jugendherbergswerks Bayern (DJH), die Befunde der aktuellen Studie.

Neben den besorgniserregenden Entwicklungen bei Lesekompetenz oder Kenntnissen in Mathematik ist nach Ansicht des DJH ein zweites Ergebnis des Berichts Anlass für ein unmittelbares Nachsteuern in der Bildungspolitik aller Bundesländer. „Den Schülerinnen und Schülern ist offenbar schon seit längerer Zeit die Freude am Lernen abhandengekommen. Das ist schlimmer als eine nicht gelöste Textaufgabe“, so Umbach.

Nach Corona-Pandemie, Verunsicherung durch weltweite Konflikte oder existenzgefährdenden wirtschaftlichen Nöte in den Familien müssen der Staat und seine Akteure alles daransetzen, diese Defizite zu beheben. Schulen spielen dabei eine zentrale Rolle – müssen aber nach Überzeugung des DJH durch außerschulische Settings des sozialen Lernens und des Teambuilding erweitert werden. Umbach: „Lernerfolg und Persönlichkeitsbildung – formale Bildung und universeller  Kompetenzerwerb gehören zusammen!“

Die Jugendherbergen in Bayern als anerkannter Träger der freien Jugendhilfe bieten Heranwachsenden seit jeher Räume und Gelegenheiten des außerschulischen Lernens, der sozialen Interaktion und des gesellschaftlichen Engagements. Klassenfahrten sind dabei bewährte Methoden, formales, non-formales und informelles Lernen mit Teambuilding und
letztlich der Freude am Wissenserwerb zu verbinden.

Die Forderungen des DJH richten sich an die Bundes- und Landespolitik: die Lern- und Bildungsprogramme bzw. Angebote zur Persönlichkeitsentwicklung, die die Jugendherbergen im Rahmen von Klassen- und Gruppenfahrten bieten, müssen für alle Kinder und Jugendliche zugänglich und finanzierbar sein. Angesichts explodierenden Energiekosten und einer galoppierenden Inflation, von denen auch die Jugendherbergen in Bayern massiv betroffen sind, droht die Gefahr, dass die finanziellen Belastungen der Familien dazu führen, dass erneut Kindern und Jugendliche eine gleichberechtigte Teilhabe verwehrt wird.

Klaus Umbach: „So selbstverständlich wie der Staat die Kosten für schulische Bildung trägt, müssen wirksame und niederschwellig angelegte Bildungsprogramme im Rahmen von Klassenfahrten auch durch staatliche Haushalte gedeckt sein. Aus dem Verbund von schulischer Bildung und außerschulischem Lernen können entwickelte, informierte und engagierte Kinder und Jugendliche erwachsen.“

Über den Landesverband Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk (DJH)
Der Landesverband Bayern im DJH ist als gemeinnütziger Verein Betreiber und Partner von derzeit 52 Jugendherbergen (36 Häuser in Eigenregie, 16 Häuser durch Partner betrieben, z.B. Kommunen). Seit Gründung des DJH steht ein wesentlicher Gedanke im Vordergrund: Junge Menschen sollen unabhängig von Herkunft und sozio-ökonomischem Status die Welt entdecken, Gemeinschaft erleben und ihren Horizont erweitern. Die Jugendherbergen sind ein vielseitiger Lern- und Erlebnisort mit abwechslungsreichen und lebensweltorientierten Programmangeboten für Schulklassen, Gruppen und Familien in den Bereichen soziales Lernen, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Kultur und Sport.

Die Jugendherbergen in Bayern im Netz: https://jugendherberge.de/bayern


München, 04.10.2022

Jugendherberge in Hartenstein schließt dauerhaft

Mangelnde Rentabilität und enormer Investitionsstau machen Weiterbetrieb der mittelfränkischen Jugendherberge unmöglich | Präsidium wird seiner Verantwortung gegenüber dem Gesamtnetz aller Häuser gerecht

Das Präsidium des Landesverbands Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk (DJH) hat in seiner Sitzung vom 30. September die endgültige Schließung der Jugendherberge im mittelfränkischen Hartenstein beschlossen. Das Haus stellt zum 31.12.2022  den Betrieb ein.

Die mit 64 Betten kleinste Jugendherberge in Bayern konnte aufgrund mangelnder betriebswirtschaftlicher Rentabilität bereits seit einigen Jahren nur durch eine innerverbandliche Querfinanzierung geführt werden. Die Nachfrage nach Übernachtungen
und Programmen ist seit geraumer Zeit rückläufig – die Auslastung blieb bereits vor der Pandemie hinter dem Durchschnitt des Landesverbands zurück. Dieser Trend wurde in den zurückliegenden Jahren von einem schnell anwachsenden Investitionsstau  begleitet, der die touristische Attraktivität zunehmend verringerte.

Hinzukommt, dass sich mit den beiden DJH-Standorten Pottenstein und Nürnberg zwei gästestarke Jugendherbergen in unmittelbarer Nähe des Hauses in Hartenstein befinden.

Klaus Umbach, Präsident des DJH Bayern: „Eine Jugendherberge, die dauerhaft geschlossen werden muss, ist letztlich ein Verlust an pädagogischen Angeboten, Räumen für soziales Lernen und Gelegenheiten für Begegnungen. Als Landesverband sind wir jedoch einer Nachhaltigkeit auch im wirtschaftlichen Sinne verpflichtet und dürfen dauerhaft defizitär arbeitende Jugendherbergen nicht zur Belastung für das Gesamtnetz werden lassen. Im Fall von Hartenstein war also eine endgültige Schließung unausweichlich, wenn wir damit alle 35 verbleibenden Standorte langfristig sichern wollen.“

Zum Investitionsstau in Höhe von ca. 1,7 Mio. Euro und der sinkenden Nachfrage nach Buchungen kommen kurzfristig nicht lösbare Probleme bei der Personalgewinnung. Nachdem die jetzige Leiterin der Jugendherberge Anfang 2023 in Ruhestand gehen wird, wäre eine Wiederbesetzung der Stelle nahezu aussichtslos. Die in Hartenstein verbleibenden Mitarbeiter*innen und Teilzeitkräfte können auf Wunsch in andere Häuser wechseln; die Jugendherberge Pottenstein etwa liegt nur 33 km von Hartenstein entfernt. Zwischen Personalabteilung und Betriebsrat wird in jedem Fall ein Sozialplan ausgehandelt.

„Es schmerzt besonders, wenn wir im ländlichen Raum ein Haus verlieren, weil wir gerade dort präsent sein wollen. Der Landesverband beweist aber beispielsweise aktuell mit Investitionen in Furth im Wald oder Saldenburg, dass wir auch in Zukunft Jugendherbergen unbedingt auch jenseits der Metropolen betreiben wollen“, so Umbach.

Über den Landesverband Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk (DJH)
Der Landesverband Bayern im DJH ist als gemeinnütziger Verein Betreiber und Partner von derzeit 52 Jugendherbergen (36 Häuser in Eigenregie, 16 Häuser durch Partner betrieben, z.B. Kommunen). Seit Gründung des DJH steht ein wesentlicher Gedanke im Vordergrund: Junge Menschen sollen unabhängig von Herkunft und sozio-ökonomischem Status die Welt entdecken, Gemeinschaft erleben und ihren Horizont erweitern. Die Jugendherbergen sind ein vielseitiger Lern- und Erlebnisort mit abwechslungsreichen und lebensweltorientierten Programmangeboten für Schulklassen, Gruppen und Familien in den Bereichen soziales Lernen, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Kultur und Sport.

Die Jugendherbergen in Bayern im Netz: https://jugendherberge.de/bayern


München, 26.09.2022

Antrittsbesuch im Sozialministerium:

Gemeinsam für das Wohl von Kindern und Jugendliche

Bayerisches Jugendherbergswerk zum Antrittsbesuch bei Staatsministerin Ulrike Scharf | Kinder und Jugendliche bestmöglich unterstützen | Jugendherbergen als Bildungs- und Begegnungsort krisenfest gestalten

Die Bayerische Sozialministerin Ulrike Scharf empfing am Montag den Präsidenten des Landesverbands Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk (DJH) Klaus Umbach sowie dessen geschäftsführenden Vorstand Michael Gößl zu einem Antrittsbesuch. Das DJH ist als anerkannter Träger der freien Jugendhilfe fachlich dem Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales zugeordnet.

Das Treffen diente einem ersten persönlichen Kennenlernen – in Anbetracht der vielfältigen Herausforderungen, die vor den Jugendherbergen liegen, wurden während des Gesprächs auch zentrale Themen besprochen, die das DJH in enger Zusammenarbeit mit dem Sozialministerium bearbeitet. So wurden vor dem Hintergrund der massiven Energiekrise und der hohen Inflationsrate Schutzmechanismen erörtert, die die Jugendherbergen vor existenzbedrohenden Umsatzeinbrüchen schützen. Jugendherbergen und andere soziale Einrichtungen sind von einem solchen Szenario massiv betroffen.

Darüber hinaus wurde darüber beraten, wie ein Ausbau pädagogisch anspruchsvoller Kinder-, Jugend- und Familienfreizeiten am Lernort Jugendherberge umgesetzt werden kann bzw. in welchem Umfang sich die Bayerische Staatsregierung künftig an notwendigen baulichen Investitionen innerhalb des DJH engagieren soll.

Klaus Umbach: „Hier wird Zukunft gestaltet! Die Jugendherbergen in Bayern eröffnen Räume und Gelegenheiten für lebenslanges Lernen, außerschulische Bildung und weltoffene Begegnungen. In diesem Selbstverständnis sehen sich Jugendherbergswerk und Bayerisches Sozialministerium der Zukunft von Kindern und Jugendlichen verpflichtet. Der regelmäßige fachliche Austausch mit der Staatsministerin gibt Impulse für neue Ideen und Konzepte – soll aber auch helfen, die vom Jugendherbergswerk zu bewältigenden sozial-, gesellschafts- und strukturpolitischen Herausforderungen zu lösen. Herzlichen Dank an Ministerin Ulrike Scharf für die intensive, wertschätzende und lösungsorientierte Zusammenarbeit, von der alle Beteiligten gleichermaßen profitieren.“

Einigkeit bestand bei den Gesprächspartnern darin, dass Jugendherbergen sowohl in der kurz- und mittelfristigen Bewältigung der Pandemiefolgen für Heranwachsende als auch langfristig beim Ausbau der Angebote der 52 Häuser in Bayern eine zentrale Rolle zukommt, die sich vor allem im Bereich des sozialen Lernens zeigt.

Staatsministerin Ulrike Scharf: „In unseren Jugendherbergen wird Gemeinschaft gelebt! Sie sind Bildungs- und Begegnungsorte und zentrale Einrichtungen unserer Jugendarbeit. Ich danke dem DJH und allen haupt- und ehrenamtlich Engagierten für Ihre wertvolle pädagogische Arbeit in den bayerischen Jugendherbergen. Durch ihren unermüdlichen Einsatz für Kinder und Jugendliche werden in ganz Bayern, auch in diesen Zeiten, Kinderaugen zum Leuchten gebracht. Das DJH ist mit seinem vorbildlichen gesellschaftlichen Engagement ein wichtiger Teil unseres sozialen Bayerns und trägt dazu bei, dass auch in Zukunft gilt: Bayern.Gemeinsam.Stark.“

Der fachliche Austausch zwischen DJH und Sozialministerium soll auch unter der neuen Leitung kontinuierlich gepflegt werden. Enge Kontakte bestehen dazu sowohl auf der politischen als auch der Arbeitsebene.

Über den Landesverband Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk (DJH)
Der Landesverband Bayern im DJH ist als gemeinnütziger Verein Betreiber und Partner von derzeit 52 Jugendherbergen (36 Häuser in Eigenregie, 16 Häuser durch Partner betrieben, z.B. Kommunen). Seit Gründung des DJH steht ein wesentlicher Gedanke im Vordergrund: Junge Menschen sollen unabhängig von Herkunft und sozio-ökonomischem Status die Welt entdecken, Gemeinschaft erleben und ihren Horizont erweitern. Die Jugendherbergen sind ein vielseitiger Lern- und Erlebnisort mit abwechslungsreichen und lebensweltorientierten Programmangeboten für Schulklassen, Gruppen und Familien in den Bereichen soziales Lernen, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Kultur und Sport.

Die Jugendherbergen in Bayern im Netz: https://jugendherberge.de/bayern


München/Burghausen, 05.09.2022

Grenzenlos – Jugendherberge eben

Staatsministerin Ulrike Scharf besucht „Anna Schaffelhuber Grenzenlos-Camp“ in der Jugendherberge Burghausen | Inklusion zentrales Thema auch für Jugendherbergswerk Bayern

Die Bayerische Sozialministerin Ulrike Scharf hat das „Anna Schaffelhuber GrenzenlosCamp“ besucht, das derzeit in der Jugendherberge Burghausen stattfindet. Das Camp und seine Workshops richten sich an Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahre – Heranwachsende mit körperlichen und kognitiven Beeinträchtigungen sind eingeladen, an diesem fünftägigen
Camp teilzunehmen. Die Jugendlichen sollen ihr Selbstbewusstsein stärken und neue Kompetenzen erwerben. Eine Jugendherberge ist der passende Ort dafür.

Wir begrüßen Anna Schaffelhuber und ihr Team bereits zum vierten Mal in unserer Jugendherberge in Burghausen. Kein Zufall, denn in unseren Häusern spielt Inklusion seit jeher eine zentrale Rolle“, so Klaus Umbach, Präsident des Bayerischen
Jugendherbergswerks.

24 Jugendliche mit und ohne Handicap erleben während des Camps, dass Unterschiede und Vielfalt eine Bereicherung des Lebens darstellen. Darüber hinaus wird in der Jugendherberge das Motto „Gemeinschaft erleben“ mit Leben erfüllt: Qua ihrer Satzung stehen die Jugendherbergen allen Menschen offen – unabhängig von ihrer sozialen Herkunft,
Behinderung, geschlechtlicher Identität oder anderen zugeschriebenen Merkmalen. Umbach: „Jugendherbergen sind in dieser Hinsicht grenzenlos.“

Staatsministerin Scharf bedankte sich deshalb sowohl bei Anna Schaffelhuber und ihrem Team als auch bei der Leiterin der Jugendherberge Burghausen Ulrike Abeln für das konsequent inklusiv umgesetzte Camp und nannte es beispielsgebend für andere außerschulischen Angebote.

Gleichzeitig wurde während des Besuchs deutlich, dass Jugendherbergen als Bildungs- und Begegnungsorte weiterhin finanzielle und politische Unterstützung benötigen, um sowohl die Häuser als auch die inhaltlichen Angebote noch stärker barrierefrei zu gestalten. „Wir sind auf einem sehr guten Weg. Die Jugendherberge in Bayreuth ist beispielsweise die erste
Inklusions-Jugendherberge, die die Bedürfnisse von Gästen und Mitarbeitenden mit Handicap gleichermaßen aufgreift. Zudem wurden bereits mehrere Häuser mit dem Sigel ‚Bayern barrierefrei‘ ausgezeichnet – alle Häuser im Landesverband sind außerdem nach dem Standard ‚Reisen für alle‘ zertifiziert. Es kommt nun darauf an, Inklusion als Verständnis von
durchgehend gleichberechtigtem Zugang aller Menschen zu den Angeboten des DJH weiter voranzutreiben. Ohne finanzielle Unterstützung seitens des Staates wird dies aber nicht möglich sein“, betonte Umbach.

Das Anna Schaffelhuber-Camp wird auch 2023 wieder zu Gast in der Jugendherberge Burghausen sein. Bis dahin arbeitet der Landesverband konsequent weiter an seinem Auftrag, möglichst alle Menschen in seine Angebote einzuschließen.

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Der Landesverband Bayern im DJH ist als gemeinnütziger Verein Betreiber und Partner von derzeit 52 Jugendherbergen (36 Häuser in Eigenregie, 16 Häuser durch Partner betrieben, z.B. Kommunen). Seit Gründung des DJH steht ein wesentlicher Gedanke im Vordergrund: Junge Menschen sollen unabhängig von Herkunft und sozio-ökonomischem Status die Welt entdecken, Gemeinschaft erleben und ihren Horizont erweitern. Die Jugendherbergen sind ein vielseitiger Lern- und Erlebnisort mit abwechslungsreichen und lebensweltorientierten Programmangeboten für Schulklassen, Gruppen und Familien in den Bereichen soziales Lernen, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Kultur und Sport.

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München, 26.07.2022

Unverständnis nach Stadtratsbeschluss: Landshut braucht eine neue Jugendherberge!

Landshuter Stadtrat besiegelt ‚Aus‘ für Jugendherberge | wertvoller Lern- und Begegnungsort geht verloren | Landesverband appelliert an Stadt, neuen Standort zu suchen | eine ganze Region profitiert von einer Jugendherberge

Der Landesverband Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk (DJH) bedauert den Beschluss des Landshuter Stadtrats vom vergangenen Freitag ausdrücklich, wonach die Stadt den Betrieb der örtlichen Jugendherberge zum 31.12.2022 endgültig einstellen will.

Klaus Umbach, Präsident des DJH Bayern: „Leider wurde unser Verband in der finalen Pha-se der Entscheidungsfindung nicht eingebunden. Damit bestand für uns keine Möglichkeit, die Mitglieder des Stadtrates noch einmal von der weitreichenden bildungs-, sozial- und wirt-schaftspolitischen Bedeutung einer Jugendherberge überzeugen zu können. Wird der Beschluss nun so umgesetzt, geht der Stadt ein wahrer Schatz verloren; viel trauriger ist aber die Tatsache, dass man damit vor allem jungen Menschen die Chance auf soziales Lernen, vorurteilsfreie Begegnungen und die Weiterentwicklung ihrer Persönlichkeit nimmt.“

Der Stadtrat war in seiner letzten Sitzung mehrheitlich der Vorlage gefolgt, wonach die Stadt sich den Weiterbetrieb nicht leisten könne und man zur Sicherung der kommunalen Finanzen auf diese freiwillige Leistung verzichten müsse. Der Beschluss bedeutet in seiner Konsequenz, dass die Stadt ein wertvolles Angebot streicht, von dem in dieser Zeit angesichts erheblicher Bildungsherausforderungen besonders Heranwachsende profitiert hätten.

Der DJH Bayern zeigt sich gleichzeitig überrascht, dass der Verband zuletzt nicht mehr in die Diskussion eingebunden wurde. Dabei hatte das DJH signalisiert, dass man für ein Pachtmodell an einem neuen und modernen Standtort zur Verfügung stehen würde. Umbach: „Ich kann und will mir nicht vorstellen, dass ein so attraktiver Standort wie Landshut ohne Jugendherberge auskommen muss. Wir fordern die Stadt auf, gemeinsam mit uns schnellstmöglich nach einer Alternative für die Jugendherberge ‚Ottonianum‘ zu suchen, die mehr Platz bietet und unseren Qualitätsstandards gerecht wird. Wir stehen zu unserem Wort, uns auch jenseits der Ballungsräume und Großstädte für attraktive Jugendherbergen und damit für gefragte Bildungsorte zu engagieren.“

Der Landesverband Bayern würde mit der Jugendherberge einen Standort verlieren, der von der Stadt getragen wird und der vielfältige Möglichkeiten zur gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung einer ganzen Region bietet. Das DJH wird sich nun mit Politiker*innen auf Landes- und Bundesebene für den Erhalt des Standorts bzw. den Neubau der Jugendherberge in der niederbayerischen Metropole einsetzen.

Über den Landesverband Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk (DJH)
Der Landesverband Bayern im DJH ist als gemeinnütziger Verein Betreiber und Partner von derzeit 52 Jugendherbergen (36 Häuser in Eigenregie, 16 Häuser durch Partner betrieben, z.B. Kommunen). Seit Gründung des DJH steht ein wesentlicher Gedanke im Vordergrund: Junge Menschen sollen unabhängig von Herkunft und sozio-ökonomischem Status die Welt entdecken, Gemeinschaft erleben und ihren Horizont erweitern. Die Jugendherbergen sind ein vielseitiger Lern- und Erlebnisort mit abwechslungsreichen und lebensweltorientierten Programmangeboten für Schulklassen, Gruppen und Familien in den Bereichen soziales Lernen, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Kultur und Sport.

Die Jugendherbergen in Bayern im Netz: https://jugendherberge.de/bayern

 


München, 25.06.2022

Keine Formsache!

Kultusministerium muss Klassenfahrten jetzt ausdrücklich empfehlen

Hauptversammlung des DJH: Gemeinschaftserlebnisse auf Klassenfahrten unterstützen psycho-soziale Gesundheit und fördern Resilienz | Prof. Dr. Klaus Zierer: „Bildungsort Jugendherberge – ein Beitrag zur Vermeidung einer Bildungskatastrophe“ | Nachwahlen zum Präsidium

„Unter Wissenschaftler*innen und pädagogischen Fachkräften ist unstrittig, dass Klassenfahrten ein bewährter Weg zur Stärkung von sozialer Gemeinschaft, Schaffung niederschwelliger und partizipativ gestalteter Lernsettings und der Herausbildung von Resilienz von Heranwachsenden gegenüber Krisen sind. Nach der Pandemie gilt diese Erkenntnis besonders. Das Bayerische Kultusministerium muss deshalb Klassenfahrten dringend empfehlen und ausdrücklich an Schulleitungen, Lehrkräfte und Eltern appellieren, genau jetzt eine solche Klassenfahrt zu planen“, forderte Klaus Umbach, Präsident des Landesverbands Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk (LVB), während der ordentlichen Hauptversammlung des Verbandes in der Jugendherberge München City am Samstag.

Zuvor hatten Katrin Habenschaden, Zweite Bürgermeisterin der Landeshauptstadt München, und Prof. Dr. Günther Schneider, Präsident des Deutschen Jugendherbergswerks (Hauptverband), in ihren Grußworten auf die gewachsene Bedeutung des Lern- und Begegnungsorts Jugendherberge hingewiesen. Habenschaden: „Jugendherbergen sind Labore für innovative und damit zukunftsfähige Lebens- und Gesellschaftsmodelle. Diese Offenheit und Unvoreingenommenheit gegenüber anderen Kulturen ist das, was unsere Gesellschaft braucht – heute mehr als zuvor.“ Günther Schneider ergänzte: „Die 2,5 Millionen Mitglieder des Jugendherbergswerks sind ein Garant dafür, dass wir die Idee der Gemeinwohlorientierung unseres Verbandes auch künftig mit Leben füllen werden. Dass wir ein attraktives Modell sind, belegt im Übrigen die Tatsache, dass unser Verband während der Pandemie kaum Mitglieder verloren hat.“

Die Hauptversammlung beschäftigte sich in einem inhaltlichen Teil mit dem Thema „Bildungsort Jugendherberge“. In seinem Vortrag hatte Prof. Dr. Klaus Zierer, Ordinarius für Schulpädagogik an der Universität Augsburg, vor den Delegierten zunächst deutlich gemacht, dass kaum eine andere Form der pädagogisierten Begleitung von Kindern und Jugendlichen so nötig und dabei so erfolgreich sei wie Klassen- und Schulfahrten. Sie leisten vor allem einen unschätzbaren Beitrag zur Sicherung von Bildungsgerechtigkeit. Zierer: „Jugendherbergen mit ihren strukturellen und inhaltlichen Besonderheiten als außerschulischer Lernort können und müssen dazu beitragen, die Schullandschaft im Sinne von Kindern und Jugendlichen zu verändern. Sie sind Lern- und Erlebnisräume, die Heranwachsende in der Gesamtheit ihrer Möglichkeiten ansprechen und Bildung eher als ‚ein Verstehen von Welt‘ als den rein kognitiv ausgerichteten Erwerb von Wissen verstehen.“

Während des folgenden Podiumsgesprächs diskutierte Zierer mit Michael Rißmann, Ministerialrat im Bayerischen Kultusministerium und dort Leiter des Referats für die Sicherstellung der Unterrichtsversorgung, Johanna Scharl (Landeselternverband Bayerischer Realschulen), Attila Kachelmann (Landesschülersprecher FOS/BOS) sowie Klaus Umbach darüber, welche Angebote von Jugendherbergen im Rahmen von Klassenfahrten besonders dringend nötig sind und in welchem Umfang das Ministerium solche Fahrten unterstützen und fördern muss. Umbach: „Jugendherbergen sind Orte der non-formalen und informellen Bildung, die gleichberechtigt neben der Schule stehen und eine deutliche Aufwertung in den Bildungsbiografien der Schülerinnen und Schüler erfahren müssen. Es spricht viel für eine verpflichtende Aufnahme von Klassenfahrten in die Lehrpläne – in Anbetracht des Lehrermangelns und der ohnehin hohen Arbeitsbelastung der Pädagog*innen ist dies jedoch aktuell schwer umsetzbar. Das Ministerium steht jedoch in der Verantwortung, das Thema Klassenfahrten verbindlicher in der Ausbildung von Lehrkräften zu verankern und sowohl die Schulen wie auch die Eltern durch gezielte finanzielle Förderung zur Durchführung einer solchen Bildungs- und Begegnungsfahrt zu ermutigen bzw. zu befähigen.“

Die Jugendherbergen in Bayern befinden sich nach der Pandemie auf dem Weg der wirtschaftlichen Erholung und können wieder fast alle pädagogischen Programme für Schulklassen, Familien und Einzelreisende anbieten. An die Adresse der Landespolitik gerichtet, wiesen die Delegierten der Hauptversammlung erneut auf die Vielfalt und Qualität der Angebote hin. Diese orientieren sich konsequent an der Lebenswirklichkeit und Bedürfnissen der Heranwachsenden. Aktuell bieten die 52 Häuser in Bayern vor allem Programme zum Sozialen Lernen und zum Teambuilding; aber auch Angebote zum Naturerleben, zur kulturellen und historischen Bildung sowie Programme mit den Schwerpunkte Digitalisierung der Gesellschaft, Demokratie und Menschenrechte, Wertekompetenz bzw. Gesundheitsförderung durch Sport und Bewegung werden sehr gut nachgefragt. Eine Vielzahl der Angebote knüpft zudem unmittelbar an die Lehrpläne an und erweitert damit den Wissens- und Erfahrungshorizont von Kindern und Jugendlichen.

Umbach: „Die Jugendherbergen in Bayern sind seit ihrer Gründung vor fast 100 Jahren Bildungspartner für alle Teile der Schulfamilie. Wir stehen dem Kultusministerium und den Schulbehörden auch heute als ausgewiesener Experte in Bildungsfragen partnerschaftlich zur Seite. Das Ministerium muss diese Chance erkennen und unsere Kompetenzen aus dem Bereich des außerschulischen Lernens künftig noch viel stärker in seine konzeptionellen Überlegungen zur Bildungsplanung einfließen lassen.“

Neben dem inhaltlichen Schwerpunkt zur Bedeutung von Klassenfahrten stand während der diesjährigen Hauptversammlung in der Jugendherberge München City eine Nachwahl zum ehrenamtlichen Präsidium des Landesverbands an: Künftig ergänzen Dr. Gisela Stückl (Referatsleiterin Bayerisches Kultusministerium) und Doris Schneider (Geschäftsführerin Altenheime im DICV München-Freising) das zehnköpfige Gremium. Daniela Arnu (Bayerischer Rundfunk) wurde zur stellvertretenden Präsidentin gewählt und folgt in dieser Funktion auf Dr. Ursula Wurzer-Faßnacht, die aus dem Gremium ausscheidet.

Über den Landesverband Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk (DJH)
Der Landesverband Bayern im DJH ist als gemeinnütziger Verein Betreiber und Partner von derzeit 52 Jugendherbergen (36 Häuser in Eigenregie, 16 Häuser durch Partner betrieben, z.B. Kommunen). Seit Gründung des DJH steht ein wesentlicher Gedanke im Vordergrund: Junge Menschen sollen unabhängig von Herkunft und sozio-ökonomischem Status die Welt entdecken, Gemeinschaft erleben und ihren Horizont erweitern. Die Jugendherbergen sind ein vielseitiger Lern- und Erlebnisort mit abwechslungsreichen und lebensweltorientierten Programmangeboten für Schulklassen, Gruppen und Familien in den Bereichen soziales Lernen, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Kultur und Sport.

Die Jugendherbergen in Bayern im Netz: https://jugendherberge.de/bayern


München/Konstanz, 09.05.2022

Jugendherbergen in Bayern und Gorfion Green Energy starten Solaroffensive

Der Landesverband Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk (DJH) betreibt 36 Häuser in Eigenregie (zusätzlich bestehen weitere 16 Partnerhäuser in Trägerschaft Dritter), in denen Jugendliche, Familien und Gruppen ein weltoffenes „Zuhause auf Zeit“ finden. Die Jugendherbergen stehen seit ihrer Gründung für Nachhaltigkeit – und tragen schon lange ihren Teil zur Energiewende bei. „Wir werden im Verlauf der nächsten Jahre jetzt alle unsere Herbergs-Dächer, die technisch und wirtschaftlich geeignet sind, mit Photovoltaik ausstatten“, erklärt Ralf Weixler, Fachbereichsleiter Gebäudewirtschaft im Landesverband Bayern.

Bisher gibt es in Bayern auf zwei Häusern eine Solaranlage; die Solaroffensive nimmt nun weiter an Fahrt auf. Die nächsten beiden Solaranlagen werden in den Jugendherbergen in Wunsiedel und Ottobeuren installiert und gehen noch in diesem Jahr ans Netz. Beide erzeugen dann mehr Strom als die Häuser selbst benötigen und sind damit in ihrer Strombilanz autark.

Paul Kirchhoefer, Projektleiter Gebäudewirtschaft des DJH Bayern, möchte mehr: „Wir würden gerne im Verband unseren Verbrauch so steuern, dass wir mehr von unserem eigenen Strom verbrauchen, z.B. auch durch Speicher oder Warmwasser-Bereitung mit ÜberschussStrom.“

Die Solaroffensive ist eine große Herausforderung – personell und finanziell. Die beiden neuen Anlagen benötigen eine Investition im sechsstelligen Bereich, was für die Jugendherbergen kurz nach der Corona-Pandemie kaum zu bewältigen ist. Doch genau dafür ist die Gorfion Green Energy als Partner dabei, denn das Unternehmen setzt mit den Jugendherbergen „Energy-as-a-Service“ um.

Das neue Konzept besteht darin, dass die Jugendherbergen die Solaranlagen nicht mehr selbst projektieren, kaufen und betreiben müssen, sondern dies einem Partner überlassen. Die Jugendherbergen vermieten ihr Dach an Gorfion Green Energy und erhalten dafür einen Stromliefervertrag für den Sonnenstrom von ihrem Dach. So senken die Häuser ihre Stromkosten bereits im ersten Jahr um annährend 20 Prozent. Dieser Strompreis wird für eine Laufzeit von zehn Jahren festgeschrieben.

„Bei den Jugendherbergen zeigen sich die Stärken unseres Angebots ganz klar: Auf der einen Seite kümmern wir uns um alles. Die Jugendherbergen müssen keine weiteren Aufgaben bei der Installation oder bei der Bürokratie übernehmen. Sie erhalten lediglich eine Rechnung über den verbrauchten Strom. Das entlastet die Mitarbeiter*innen und macht es möglich, eine solche Solaroffensive umzusetzen, ohne große Personalkapazitäten dafür einzuplanen. Auf der anderen Seite müssen die Jugendherbergen kein Geld in die Hand nehmen. Sie haben keinerlei wirtschaftliches Risiko, da wir die Anlagen betreiben und dafür verantwortlich sind“, erläutert Joachim Plesch, Geschäftsführer der Gorfion Green Energy GmbH. Auch Ralf Weixler betont, dass die Jugendherbergen „… ohne den Impuls von Gorfion Green Energy die Solaroffensive noch nicht in dieser Form umgesetzt hätten.“

Der nun geschlossene Rahmenvertrag für die Jugendherbergen Bayerns ist auch für Gorfion Green Energy ein Meilenstein. Dies ist der erste Vertrag in der Größenordnung über einem Megawatt Peak (MWp). „Wir rechnen mit einer Kapazität der Photovoltaik-Anlagen von ca. drei MWp, die wir auf den Jugendherbergen installieren werden. Das sind über 15.000 qm Dachfläche“, freut sich Plesch.

Die Gorfion Green Energy GmbH wurde am 1. Februar 2021 von Sebastian Pingel und Joachim Plesch in Konstanz gegründet. Die beiden Gründer sind Überzeugungstäter der Energiewende und möchten finanzielle Hürden für die Investition in Solaranlagen abbauen. Das Unternehmen bietet Direktstromlieferverträge aus Solaranlagen auf dem Dach seiner Kunden an. Die Gorfion Green Energy GmbH projektiert und installiert auf den Eigenverbrauch des Kunden optimierte Anlagen auf deren Dach. Die Kunden schließen einen Stromliefervertrag ab, dessen Strompreis für den Eigenverbrauch in der Regel zwischen 15% und 30 % günstiger als der Netzstrom ist. So senken die Kunden der Gorfion Green Energy sofort vom ersten Tag an Ihre Stromkosten ohne investieren zu
müssen.

Über den Landesverband Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk (DJH)
Der Landesverband Bayern im DJH ist als gemeinnütziger Verein Betreiber und Partner von derzeit 52 Jugendherbergen (36 Häuser in Eigenregie, 16 Häuser durch Partner betrieben, z.B. Kommunen). Seit Gründung des DJH steht ein wesentlicher Gedanke im Vordergrund: Junge Menschen sollen unabhängig von Herkunft und sozio-ökonomischem Status die Welt entdecken, Gemeinschaft erleben und ihren Horizont erweitern. Die Jugendherbergen sind ein vielseitiger Lern- und Erlebnisort mit abwechslungsreichen und lebensweltorientierten Programmangeboten für Schulklassen, Gruppen und Familien in den Bereichen soziales Lernen, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Kultur und Sport.

Die Jugendherbergen in Bayern im Netz: https://jugendherberge.de/bayern


München, 18.04.2022

Es geht wieder los! Jugendherbergen in Bayern erwarten starke Nachfrage

Vorausbuchungen für 2022 wachsen kontinuierlich | sehr hohe Nachfrage von Schulklassen und Familien | Jugendherbergen bestens gerüstet

Mit fast 700.000 Vorausbuchungen für das Jahr 2022 verzeichnen die Jugendherbergen in Bayern eine sprunghaft gestiegene Nachfrage nach Übernachtungen von Schulklassen, Familien und Gruppen. Mit dem Wegfall fast aller Beschränkungen in Folge der Corona-Pandemie wachsen die Anfragen und Buchungen täglich und nähern sich schrittweise dem Niveau von 2019 und den Jahren vor der Krise. Allein Schulklassen haben in den bayerischen Jugendherbergen für das laufende Jahr bereits jetzt über 300.000 Übernachtungen gebucht.

Winfried Nesensohn, geschäftsführender Vorstand im Landesverband Bayern (DJH): „Nach den Osterferien springt der Motor, der in den letzten Jahren nur noch gestottert hat, wieder richtig an. Mich freut vor allem, dass wir so eine enorm große Zahl von Schulkassen beherbergen können. Kindern und Jugendlichen hat diese Form von Gemeinschaft und des Lernens ganz extrem gefehlt – sie kommen jetzt zu uns, um zusammen unvergessliche Erlebnisse zu haben, zu entdecken und ein Stück Normalität zurückzugewinnen.“

Die Buchungssituation für 2022 ist besonders während der Sommermonate durchweg positiv. Viele Häuser im Landesverband Bayern, die in touristisch attraktiven Regionen liegen, können den Gästen nur noch wenige freie Kapazitäten anbieten. In der Nebensaison stehen den Reisenden in den 52 Häusern deutlich mehr Möglichkeiten der Reiseplanung offen. Insbesondere
Schulklassen sollten möglichst frühzeitig mit der Planung ihrer Klassenfahrt beginnen und auch Vor- und Nachsaison für eine Reise im Blick behalten

Mit Ausbruch der Pandemie im März 2020 waren die Übernachtungszahlen um mehr als 60 Prozent eingebrochen. Über Nacht stand das Weiterbestehen der Jugendherbergen auf dem Spiel. Dank der Beihilfen durch den Freistaat Bayern und den Bund konnte eine Insolvenz verhindert werden. Nesensohn: „Wir sehen den Landesverband Bayern nun auf einem guten Weg, wieder aus eigener Tätigkeit wirtschaftlich lebensfähig zu sein. Ich freue mich auch, dass uns unsere Gäste treu geblieben sind und jetzt sofort die Möglichkeit nutzen, in eine Jugendherberge zu reisen. Während der Zeit der Pandemie gab es fast keine Austritte von Mitgliedern des DJH. Das bestätigt, dass die Jugendherbergen als unverzichtbare soziale, bildungspolitische und touristische Einrichtungen gesehen werden. Nach vielen sehr schwierigen Monaten stehen die Zeichen nun auf einen  überzeugenden Neubeginn.“

Hinweis für die Redaktionen: Gern vermitteln wir Ansprechpartner in den Jugendherbergen in Bayern, die aus der Perspektive von Herbergsleitungen berichten können, wie ihre Häuser durch die Pandemie gekommen sind und wie die Perspektiven für die nächsten Monate aussehen.

Über den Landesverband Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk (DJH)
Der Landesverband Bayern im DJH ist als gemeinnütziger Verein Betreiber und Partner von derzeit 52 Jugendherbergen (36 Häuser in Eigenregie, 16 Häuser durch Partner betrieben, z.B. Kommunen). Seit Gründung des DJH steht ein wesentlicher Gedanke im Vordergrund: Junge Menschen sollen unabhängig von Herkunft und sozio-ökonomischem Status die Welt entdecken, Gemeinschaft erleben und ihren Horizont erweitern. Die Jugendherbergen sind ein vielseitiger Lern- und Erlebnisort mit abwechslungsreichen und lebensweltorientierten Programmangeboten für Schulklassen, Gruppen und Familien in den Bereichen soziales Lernen, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Kultur und Sport.

Die Jugendherbergen in Bayern im Netz: https://jugendherberge.de/bayern

 


München, 07.04.2022

Jugendherberge Furth im Wald: Heller, schöner, nachhaltiger

Umfangreiche Bau- und Modernisierungsarbeiten abgeschlossen | erste Gäste besuchen das Haus | vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Freistaat und Landkreis | touristischer Leuchtturm für die ganze Region

Nach knapp einjähriger Bau- und Modernisierung öffnet die Jugendherberge Furth i.W. am Wochenende seine Türen für Gäste aus aller Welt. Das Haus wurde während der letzten 12
Monate einer umfassenden energetischen Sanierung unterzogen. Gleichzeitig wurden durch zahlreiche Einzelmaßnahmen die Aufenthaltsqualität für alle Gäste signifikant erhöht. Ab dem
Wochenende gehört die Jugendherberge im Oberen Bayerischen Wald wieder den Schulklassen, Familien und Reisegruppen.

Der Landesverband Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk (DJH) als Träger des Hauses bekräftigt mit der Investition in den Standort Furth i.W., dass insbesondere der ländliche Raum hohe Potenziale für eine touristische Entwicklung hat und ein attraktives Reiseziel für alle Gästegruppen ist. Michael Gößl, geschäftsführender Vorstand im Landesverband: „Wir freuen uns, dass mit der Wiedereröffnung der Jugendherberge nun ein kleines Juwel in die gesamte Region strahlt. Das Haus ist zudem beispielgebend für zukunftsfähiges, weil ressourcenschonendes Bauen. Und schließlich wird die Jugendherberge als Bildungs- und Begegnungsort auch ein Raum für lebenslanges Lernen sein.“

Während der Corona-Pandemie musste der Landesverband alle Bau-, Modernisierungs- und Instandhaltungsarbeiten an seinen 52 Häusern einstellen, um die Liquidität des Verbandes während der Krise zu sichern; einzige Ausnahmen: die neue Jugendherberge München City und die Jugendherberge Furth i.W. Das unterstreicht die Bedeutung des Bauvorhabens.

Hinzu kommt, dass das Projekt in Furth i.W. beispielgebend im Hinblick auf die Finanzierung gelten muss. Die Bausumme von insgesamt knapp über vier Millionen Euro teilen sich Freistaat Bayern (1,6 Mio. EUR), Landkreis Cham (1,45 Mio. EUR) und Jugendherbergswerk Bayern (ca. 1,2 Mio. EUR). Gößl: „Nur so konnten der Bau realisiert werden – eine Finanzierung nur durch unseren Verband wäre aussichtlos gewesen. Mein Dank geht also an die Bayerische Staatsregierung und den Landkreis. Dieses Modell hat überzeugt, dann – ganz nebenbei – sind wir weitestgehend im Zeit- und Kostenplan geblieben.“

Mit der umfassenden Modernisierung der Jugendherberge in Furth i.W. ist ein außerschulischer Bildungsort entstanden, der die vielfältigen Möglichkeiten der Region
aufgreift und die Themen Umwelt und Natur, grenzüberschreitende kulturelle Bildung und wertebasiertes Soziales Lernen in seine Programmangebote einspeist. Gleichzeitig sind auch die Baumaßnahmen selbst Beleg des nachhaltigen Unternehmenskonzeptes des DJH.

Im Zuge der Instandhaltungs- und Modernisierungsarbeiten wurde großes Augenmerk auf die energetische Ertüchtigung des Hauses gelegt. So wurden eine effiziente Heizungsanlage eingebaut, Fenster erneuert, die gesamte Fassade gedämmt und die Warmwasserversorgung um eine Solarthermie-Anlage erweitert. Dadurch konnte die Energiebilanz des Hauses nahhaltig verbessert und die umwelt- bzw. klimapolitischen Vorgaben umgesetzt werden.

Lern- und Begegnungsort Jugendherberge

Schulklassen, Familien, Gruppen oder Einzelreisenden steht ab sofort ein offenes, multifunktional nutzbares und internationales Haus zur Verfügung, das sich organisch in sein Umfeld einfügt. Zentrales Thema bei der Gestaltung der Zimmer und Gemeinschaftsräume ist der „mystische Wald“. Entsprechend wurde der Baustoff Holz großzügig und sichtbar verbaut. Das Thema Wald findet sich auch in den Programmangeboten des Hauses wieder.

Innenarchitektur und Raumgestaltung orientieren sich zudem am Motto der Jugendherbergen, das seit mehr als 100 Jahren Gültigkeit besitzt: Gemeinschaft erleben. Vor diesem Hintergrund stehen jetzt zahlreiche Gemeinschaftsräume zur Verfügung – ein offener Bereich für Lounge, Bistro und Speisesaal dient den Gästen als Begegnungs- und Treffpunkt. Mit der Umsetzung der Baumaßnahmen waren vor allem Firmen aus der Region beauftragt.

Michael Gößl: „Wenn ich an die zurückliegenden Corona-Jahre denke, wird klar, dass Kinder und Jugendliche jetzt genau so einen Ort wie die neue Jugendherberge Furth i.W. brauchen.Hier finden sie Kontakt zu Gleichaltrigen, niederschwellige Bildungsangebote und vor allem Raum und Gelegenheit zum Ausleben ihrer Wünsche und Bedürfnisse. Übrigens haben wir ein ‚Eröffnungsspecial‘ für Familien zusammengestellt, um das Haus ausgiebig kennenzulernen.“

Die Gästestruktur der Jugendherberge Furth i.W. wird überwiegend aus Schulklassen aller Schularten, Kindern und Jugendlichen sowie Gruppen und Vereinen (Jugendverbände, musische und kirchliche Gruppen) bestehen. Während der Jahre vor Ausbruch der Pandemie waren in diesen Gästesegmente deutliche Steigerungsraten zu verzeichnen. Das Haus eignet sich darüber hinaus auch für Familienurlaube und Workshops.

Über den Landesverband Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk (DJH)
Der Landesverband Bayern im DJH ist als gemeinnütziger Verein Betreiber und Partner von derzeit 52 Jugendherbergen (36 Häuser in Eigenregie, 16 Häuser durch Partner betrieben, z.B. Kommunen). Seit Gründung des DJH steht ein wesentlicher Gedanke im Vordergrund: Junge Menschen sollen unabhängig von Herkunft und sozio-ökonomischem Status die Welt entdecken, Gemeinschaft erleben und ihren Horizont erweitern. Die Jugendherbergen sind ein vielseitiger Lern- und Erlebnisort mit abwechslungsreichen und lebensweltorientierten Programmangeboten für Schulklassen, Gruppen und Familien in den Bereichen soziales Lernen, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Kultur und Sport.

Die Jugendherbergen in Bayern im Netz: https://jugendherberge.de/bayern


München, 05.04.2022

Bilanz 2021: Viel Schatten, aber auch ein bisschen Licht

Pandemie prägt auch das Geschäftsjahr 2021 | Verbot von Klassenfahrten verhindert schnelle wirtschaftliche Genesung des Landesverbands | Bayerisches Jugendherbergswerk profitiert von Beihilfen und Sonderprogrammen des Bundes | optimistischer Blick nach vorn und Rückkehr zu mehr Normalität

Der Landesverband Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk (DJH) konnte im zweiten Jahr unter Corona-Bedingungen seine wirtschaftliche Bilanz nur geringfügig verbessern. Ein über viele Monate für bayerische Schulen geltendes de-facto-Verbot von Klassenfahrten setzte die Jugendherbergen im Freistaat abermals unter Druck. Ohne staatliche Beihilfen des Bundes wäre die Liquidität auch 2021 gefährdet gewesen. Zwar konnten 2021 mehr Schulklassen als im Jahr zuvor in den 52 Häusern des Landesverbands begrüßt werden – der Rückgang im Vergleich zu 2019 beläuft sich jedoch noch immer auf 74 Prozent. Die Gesamtzahl von Übernachtungen in 2021 weist einen Rückgang von knapp 60 Prozent zu 2019 auf. Verglichen mit 2020 stieg der Zahl der Übernachtungen aller Gästegruppen in 2021 um etwa 3 Prozent, bei Schulen sogar um 29 Prozent.

"Wir hatten uns zu Beginn des Jahres 2021 eine deutlich positivere wirtschaftliche Bilanz gewünscht und hielten diese angesichts der Verfügbarkeit eines Impfstoffs und anderer Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie für realistisch. Die vierte und fünfte CoronaWelle zerstörte diese Hoffnungen, sodass wir ein Überleben unseres Verbandes nur durch die Gewährung staatlicher Beihilfen sichern konnten“, so Michael Gößl, einer der beiden geschäftsführenden Vorstände des Landesverbands.

Im Sommer waren wieder verstärkt Familien zu Gast in den bayerischen Jugendherbergen. Das bestätigt die Anziehungskraft der Häuser, die meist in touristisch attraktiven Regionen liegen und sich in ihrer Ausstattung kaum von modernen Familienhotels unterscheiden. Der Anteil von Familien am gesamten Gästeaufkommen wuchs über das Jahr 2021 auf etwa 45 Prozent – Schulklassen machten im gleichen Zeitraum etwa 25 Prozent aus – üblich war in den Jahren vor 2020 eine Größenordnung von 35 bis 40 Prozent.

Klassenfahrten, die 2021 stattfinden konnten, zeigten gleichzeitig, wie unverzichtbar und wertvoll diese Form des außerschulischen informellen Lernens ist: „Kinder und Jugendliche wünschen sich oft nichts mehr, als gemeinsam auf Reisen zu gehen, sich wieder als selbstverständlicher Teil einer Gemeinschaft zu erleben und bleibende Erlebnisse in der Natur, bei Sport und Kultur zu haben. Eigene Kompetenzen entdecken, neue Lernorte erkunden und Unbeschwertheit genießen – danach haben die Heranwachsenden und ihre Familien gesucht – und dies in den Jugendherbergen in Bayern gefunden“, so Gößl.

Gleichzeitig konnte das Jugendherbergswerk seiner Verantwortung als gemeinwohlorientierter Verband mehr als gerecht werden. Seit Sommer 2021 beteiligt sich der Landesverband als anerkannter Träger der freien Jugendhilfe am „Corona Aufholprogramm für Kinder und Jugendliche“ der Bundesregierung. Sieben geförderte  Kinderfreizeiten/Feriencamps, erlebnispädagogische Angebote sowie Aktivitäten zu Nachhaltigkeit, Sport und Kultur (z.B. Theater oder digitale Medien) konnten in den bayerischen Jugendherbergen angeboten werden. Michael Gößl: „Damit haben wir der jungen Generation so viel wie möglich an Selbstbestimmtheit, Gemeinschaft und Bildungserlebnissen zurückgegeben, die sie in den zurückliegenden Monaten so sehr vermisst haben.“

Viele Vorausbuchungen für 2022

Das Geschäftsjahr 2021 bot auch Anlass zu Hoffnung. Neben der weiterhin breiten Unterstützung aus allen Bereichen der Gesellschaft, die den Jugendherbergen in Bayern begegnet, stabilen Mitgliederzahlen und dem politischen Willen aller Parteien und Fraktionen, die Zukunft der Jugendherbergen zu sichern, haben sich im letzten Jahr alle Verbände der „Schulfamilie“ für die Jugendherbergen stark gemacht. Eltern- und Lehrerverbände, der Landesschülerrat und die Verbände der Schulleitungen unterstützen im Rahmen des „Runden Tischs Klassenfahrten“ das Jugendherbergswerk und damit direkt die Kinder und Jugendlichen in deren  Entwicklung. Als Akteure der Zivilgesellschaft und Teile der Bildungsinfrastruktur waren und sind sich diese Verbände einig, dass das körperliche, psychosoziale und emotionale Wohlergehen von Heranwachsenden zentrales Anliegen ist, das im Rahmen von Klassenfahrten besonders gut umgesetzt wird.

„Insgesamt schauen wir inzwischen positiv auf die kommenden Monate. Bereits Ende letzten Jahres zeichnete sich ab, dass wir für 2022 fast so viele Vorausbuchungen und Reservierungen haben wie in 2019. Das bedeutet: Die Idee Jugendherberge trägt, wir halten passende Angebote für Kinder, Jugendliche, Gruppen und Familien bereit und die Menschen wollen wieder zu diesen Orten der Begegnung und des Lernens reisen. Für 2022 und die folgenden Jahre erwarten wir eine schrittweise Rückkehr zu mehr Normalität und einem Zustand, in dem wir aus eigener wirtschaftlicher Tätigkeit lebensfähig sind. Wir haben die Zeit genutzt, um uns auf diesen Neustart vorzubereiten“, erklärt Michael Gößl.

Die Kernzahlen des Landesverbands Bayern

 201920202021Veränderung
2021 zu 2019
in Prozent
Veränderung
2921 zu 2020
in Prozent
Übernachtungen insgesamt (inkl. Gruppen
und Reisveranstalter)
1.000.089385.159395.265-61+2,6
Übernachtungen Segment Schule373.90974.30995.880-74+29,1
Übernachtungen Segment Familien311.755234.280219.417-74-6,3

 

Der Umsatzerlös aus Übernachtung und Verpflegung betrug für das Geschäftsjahr 2019 rund 37,5 Mio. EUR im Landesverband Bayern. Für 2021 wird die Zahl nach Abschluss der Bilanzerstellung bei voraussichtlich 16,5 Mio. EUR liegen.

Über den Landesverband Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk (DJH)
Der Landesverband Bayern im DJH ist als gemeinnütziger Verein Betreiber und Partner von derzeit 52 Jugendherbergen (36 Häuser in Eigenregie, 16 Häuser durch Partner betrieben, z.B. Kommunen). Seit Gründung des DJH steht ein wesentlicher Gedanke im Vordergrund: Junge Menschen sollen unabhängig von Herkunft und sozio-ökonomischem Status die Welt entdecken, Gemeinschaft erleben und ihren Horizont erweitern. Die Jugendherbergen sind ein vielseitiger Lern- und Erlebnisort mit abwechslungsreichen und lebensweltorientierten Programmangeboten für Schulklassen, Gruppen und Familien in den Bereichen soziales Lernen, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Kultur und Sport.

Die Jugendherbergen in Bayern im Netz: www.bayern.jugendherberge.de


München, 03.03.2022

Krieg in der Ukraine: Jugendherbergen in Bayern – den Menschen verpflichtet, dem Gemeinwohl verschrieben

Jugendherbergen in Bayern bieten Hilfe bei der Bewältigung der anstehenden Aufgaben an | Geflüchtete finden Unterkunft in den bayerischen Jugendherbergen | „die Schwächsten schützen – für den Frieden kämpfen“.

Die Jugendherbergen in Bayern haben dem Bayerischen Innenministerium ein umfassendes Unterstützungsangebot gemacht, die humanitäre Krise in Folge des Krieges in der Ukraine zu mildern. Der Landesverband wird alle freien Unterkunfts-Kapazitäten in den 52 Häusern in Bayern zusammentragen und den vor dem Krieg geflüchteten Frauen, Kindern und Familien zur Verfügung stellen. Mit der Beherbergung und Verpflegung der unschuldig in Not geratenen Menschen untermauert das Jugendherbergswerk Bayern (DJH) seine unmittelbar gemeinwohlorientierte Grundhaltung mit konkreten Hilfsangeboten.

Nach dem Angriffskrieg auf die Ukraine und der einsetzenden Fluchtbewegung hunderttausender Menschen werden bereits in den nächsten Tagen hilfesuchende Menschen auch nach Deutschland bzw. Bayern kommen. Diese gilt es zunächst mit dem Notwendigsten zu versorgen; sie benötigen Schutz, Unterkunft und Verpflegung. Die Jugendherbergen in Bayern sehen es als ihre unmittelbare und selbstverständliche Aufgabe an, diesen Menschen zu helfen und die entsprechenden Ressourcen zur Verfügung zu stellen.

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Klaus Umbach, Präsident des DJH Bayern: „Es steht für uns als Verband außer Frage, dass wir schnell, unbürokratisch und im leistbaren Umfang unsere Hilfe anbieten. Jugendherbergen sind per se Orte des friedlichen Miteinanders – insofern ist die Unterbringung von Schutzbedürftigen ein zutiefst humanitärer Akt für uns, um die Schwächsten zu schützen. Wir tun damit das, was wir in dieser Krise für die betroffenen Menschen – vor allem Frauen und Kinder – am besten leisten können. Im Übrigen wollen wir als gemeinwohlorientiertes Unternehmen damit das der Gesellschaft an Unterstützung zurückgeben, was wir selbst in den letzten Jahren an Hilfe erfahren haben. Die Kapazitäten, die in den kommenden Wochen in unseren Häusern frei und verfügbar sind, werden wir in Abstimmung mit den Ministerien und nachgeordneten Behörden den Geflüchteten zur Verfügung stellen.“

Das Deutsche Jugendherbergswerk (DJH-Hauptverband) und der Landesverband Bayern im DJH verurteilen aufs Schärfste den militärischen Angriff auf die Ukraine. Mit Entsetzen verfolgen die Verbände die Bilder, die zeigen, dass in Europa wieder Krieg herrscht. Mitten in Europa sehen sich die Menschen im Osten des Landes und mittlerweile im gesamten Land nahezu ohnmächtig einem gewalttätigen Einmarsch ausgesetzt, der unermessliches Leid, Zerstörung, Angst und Unsicherheit mit sich bringt. Das Deutsche Jugendherbergswerk steht genau wie seine Landesverbände und das weltweite Netz von Orten der Jugendbegegnung für das Gegenteil von Krieg: sie stehen für Völkerverständigung, Jugendaustausch und internationale Begegnung von Menschen – für Frieden.

Wir wollen mit unserer Arbeit ein Zeichen für Gemeinschaft und Frieden setzen. Unsere Gedankensind bei den betroffenen Menschen in der Ukraine. Mögen Diplomatie, Dialog und Verständigung wieder Oberhand gewinnen. Möge Frieden einkehren – in der Ukraine und überall dort, wo Unfrieden herrscht. Die Jugendherbergen in Deutschland mit ihrer über 100-jährigen Tradition bieten ihre Unterstützung an.

Über den Landesverband Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk (DJH)
Der Landesverband Bayern im DJH ist als gemeinnütziger Verein Betreiber und Partner von derzeit 52 Jugendherbergen (36 Häuser in Eigenregie, 16 Häuser durch Partner betrieben, z.B. Kommunen). Seit Gründung des DJH steht ein wesentlicher Gedanke im Vordergrund: Junge Menschen sollen unabhängig von Herkunft und sozio-ökonomischem Status die Welt entdecken, Gemeinschaft erleben und ihren Horizont erweitern. Die Jugendherbergen sind ein vielseitiger Lern- und Erlebnisort mit abwechslungsreichen und lebensweltorientierten Programmangeboten für Schulklassen, Gruppen und Familien in den Bereichen soziales Lernen, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Kultur und Sport.

Die Jugendherbergen in Bayern im Netz: www.bayern.jugendherberge.de


München, 21.02.2022

Klassenfahrten: Jetzt Planungssicherheit schaffen!

Schulleitungen, Lehrkräfte, Eltern und Jugendherbergen brauchen verlässliche Perspektiven zum Re-Start von Klassenfahrten | längere Vorlaufzeiten berücksichtigen – Kultusministerium muss sofort für Planungssicherheit sorgen

Mit den Beschlüssen des Bayerischen Kabinetts vom 15. Februar hat die Staatsregierung realistische Ausstiegsszenarien aus den Beschränkungen in Folge der Corona-Pandemie geschaffen. Das Bayerische Jugendherbergswerk (DJH) begrüßt ausdrücklich den Stufenplan, der weiter bestehende Risiken der Pandemie gegen die Ermöglichung größtmöglicher individueller Freiheiten sorgsam abwägt.

Der Bayerische Ministerpräsident und das Kultusministerium bleiben bislang jedoch ohne konkrete Aussagen hinsichtlich der Gestattung von Klassenfahrten. Das DJH fordert in dem Zusammenhang, für Schüler*innen, Eltern, Lehrkräfte und Schulleitungen schnellstmöglich verlässliche Perspektiven zu schaffen.

Klaus Umbach, Präsident des Landesverbands: „Klassenfahrten brauchen in der Regel eine längere Abstimmungs- und Planungsphase mit allen Beteiligten. Nach der bislang geltenden
Aussage des Kultusministeriums dürfen Klassenfahrten wieder nach den Osterferien stattfinden. Wenn es dabei bleiben sollte, muss jetzt mit den entsprechenden Vorbereitungen begonnen werden. Im  oment verhindert dies aber die zögerliche Haltung des Ministeriums. In den meisten anderen Bundesländern gibt es für die Schulfamilie beim Thema Klassenfahrten schon länger verlässliche Aussagen der Ministerien. Diese wünschen wir uns auch von Staatsminister Piazolo.“

Nach übereinstimmenden Aussagen von Wissenschaft und Politik ist der Scheitelpunkt der Omikron-Welle bereits überschritten, eine Überlastung des Gesundheitssystems ist praktisch ausgeschlossen. Umbach: „Ein weiteres Hinauszögern von klaren Aussagen zur Durchführung von Klassenfahrten ist für alle Beteiligten eine unnötige Belastung. Vor allem die Kinder und Jugendlichen brauchen schnellstmöglich eine realistische Perspektive, wann sie wieder im Klassenverbund verreisen und Gemeinschaft erleben können.

Zum Hintergrund: Das Bayerische Kultusministeriums hatte in einem Rundschreiben alle Schulleitungen aufgefordert, alle Klassenfahrten bis zu den Osterferien abzusagen. Damit entgehen Kindern und Jugendlichen erneut unverzichtbare Möglichkeiten der sozialen  nteraktion und des außerschulischen Lernens. Auch die 52 Jugendherbergen in Bayern benötigen einen gewissen Vorlauf, um zum genannten Termin alle Angebote und Serviceleistungen in der  rforderlichen Qualität vorhalten zu können. Jedes Haus muss deshalb schon jetzt mit der Personalplanung und Warendisposition für die nächsten Wochen beginnen.

Die Jugendherbergen in Bayern im Netz: www.bayern.jugendherberge.de


München, 12.01.2022

Platz zum Lernen – Raum für Begegnung – Orte des Wohlbefindens: Klassenfahrten lindern Folgen der Pandemie

In Anbetracht des aktuellen Infektionsgeschehens sind Vorsichtsmaßnahmen für Kinder und Jugendliche wichtig – dabei dürfen Heranwachsenden aber nicht Entwick-lungschancen und psychosoziale Gesundheit verwehrt werden.

„Mit der dringenden Empfehlung des Bayerischen Kultusministeriums an die Schulleitungen, ausnahmslos alle Klassenfahrten bis zu den Osterferien abzusagen, besteht die neuerliche Gefahr, dass Kindern und Jugendlichen unverzichtbare Möglichkeiten der sozialen Interaktion und des außerschulischen Lernens vorenthalten werden. In Anbetracht der schon bislang bekannten Folgen für die psychosoziale Gesundheit von Heranwachsenden führt kein Weg an der frühestmöglichen Wiederzulassung von Klassenfahrten vorbei“, appelliert Klaus Umbach, Präsident des Bayerischen Jugendherbergswerks, an die Bayerische Staatsregierung und verweist in diesem Zusammenhang auf die inkonsequenten Regelungen und Beschränkungen für den Sozial-, Kultur- und Bildungssektor im Vergleich zur Wirtschaft.

Das Kultusministerium hatte in einem Schreiben vom 5. Januar 2022 alle bayerischen Schulen angewiesen, bereits gebuchte bzw. alle geplanten Klassenfahrten bis Ostern zu stornieren. Für den Landesverband Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk ist dieses Vorgehen unverständlich, weil dabei mit zweierlei Maß gemessen wird. Während beispielsweise für die Gastronomie Ausnahmenregelungen geschaffen wurden, müssen Kinder und Jugendliche abermals auf wertvolle Begegnungs- und Bildungsorte, auf kulturelles Leben, Natur- und Umwelterfahrungen sowie sportliche Betätigung verzichten. Das alles bieten Jugendherbergen und sind deshalb zurecht als freier Träger der Kinder- und Jugendhilfe anerkannt.

Umbach: „Bei allem Verständnis für den Ernst der aktuellen Situation. Mir ist nicht einsichtig, warum regelmäßig getestete Schülerinnen und Schüler, die sich täglich zum Präsenzunterricht treffen, nicht auf gemeinsame Klassenfahrt gehen sollen, wo die Räume im wahrsten Sinne des Wortes ungleich größer sind.“

Der Landesverband spricht sich nicht grundsätzlich gegen Beschränkungen des öffentlichen und privaten Lebens aus, um die weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern. Es ist jedoch immer abzuwägen, welche Folgen politische Entscheidungen mittel- und langfristig haben. Eine Aussetzung von Klassenfahrten als Angebot des sozialen Lernens, der Persönlichkeitsfindung und der Gemeinschaftsbildung darf nur in wirklich begründbaren Fällen erfolgen. „Insofern richtet sich unsere dringende Bitte an das Kultusministerium, die Empfehlung der Stornierung aller Fahrten zu überdenken – diese schnellstmöglich und unter Berücksichtigung der Infektionslage rückgängig zu machen“, so Umbach weiter.

Der Landesverband ist überzeugt davon, dass mit der Rücknahme des de-facto-Verbots von Klassenfahrten ein entscheidender Beitrag dazu geliefert werden kann, Kindern und Jugendlichen zu ermöglichen, Lernrückstände aufzuholen und ihre körperliche bzw. psychosoziale Gesundheit zu stärken.

Die Jugendherbergen in Bayern im Netz: www.bayern.jugendherberge.de

München, 01.10.2021

„Klassenfahrten sind der Schlüssel“

Folgen der Corona-Pandemie belasten bayerische Jugendherbergen auch in den kommenden Jahren | Kultusministerium muss Klassenfahrten als wertvolle Form des Sozialen Lernens unterstützen | Begegnungs- und Bildungsort Jugendherberge ist unverzichtbarer Teil der gemeinwohlorientierten Zivilgesellschaft

„Schul- und Klassenfahrten sind in zweifacher Hinsicht ein Schlüssel bei der Bewältigung der Folgen der Corona-Pandemie. Sie sind als Angebote und Gelegenheiten des Sozialen Lernens und der persönlichkeitsbildenden Gemeinschaft unverzichtbar für das Wohlergehen von Kindern und Jugendlichen. Darüber hinaus sichern Klassenfahrten die wirtschaftliche Stabilität der Jugendherbergen. Klassenfahrten sind in diesem Sinne zukunftsstiftend“, so Klaus Umbach, Präsident des Landesverbands Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk (DJH), anlässlich eines Pressgesprächs am 1. Oktober in der Jugendherberge Bad Tölz.

Nach der langen Zeit der sozialen Isolation von Heranwachsenden sieht es der Landesverband als geboten an, Klassenfahrten nun ausdrücklich zu fördern, um dabei sowohl entstandene Lernlücken zu schließen als auch den Kindern und Jugendlichen Möglichkeiten der Begegnung und der Persönlichkeitsbildung zu eröffnen. Mehrere Studien (u.a. Deutsches Jugendinstitut) hatten bestätigt, dass Gemeinschaftserlebnisse unverzichtbar sind.

Hinzu kommt der wirtschaftliche Aspekt von Klassenfahrten. Das bayerische Jugendherbergswerk hatte im Geschäftsjahr 2020 in Folge des Verbots von Klassenfahrten einen Gäste-Einbruch von 60 Prozent hinnehmen müssen. Seitdem das Bayerische Kultusministerium Klassenfahrten wieder gestattet, zeichnet sich zwar eine Trendwende ab – an die Bilanz des Jahres 2019 reichen die aktuellen Wirtschaftszahlen längst nicht heran.

Bilanz 2019 bis 2021: massive Einbußen

 

Übernachtungen

 

Schulen

Familien

Gesamt

2019

372.000

253.000

1.000.000

2020

73.000

178.000

385.000

2021 (Hochrechnung)

100.000

180.000

455.000

 

Michael Gößl, geschäftsführender Vorstand im Landesverband: „Ein positives Signal für unsere eigene wirtschaftliche Leistungsfähigkeit ging in den letzten Monaten von der Gästegruppe ‚Familien‘ aus. Besonders in den Ferienmonaten konnten wir hier eine deutliche Steigerung der Zahlen verzeichnen. Wir können also nicht nur Schule, sondern sind auch für andere Gäste attraktiv – kompensieren können wir den massiven Einbruch bei Klassenfahrten damit jedoch nicht.“ Durch Familien werden derzeit knapp 40 Prozent der Buchungen und Umsätze im Landesverband generiert.

In diesem Zusammenhang richten die Jugendherbergen in Bayern einen dringenden Appell an das Bayerische Kultusministerium und erfahren dabei Unterstützung von Eltern- und Lehrerverbänden. Um die körperlichen und seelischen Folgen der Pandemie für Kinder und Jugendliche aufzufangen und um entstandene Lernrückstände und Bildungsbenachteiligungen abzubauen, soll das zuständige Ministerium künftig eine ausdrückliche Empfehlung an Schulleitungen und Eltern aussprechen, auf Klassenfahrt zu gehen. Klaus Umbach: „Klassenfahrten sind keine ‚verlorene Zeit für Spaß und Faulenzen‘. Die Jugendherbergen in Bayern plädieren dafür, diese Form der sozialen Interaktion als Mehrwert für Heranwachsende seitens der Staatsregierung deutlich aufzuwerten. Schulen und Träger der freien Jugendhilfe sind gefordert, bestmögliche Bedingungen für eine gelingende Bildungsbiografie zu schaffen.“

Neue Formen, wegweisende Inhalte

Trotz der angespannten wirtschaftlichen Situation der Jugendherbergen in Bayern arbeitet der Landesverband weiter an der Umsetzung seines nachhaltigen Unternehmenskonzeptes. Der Verband selbst als auch die Angebote der Jugendherbergen werden demnach schrittweise analysiert und unter dem Blickwinkel von Nachhaltigkeit angepasst. Hierzu zählt u.a. die deutliche Erweiterung der angebotenen Lebensmittel und Produkte in BIO-Qualität, die Nutzung von Energie aus regenerativen Quellen oder die Kompensation von CO2-Emmissionen, die das Reisen verursacht. Bis Ende 2021 läuft dazu u.a. eine Pilotphase, um die Umstellung des gesamten Sortiments an Gemüse und Salat auf BIO-Produkte vorzubereiten. Die Themen aus der praktischen Arbeit des Verbandes fließen unmittelbar in Programmangebote für Schulklassen und interessierte Gäste ein – „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ gehört in den Jugendherbergen zum neuen festen Baustein und wird in ein- und mehrtägigen Seminaren und Workshops angeboten.

Personal- und Fachkräftemangel spitzt sich zu

Die Jugendherbergen in Bayern müssen als mittelbare Folge der Corona-Pandemie einen Mangel an Personal und Fachkräften bewältigen. Wie andere Betriebe der Hotellerie und Gastronomie fällt es den Jugendherbergen zunehmend schwerer, geeignete Mitarbeiter*innen zu finden, um die wachsende Nachfrage von Gästen bedienen zu können. Besonders in touristisch attraktiven Regionen können offene Stellen nur schwer besetzt werden. Das DJH setzt bei der Bewältigung dieser Herausforderung auf die Kooperation mit dem Branchenverband DEHOGA Bayern.

Umbach: „Die Aufgaben, die vor uns liegen, sind enorm. Ziel bleibt, dass der Landesverband schnellstmöglich zu finanzieller Stabilität und Eigenständigkeit zurückkehrt. Das sichert die Überlebensfähigkeit des DJH als Arbeitgeber für ca. 700 Mitarbeiter*innen in Bayern – gewährleistet aber vor allem, dass unsere wertvollen und erprobten Bildungsangebote positive Wirkungen bei Kindern und Jugendlichen entfalten können. Als gemeinwohlorientierter Akteur in der Zivilgesellschaft hat das oberste Priorität für das DJH.“

Zum Jahresbericht und den Kennzahlen 2020 >


München, 13.09.2021

Eine Klassenfahrt macht den Unterschied

Bayerisches Jugendherbergswerk begrüßt Zusage von Kultusminister Michael Piazolo, im jetzt beginnenden Schuljahr Klassenfahrten uneingeschränkt zu ermöglichen | „Gemeinschaft ermöglichen – Gemeinschaft erleben“ muss zum Leitmotto für alle Bildungsorte werden.

„Die Zusage des Bayerischen Kultusministers Prof. Dr. Michael Piazolo, dass Klassenfahrten als essentieller Teil der Bildungs- und Erziehungsarbeit im beginnenden Schuljahr wieder uneingeschränkt stattfinden können, begrüßen wir ausdrücklich. Wir freuen uns, dass damit eine zentrale Forderung des Landesverbands Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk umgesetzt wird und Klassenfahrten als wesentliche Komponente des Sozialen Lernens betrachtet werden“, kommentiert Klaus Umbach, Präsident des Bayerischen Jugendherbergswerk, das Kultusministerielle Schreiben an alle bayerischen Schulen bzw. die gleichlautende Presseinformation des Ministers aus der vergangenen Woche.

Die körperliche und seelische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen war im bisherigen Verlauf der Pandemie erst spät in den Fokus der Politik gerückt. Das hat sich inzwischen signifikant geändert – Heranwachsenden werden nun in besonderen Aufholprogrammen und Angeboten des Sozialen Lernens vielfältige Optionen geboten, schrittweise zu mehr Normalität in ihrem Leben zurückzufinden. Ein- und mehrtägige Klassenfahrten gehören zu den dringend erforderlichen und jetzt wieder möglichen Angeboten, Gemeinschaft unter Gleichaltrigen zu erleben, Erlebtes zu verarbeiten und gemeinsam an den anstehenden Entwicklungsaufgaben zu wachsen.

Das Bayerische Kultusministerium hatte Klassenfahrten lange Zeit generell verboten und dieses Verbot mit kritischen Inzidenzwerten begründet. Dieses Vorgehen hatte das Jugendherbergswerk immer wieder kritisiert und eine stärkere Beachtung der Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen eingefordert. „Jetzt besteht endlich Rechts- und Planungssicherheit für die Jugendherbergen in Bayern – vor allem aber für die Schulleitungen, Lehrkräfte und Familien. Wir wissen: Alle wollen und brauchen dringend diese Klassenfahrten. Sie sind ein nicht zu ersetzender Teil der Persönlichkeitsbildung und damit der Bildungsbiografie, der in der Pandemie und weit darüber hinaus gefördert werden muss“, so Umbach.

Die Jugendherbergen in Bayern haben ihre regulären Bildungsprogramme während der zurückliegenden Monate stark im Bereich des Sozialen Lernens bzw. der Sozialkompetenzen erweitert. Diese Programme schaffen Anschlussmöglichkeiten zur Teambildung, zur Interaktion in Gruppen, zu Gemeinschaftserlebnissen und Kommunikationsfähigkeit – Inhalte und Kompetenzen, die seit Beginn der Corona-Krise weitgehend unbearbeitet geblieben sind.

Umbach: „Wir wünschen uns jetzt, dass Minister Piazolo noch einen Schritt weiter geht und Klassenfahrten nicht nur genehmigt, sondern diese den Schulen dringend empfiehlt. Es gibt keinen Zweifel daran, dass solche Klassenfahrten zu den Erfahrungsmöglichkeiten gehören, die Heranwachsende brauchen. Zahlreiche Belege aus der Jugend- und Familienforschung zeigen, dass nur dadurch Lerndefizite und soziale Benachteiligungen aufgeholt und ausgeglichen werden können. Die Jugendherbergen tun ihr Möglichstes, um den Schulen eine Entscheidung ‚pro Klassenfahrt‘ so einfach und sicher wie möglich zu machen – mit attraktiven Programmangeboten, kulanten Stornobedingungen und vor allem mit bewährten Hygiene- und Sicherheitskonzepten in all unseren Häuser. Eine Klassenfahrt in eine bayerische Jugendherberge ist so sicher und nützlich wie der Schulbesuch selbst.“

Die 55 Jugendherbergen in Bayern bieten für das beginnende Schuljahr zahlreiche Optionen für eine individuell zugeschnittene Klassenfahrt. Dabei kann die Aufenthaltsdauer zwischen einem und fünf Tagen variieren. In jedem Fall bieten die Häuser umfassende und pädagogisch bewährte Programme zur Persönlichkeitsbildung, zu Themen der Nachhaltigkeit, mit musischem, sportlichem oder politischem Schwerpunkt, die sowohl die curricularen Angebote der Schulen ergänzen als auch neue Perspektiven in der außerschulischen Bildung aufzeigen.

Die Mitarbeiter*innen des Service & Booking Centers stehen gern für Beratung und Buchung zur Verfügung. Telefon: 089.92 20 98-555 bzw. service-bayern@jugendherberge.de 

Die Jugendherbergen in Bayern im Netz: www.bayern.jugendherberge.de


München, 28.07.2021

Sommer, Sonne, Jugendherberge!

Für nur 49 Euro sechs Tage auf Ferienfreizeit in eine Jugendherberge | spielend einfach Englisch lernen, Spaß haben, Freundschaften schließen – die Jugendherbergen in Bayern sind vielfältig wie das Leben selbst | Häuser in Trausnitz und Schweinfurt bieten besonders attraktive Ferienfreizeiten mit Songwriting und Dance Camp.

Am 30. Juli beginnen im Freistaat die Sommerferien; für Kurzentschlossene bieten die 47 geöffneten bayerischen Jugendherbergen zwischen Würzburg und Burghausen, Füssen und Waldmünchen auch noch kurzfristig die Möglichkeit von Buchungen für einen Familienurlaub.

Im Rahmen des Bundesprogramms „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ werden in Bayern darüber hinaus zwei Ferienfreizeiten in Jugendherbergen staatlich gefördert – ein fünftägiger Aufenthalt ist hier für Kinder von 10 bis 16 Jahren bereits ab 49 Euro buchbar.

Songwriting Camp in der Jugendherberge Trausnitz: Mit Spaß und Motivation Englisch lernen? Das geht besonders gut mit Hilfe von Musik. Die Wiederholung von englischen Liedern hilft den Schüler*innen, sich neue Phrasen und Grammatikstrukturen im Kontext zu merken, verbessert die Aussprache und gibt ihnen Zugang zu neuem Vokabular. Ein Feriencamp für Musik- und Sprachliebhaber*innen.

Dance Camp in der Jugendherberge Schweinfurt: Das Dance Camp bietet den Teilnehmenden eine Erfahrung der besonderen Art und Ferien, die sie nie vergessen werden. Mit Spaß und Motivation Englisch üben, Dance Moves von professionellen Tänzer*innen lernen, neue Leute und Kulturen kennenlernen. Das Eintauchen in die englische Sprache wird nachhaltige Begeisterung für die Fremdsprache bringen.

Die beiden Angebote unterstreichen den Bildungscharakter, den Freizeit- und Ferienaufenthalte in Jugendherbergen jeweils bieten. Spielerisch und im eigenen Lerntempo können Fähigkeiten und Kompetenzen erworben werden, die die Ferien in einer Jugendherberge unvergleichlich machen.

Die Jugendherbergen in Bayern sind auch in diesem Jahr bevorzugte Ziele für Familienferien. Bereits 2020 hatten deutlich mehr Familien mit ihren Kindern die Sommerferien in den bayerischen Jugendherbergen verbracht. Zahlreiche Häuser sind zudem als „Besonders für Familien geeignet“ zertifiziert und bieten familienfreundliche Programmangebote und Serviceleistungen. Bis Ende 2021 übernachten Kinder bis sechs Jahre völlig kostenfrei in den Jugendherbergen in Bayern. Familien, Einzelreisende und Gruppen profitieren in jedem Fall von den gästefreundlichen Stornoregeln und reisen so auch kurzfristig entspannt und sicher in die bayerischen Jugendherbergen.

Die Mitarbeiter*innen des Service & Booking Centers stehen gern für Beratung und Buchung zur Verfügung. Telefon: 089.92 20 98-555 bzw. service-bayern@jugendherberge.de 

Die Jugendherbergen in Bayern im Netz: www.bayern.jugendherberge.de


München, 14.07.2021

»In BIO sind wir gut«

Jugendherbergen in Bayern weiten Verpflegung in BIO-Qualität aus | nachhaltiges Unternehmenskonzept wird fortgeführt | konsequente Gemeinwohl-Orientierung der Begegnungs- und Bildungsorte Jugendherberge

„Nachhaltigkeit ist in den Jugendherbergen konkret. Wir reden nicht nur von einer ‚enkelgerechten Welt‘; wir füllen unser nachhaltiges Unternehmenskonzept täglich mit Leben. Aktuellstes Beispiel: die deutliche Ausweitung der Palette von Lebensmitteln in BIO-Qualität, die wir unseren Gästen anbieten“, kommentiert Winfried Nesensohn, Vorstand im Landesverband Bayern, die Initiative »In BIO sind wir gut« des bayerischen Jugendherbergswerks.

Anlässlich eines Pressegesprächs in der Jugendherberge Würzburg am 14. Juli wurden sowohl das nachhaltige Unternehmenskonzept als auch die konkreten Umsetzungsschritte im Bereich Gemeinschaftsverpflegung der Öffentlichkeit vorgestellt. Zum Stichtag 1. Juli war das Angebot von Lebensmitteln in zertifizierter BIO-Qualität (nach EU BIO-Siegel) deutlich erweitert worden. Ab sofort bieten alle Jugendherbergen in Bayern Eier, Milch, Butter, Quark, Joghurt sowie Äpfel ausschließlich mit BIO-Siegel an. Damit wird die bereits vor zwei Jahren eingeführte BIO-Produktpalette – bestehend aus Reis, Nudeln, Brühe, Honig, Kaffee, Tee und Müsli – deutlich erweitert.

Nesensohn: „Die Botschaft für unsere Gäste und Mitarbeiter*innen ist klar: BIO-Produkte sind ein Gewinn für alle. Sie schmecken nicht nur besser – in ihrer Herstellung belasten sie die Umwelt durch Emissionen von Schadstoffen deutlich weniger als konventionell hergestellte Produkte. Weitergedacht bedeutet das: Schonung von Umwelt und Ressourcen, Erhaltung von Biodiversität, ein Mehr an Tierwohl und Unterstützung regionaler landwirtschaftlicher Strukturen. Natürlich spielen auch Gesundheit und Vitalität der Gäste eine wichtige Rolle und sind ein weiteres Plus dieser weitgehend unbehandelten und Gentechnik-freien Produkte.“

Beim Bezug der Lebensmittel spielen neben der BIO-Zertifizierung auch Regionalität und Saisonalität eine entscheidende Rolle. Produkte in BIO-Qualität aus der unmittelbaren Umgebung der Jugendherbergen in Bayern sind demnach die bestmögliche Einkaufsquelle. Sollten in der Region die benötigten Lebensmittel nicht in BIO-Qualität verfügbar sein, können nach dem geltenden Verpflegungskonzept auch BIO-Produkte bezogen werden, die einen längeren Transportweg zurückgelegt haben, da diese Lieferwege die Öko-Bilanz nur zu einem sehr geringen Teil belasten. Zudem verzichten die Jugendherbergen auf saisonal untypische Produkte – beispielsweise frische Sommerfrüchte während der Wintermonate.

Damit geht der Landesverband Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk den nächsten Schritt auf dem Weg zu noch mehr Ressourcenschonung und Umweltfreundlichkeit. Hinter dem nachhaltigen Unternehmenskonzept, das 2017 verabschiedet wurde, steckt vor allem die satzungsgemäße Verpflichtung des gemeinwohl-orientierten Verbandes, die gesellschaftlichen Kosten (Lasten), die durch wirtschaftliche Tätigkeit entstehen, zu minimieren – dabei gleichzeitig den gesellschaftlichen Nutzen auszuweiten.

Jugendherberge ist gleich Gemeinwohl

Den Beitrag zu mehr Gemeinwohl sieht das Jugendherbergswerk in Bayern insbesondere in der Schaffung und Gestaltung von Orten der Begegnung und Bildung für Kinder, Jugendliche und Familien. Winfried Nesensohn: „Die Zeit für BIO in den Jugendherbergen ist jetzt! Der Weg zu mehr Nachhaltigkeit unseres Verbandes ist aber lang und Corona hat dieses Vorhaben leider gebremst. Aber wir bleiben dabei, dass es keine Alternative dazu gibt, wenn wir nachfolgenden Generationen die gleichen Chancen und Optionen hinterlassen wollen, die wir vorgefunden haben. Dieses Vorhaben kostet natürlich Geld. Einen Teil dieser Aufwendungen werden die Jugendherbergen auf die Gästepreise umlegen müssen. Einen weiteren Teil sehen wir als Investition in die Zukunft und tragen ihn selbst.“

Die Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Rahmenbedingungen zur Verwendung von BIO-Produkten kontrolliert der Verband im Rahmen seines Qualitätsmanagement-Systems smile regelmäßig selbst. Hinzu kommen unangemeldet Kontrollen der Gesellschaft für Ressourcenschutz. Der Gast kann in jedem Fall sicher sein, dass die in BIO-Qualität ausgewiesenen Produkte tatsächlich diesen Standard erfüllen.

Mit der Erweiterung der Produktpalette zum 1. Juli wurden gleichzeitig bayernweit fünf Jugendherbergen als Pilothäuser eingesetzt, die bereits den nächsten Schritt zur Umstellung auf mehr Produkte in BIO-Qualität erproben. Bis Ende 2021 werden in den Häusern in Würzburg, Bayreuth, Oberammergau, Garmisch-Partenkirchen und Possenhofen Erfahrungen gesammelt, inwieweit das gesamte Sortiment an Gemüse und Salat auf BIO umgestellt werden kann und welche Herausforderungen sich bei diesen frischen und leicht verderblichen Lebensmitteln in der Lieferkette bzw. der Lagerung ergeben. Nach Abschluss der Pilotphase sollen alle Jugendherbergen in Bayern von diesen Erfahrungen profitieren.

„Die jetzt erfolgte Umstellung von weiteren Produkten auf BIO-Qualität bedeutet einen enormen Kraftakt für unseren Verband. Die Jugendherbergen in Bayern wollen aber Nachhaltigkeit nicht nach ‚Konjunkturlage‘ betreiben, sondern sehen diese Aufgabe als zentrales Element ihres Handelns. Wir sind dem Gemeinwohl verpflichtet, wir sind dem Wohlergehen unserer Gäste verpflichtet und wir sind nachfolgenden Generationen verpflichtet – mit mehr BIO, mehr Nachhaltigkeit, mehr ‚heute für morgen handeln‘ können wir dieser Verpflichtung gerecht werden“, so Nesensohn.

Die Jugendherbergen in Bayern im Netz: www.bayern.jugendherberge.de


München, 10.06.2021

Bayern bei Schülerfahrten nur Klassenletzter

Bayerisches Kultusministerium bremst Kinder, Jugendliche, Lehrkräfte und Eltern beim Thema Wiederzulassung von Klassenfahrten aus | andere Bundesländer ermöglichen längst wieder soziales Lernen in Jugendherbergen.

„Inzwischen kommen wieder Schulklassen aus Hamburg, Nordrhein-Westfalen oder Hessen in die Jugendherbergen in Bayern. Für bayerische Schülerinnen und Schüler liegt diese Form des sozialen Lernens noch immer in weiter Ferner. Es ist völlig unverständlich, warum das Bayerische Kultusministerium Schulleitungen, Lehrkräften und Eltern nachdrücklich davon abrät, auf Klassenfahrt zu gehen. Dabei wären diese jetzt von immenser Bedeutung für das psycho-soziale Wohl und die Förderung der Lernmotivation der Heranwachsenden“, kommentiert Klaus Umbach, Präsident des Bayerischen Jugendherbergswerk, die zögerliche Haltung des Ministeriums.

Nachdem die Inzidenzwerte bundesweit weiter sinken, hatten die meisten Bundesländer das Verbot von Klassenfahrten aufgehoben, weil umfassende und bewährte Hygienekonzepte und der sorgsame Umgang der Mitarbeiter*innen mit den Gästen für maximale Sicherheit in den Häusern sorgen. Im Gegenteil – die zuständigen Ministerien haben beispielsweise in Hamburg, Schleswig-Holstein oder Hessen Schulleitungen und Lehrer*innen dazu ermutigt, in den verbleibenden Wochen bis zu den Sommerferien Klassenfahrten durchzuführen.

Das Bayerische Kultusministerium hatte zwar das generelle Verbot von Klassenfahrten aufgehoben – rät aber in seinen kultusministeriellen Rundschreiben an Schulen und Eltern dringend von Planung und Durchführung solcher Fahrten ab. Umbach: „Das kommt einem de facto Verbot von Schulfahrten gleich. Außerdem zeigt die Praxis, dass es bayerischen Lehrerinnen und Lehrern fast unmöglich gemacht wird, die Auflage des Ministeriums zu erfüllen – sollten sich Schulen dennoch dazu entscheiden, gemeinsam auf Fahrt zu gehen. Dabei haben wir als Landesverband beispielsweise durch Sonderregelungen bei Stornierungen längst dafür gesorgt, dass die Organisatoren von Klassenfahrten von solchen Sorgen befreit sind.“

Während dieser gemeinsamen Begegnungs- und Bildungsreisen sind vor allem wieder Teamerlebnisse als Klassenverbund möglich, soziales Lernen zur Bewältigung der Folgen des langanhaltenden Lockdowns erfährt dabei eine zentrale Bedeutung im Prozess des Heranwachsens. Gleichzeitig können während einer Klassenfahrt auch entstandene Defizite in der Bearbeitung des Lehrplanstoffs ausgeglichen werden.

Der Landesverband Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk fordert eine unverzügliche Angleichung an die Praxis in anderen Bundesländern beim Umgang mit Klassenfahrten und eine Zusage, dass diese Form des außerschulischen Lernens nicht weiter behindert wird. Bayern ist in dieser Frage längst zum Klassenletzten geworden.

Im Interesse des Wohlergehens von Kindern und Jugendlichen – aber auch zum Nutzen von Lehrkräften und Eltern – müssen Klassenfahrten, weitgehend unabhängig von Inzidenzwerten, sondern unter Anwendung der sogenannten 3G-Regeln, noch in diesem Schuljahr möglich sein.

Zudem fordert der Landesverband verlässliche Perspektiven für das kommende Schuljahr und darüber hinaus. „Eine weitere Fokussierung auf die 7-Tage-Inzidenz ist in Anbetracht der wachsenden Zahl von Impfungen unangebracht. Dies könnte im Herbst dazu führen, dass bayerische Kinder und Jugendliche immer noch keine Klassenfahrten durchführen können und erneut Jugendherbergen schließen müssen, weil die 100er-Marke gerissen wird. Wir können unseren Kindern keinen weiteren Lockdown und das Aussetzen von Bildung und Begegnung zumuten“, so Umbach.

Die Jugendherbergen in Bayern im Netz: www.bayern.jugendherberge.de


München, 07.06.2021

3G statt 7T

Klassenfahrten und sozialem Lernen deutlich höheren Stellenwert beimessen

Regelungen der 13. Infektionsschutzmaßnahmenverordnung greifen für Klassenfahrten und Feriencamps zu kurz | Genesenen, Getesteten und vollständig Geimpften muss uneingeschränkt soziales Lernen ermöglicht werden | alleinige Fixierung auf Inzidenzwert ist für die Zukunft kontraproduktiv

Das Bayerische Jugendherbergswerk und die Jugendbildungsstätten in Bayern (vertreten durch den Bayerischen Jugendring) sehen dringenden Änderungsbedarf bei der 13. Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung, die seit heute gilt. Die Verordnung nimmt die Bedarfe von Kindern und Jugendlichen nur unzureichend in den Blick – unterläuft darüber hinaus die Corona Aufhol- und Förderprogramme des Bundes und des Freistaats. Grund hierfür ist das starre Festhalten am Wert der 7-Tage-Inzidenz (7T); sinnvoll und konsequent wäre hingegen, die sogenannte 3G-Regel anzuwenden, wonach Genesene, Getestete und vollständig Geimpfte uneingeschränkte Möglichkeiten des Lernens und der Begegnung haben.

Klaus Umbach, Präsident des Bayerischen Jugendherbergswerks: „Es ist schön, dass ab heute viele Beschränkungen des öffentlichen und persönlichen Lebens zur Bekämpfung der Corona-Pandemie aufgehoben werden. Es ist aber unverständlich, warum insbesondere im Bereich des außerschulischen sozialen Lernens und der Begegnung zwischen Kindern und Jugendlichen noch immer der Inzidenzwert zum alleinigen Maßstab des Handelns gemacht wird. Diese Möglichkeiten des Team-Building und der Interaktion, der persönlichen Entwicklung und Peer to Peer Erfahrungen unter Heranwachsende ist von so herausragender Wichtigkeit, dass Politik jede Option nutzen muss, um körperliche, psychische und seelische Schäden als Folge der Pandemie zu verhindern bzw. zu bearbeiten. Dafür dürfen wir nicht allein auf Inzidenzen schauen, sondern müssen lebenspraktischer Modelle wie die 3G-Regel anwenden.“

Klassenfahrten und Jugendfreizeiten leben vom gemeinsamen Erleben und Lernen in einer Gruppe außerhalb des schulischen Rahmens. Solche Orte und Gelegenheiten sollen pädagogisch vorbereitet und begleitet werden. Im Falle einer ausschließlichen Bezugnahme auf Inzidenzwerte ist die Planbarkeit solcher Maßnahmen kaum mehr gegeben, wenn diese Inzidenzwerte wieder kritische Marken überschreiten.

Nach der Logik der jetzigen Form der Infektionsschutzmaßnahmenverordnung sind insbesondere Jugendfreizeiten bzw. Lern- und Feriencamps, wie sie Bund und Länder selbst fordern und großzügig finanziell ausstatten, nahezu unmöglich. Eine Begrenzung auf maximal zehn Teilnehmende oder Abstandsregelungen laufen Geist und Buchstaben dieser begrüßenswerten Förderprogramme konträr entgegen.

Allein schon aus diesem Grund besteht dringender Handlungsbedarf in Bayern, weil andere Bundesländer solche Beschränkungen bei Klassenfahrten bzw. Lern- und Feriencamps längst aufgehoben haben.

Klaus Umbach: „Unter der Maßgabe ‚Umsicht und Vorsicht‘ muss für Genesene, Getestete und vollständig Geimpfte für alle außerschulischen Bildungs- und Begegnungsbereiche unverzüglich ein Regelbetrieb ermöglicht werden. Die Maßgaben für Schulen oder den Schülertransport müssen konsequent auch für den außerschulischen Bildungsbereich Anwendung finden. Wir müssen jetzt alle verfügbaren Optionen nutzen, um Kindern, Jugendlichen und deren Familien ein Höchstmaß an Entwicklungs- und Erfahrungsmöglichkeiten zu bieten.“

Das Jugendherbergswerk Bayern hat in Kooperation mit den Jugendbildungsstätten in Bayern und dem Bayerischen Schullandheimwerk dazu auch das Konzept „Perspektiven für Kinder und Jugendliche nach Corona – Wiederaufnahme von Klassenfahrten und Angeboten von Lern- und Feriencamps“ erarbeitet, das bereits Unterstützer in allen Bereichen der Bildungsarbeit gefunden hat.

Die Jugendherbergen in Bayern im Netz: www.bayern.jugendherberge.de


München, 12.05.2021

34 Mal Vorfreude – erste Jugendherbergen in Bayern öffnen

Nach fast sieben Monaten im Lockdown öffnen am 21. Mai die ersten Jugendherbergen in Bayern | Buchungen steigen sprunghaft | Sehnsucht nach Begegnung und Naturerlebnissen | umfassendes Hygienekonzept greift

„Nach fast sieben Monaten im völligen Lockdown war für alle Mitarbeiter*innen der Jugendherbergen in Bayern eine Schmerzgrenze erreicht. Mit jedem Tag wurde es für uns schwerer, sich selbst zu motivieren, denn wir konnten nicht das tun, was wir am besten können: aufmerksame Gastgeber zu sein und für unvergessliche Momente zu sorgen. Endlich gibt es eine konkrete Perspektive zur Wiedereröffnung unserer Häuser!“, kommentiert Winfried Nesensohn, geschäftsführender Vorstand im Landesverband Bayern, die Ergebnisse der Kabinettsitzung.

Ministerpräsident Söder hatte am 4. Mai angekündigt, dass Hotelbetriebe ab dem 21. Mai wieder Gäste beherbergen dürfen. Nur wenige Stunden nach dieser Entscheidung war die Zahl der Buchungen in den Jugendherbergen für die Pfingstferien und Sommermonate sprunghaft angestiegen. Insbesondere Familie wollen in den nächsten Wochen Urlaub in den Jugendherbergen in Bayern machen. Der Landesverband Bayern wird am 21. Mai mit insgesamt 34 Häusern an den Start gehen. Die enorm gewachsene Zahl der Anfragen und Buchungen – so Nesensohn – zeuge von einer großen Sehnsucht der Menschen nach Reisen, Begegnungen und Naturerlebnissen jenseits von Homeoffice und Homeschooling.

Die ersten 34 Jugendherbergen, die nun wieder in Betrieb gehen, sind auf die Gäste gut vorbereitet. Die Auflagen, die Staatsregierung und Gesundheitsämter mit der Erlaubnis einer Beherbergung verbinden, können problemlos eingehalten werden. Bereits im Sommer letzten Jahres waren umfangreiche und wirksame Hygiene- und Sicherheitskonzepte für die Jugendherbergen in Bayern erarbeitet worden. Auch die Auflagen der Behörden nach regelmäßigen Testungen der Gäste und des Personals können erfüllt werden.

Nesensohn: „Aber auch hier haben wir vorgesorgt und rechtzeitig entsprechende Testkapazitäten geschaffen. Wir starten mit unseren Jugendherbergen unter optimalen Voraussetzungen hinsichtlich des Infektionsschutzes.“ Dabei sind vollständig Geimpfte und Genesene sowie Kinder bis zum 6 Jahren von der Testpflicht ausgenommen. Die bekannten Abstands- und Hygieneregeln gelten weiter.

Die wirtschaftlichen Schäden, die dem Landesverband Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk durch die Corona-Pandemie und in der Folge durch die Beschränkungen und das Beherbergungsverbot entstanden sind, lassen sich noch nicht abschließend bemessen. Für das Geschäftsjahr 2020 verzeichnete der Verband bereits einen Einbruch der Belegungs- und Umsatzzahlen von gut 60 Prozent.

Problem: Klassenfahrten bleiben bis auf Weiteres verboten
Trotz aller Euphorie über die Wiedereröffnung werden auch die kommenden Monate zum neuerlichen Kraftakt für den Verband. Zur wichtigsten Gästegruppe der Jugendherbergen zählen nach wie vor Schulklassen. Bis auf Weiteres sind Schul- und Klassenfahrten allerdings untersagt. Das sorgt im Landesverband für Unverständnis, weil in den Jugendherbergen mindestens gleich hohe Hygienevorschriften gelten wie in Schulen. „Wenn Schule in Präsenz möglich ist, dann können auch Klassenfahrten stattfinden. Die sind nach der Zeit einer langen sozialen Isolation wichtiger denn je und helfen Kindern und Jugendlichen, in ein normales Leben zurückzufinden. Unser dringender Appell richtet sich deshalb an das Bayerische Kultusministerium, Klassenfahrten als Form des sozialen Lernens schnellstmöglich zu gestatten. Die Jugendherbergen in Bayern sind zudem der perfekte Ort, neben außerschulischen Aktivitäten auch schulischen Unterrichtsstoff nachzuholen. Wir sind bereit!“


München, 29.04.2021

Wiederaufnahme von Klassenfahrten, Kinder- und Jugendfreizeiten duldet keinen Aufschub!

Im Vorfeld der Kinder- und Jugendkonferenz am kommenden Freitag richten Bayerisches Jugendherbergswerk, Bayerisches Schullandheimwerk und Jugendbildungsstätten in Bayern Positionspapier mit Forderungskatalog an Bayerische Staatsregierung

Im Vorfeld der für den 30. April angesetzten bayerischen Kinder- und Jugendkonferenz richten der Landesverband Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk, das Bayerische Schullandheimwerk und die Jugendbildungsstätten in Bayern (vertreten durch den Bayerischen Jugendring) ein Positionspapier sowie einen umfangreichen Forderungskatalog zur „Wiederaufnahme von Schülerfahrten bzw. Kinder- und Jugendfreizeiten“ an die Bayerische Staatsregierung. In einem dringenden Appell an die Jugend- und Kultusministerien im Freistaat wird darauf verwiesen, dass die Wiederaufnahme dieser Angebote im Sinne von Kindern und Jugendlichen keinen weiteren Aufschub dulde.

Die in Folge der Corona-Pandemie beschlossenen Beschränkungen und Verbote im privaten, schulischen und/oder beruflichen Umfeld wirken sich nachweislich massiv auf die körperliche, psychische und seelische Gesundheit von Heranwachsenden aus. Ein gravierendes Defizit in der politischen Bewältigung der Krise liegt aktuell in der radikalen Beschneidung von Optionen für eine gelingende Bildungsbiografie dieser Generation. Die durchgängigen und längerfristigen Schließungen von Bildungsorten haben Räume und Gelegenheiten der schulischen und außerschulischen Bildung stark eingeschränkt. Prozesse der Identitätsentwicklung sind gestört, Teilhabe- und Bildungschancen verschlechtern sich, Benachteiligungen nehmen zu.

Jugendherbergen, Schullandheime und Jugendbildungsstätten sind vor diesem Hintergrund wichtige Lernorte, um „Schule außerhalb der Schule“, aber auch non-formale und informelle Bildungsprozesse zu ermöglichen. Die Jugendherbergen in Bayern, die bayerischen Schullandheime und die Einrichtungen des Bayerischen Jugendrings sind ein wesentlicher Teil der Bildungsarbeit und erweitern die Qualität von Erziehung und Unterricht.

Klaus Umbach, Präsident des Bayerischen Jugendherbergswerks: „Die seit 12 Monaten anhaltende Pandemie hat die Bedeutung von sozialem Lernen, von Begegnung und selbstgestalteten Räumen exponentiell erhöht. Heranwachsende sehnen sich nach Gemeinschaft und Erlebnissen unter Gleichaltrigen. Deshalb und vor dem Hintergrund der deutlich gestiegenen Gefahr psycho-sozialer und körperlicher Folgeschäden der Corona-Maßnahmen müssen nun die politisch Verantwortlichen umgehend Bedingungen schaffen, die diese wertvollen Bildungs- und Begegnungsfahrten schnellstmöglich zulassen.“

Die drei Organisationen fordern deshalb u.a., dass unverzüglich konkrete Schritte der Wiederinbetriebnahme von Jugendherbergen, Schullandheimen und Jugendbildungsstätten unternommen werden, die sowohl das individuelle Wohlergehen als auch die Sicherheit im Blick haben.

Die anstehende Kinder- und Jugendkonferenz in Bayern und die turnusmäßige Jugend- und Familienministerkonferenz der Länder bieten dazu unmittelbar Gelegenheit. Umbach: „Schülerfahrten sind keine ‚verlorene Unterrichtszeit‘, sondern unverzichtbarer Teil der schulischen Bildung, zumal in diesem Rahmen auch versäumte Unterrichtsinhalte nachgeholt werden können. Ebenso bieten sie hervorragende Möglichkeiten der non-formalen und informellen Bildung.“


München, 21.04.2021

Baubeginn Jugendherberge Furth im Wald

„Ein Haus, so attraktiv und vielfältig wie die ganze Region“

Beginn der Modernisierungsarbeiten in der Jugendherberge Furth im Wald | nachhaltig investieren in einen Bildungs- und Erlebnisort mit bundesweiter Strahlkraft | vertrauensvolle Zusammenarbeit aller Partner

Franz Löffler, Landrat des Landkreises Cham, und Klaus Umbach, Präsident des Landesverbands Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk, gaben heute den offiziellen Startschuss für die umfangreichen Instandhaltungs- und Modernisierungsarbeiten an der Jugendherberge Furth im Wald. Bis Ende 2021 soll das Haus energetisch saniert und im Innenbereich neugestaltet werden. Ein weiteres zentrales Ziel der Baumaßnahmen ist die deutliche Verbesserung der Ausstattungs- und Aufenthaltsqualität für Gäste.

In seinem Grußwort betonte Landrat Löffler: „Die Jugendherberge Furth im Wald hat enorme Bedeutung für die Stadt Furth im Wald, den gesamten Landkreis und darüber hinaus. Deshalb freue ich mich, dass das Jugendherbergswerk an dem Standort Furth im Wald festhält und ihn mit der nun anstehenden Sanierung deutlich aufwertet. Dem Bayerischen Jugendherbergswerk gilt ein herzlicher Dank für fast 50 Jahre Betrieb des Hauses und ein enormes finanzielles Engagement in schwierigen Zeiten. Dass das Jugendherbergswerk bei seinen Investitionen auf eine bedarfsgerechte Ausgewogenheit zwischen den Städten und ländlichen Regionen achtet, ist sehr bemerkenswert und absolut keine Selbstverständlichkeit. Gerade in Ostbayern setzt man mittelfristig einen Investitionsschwerpunkt im Umfang von sechs Millionen Euro an drei Standorten. Dies ist ein positives Signal für den ländlichen Raum.“

Für das Bayerische Jugendherbergswerk ist der Baubeginn ein zweifacher Grund zum Feiern: Die grundlegende Modernisierung der Jugendherberge Furth im Wald ist eines von lediglich zwei Bauvorhaben, das der Verband derzeit umsetzen kann. Pandemiebedingt mussten alle anderen Investitionen in das Netzwerk der 39 bayerischen Regie-Jugendherbergen eingefroren und auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Nur an den Häusern in Furth im Wald und München City kann weitergearbeitet werden.

Klaus Umbach, Präsident des Landesverbands: „Die Jugendherbergen in Bayern werden weiterhin landesweit – in ländlichen Regionen und in den Städten – ein attraktives Netzwerk von Häusern unterhalten. Diesen Anspruch wollen wir nach Möglichkeit auch unter den extrem schwierigen Bedingungen der Pandemie erfüllen. Mit der umfassenden Modernisierung der Jugendherberge in Furth im Wald werden wir diesem Anspruch gerecht. Hier entsteht ein Begegnungs- und Bildungsort, der die vielfältigen Möglichkeiten der Region aufgreift und die Themen Umwelt und Natur, grenzüberschreitende kulturelle Bildung und wertebasiertes Soziales Lernen in seine Programmangebote einspeist. Heute ist ein wegweisender Tag für die weitere Steigerung der Attraktivität der Erholungs-, Begegnungs- und Bildungsregion Oberer Bayerischer Wald.“

Der Baubeginn ist Ausdruck und Ergebnis einer langjährigen vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen dem Landkreis Cham als Eigentümer der Jugendherberge, der Stadt Furth im Wald und dem Bayerischen Jugendherbergswerk. Die mit ca. vier Millionen Euro veranschlagten Baukosten werden gemeinschaftlich getragen – in angespannten Zeiten die einzig tragfähige Möglichkeit, solche ambitionierten Vorhaben im Sinne von Kindern, Jugendlichen und Familien realisieren zu können. Gleichzeitig wird die gesamte Region um ein neu gestaltetes touristisches Ziel reicher.

Im Zuge der Instandhaltungs- und Modernisierungsarbeiten wird großes Augenmerk auf die energetische Ertüchtigung des gesamten Hauses gelegt. So wird eine effiziente Heizungsanlage eingebaut, Fenster erneuert, die gesamte Fassade gedämmt und die Warmwasserversorgung um eine Solarthermie-Anlage erweitert. Dadurch werden die Energiebilanz des Hauses nahhaltig verbessert und die umwelt- bzw. klimapolitischen Vorgaben umgesetzt.

Angebot: von Natur und Umwelt bis Soziales Lernen und Medien

Die Gäste der Jugendherberge Furth im Wald erwartet ab Anfang 2022 ein offenes, multifunktional nutzbares und internationales Haus, das sich stilistisch und mit seiner Innenausstattung organisch in die Umgebung einfügt. Zentrales Thema bei der Gestaltung der Zimmer und Gemeinschaftsräume ist der „mystische Wald“. Entsprechend wird insbesondere der Baustoff Holz großzügig und sichtbar verbaut. Das Thema Wald findet sich in all seinen Aspekten auch in den Programmangeboten des Hauses wieder.

Innenarchitektur und Raumgestaltung orientieren sich zudem am Motto der Jugendherbergen, das seit mehr als 100 Jahren Gültigkeit besitzt: Gemeinschaft erleben. Vor diesem Hintergrund stehen künftig zahlreiche Gemeinschaftsräume zur Verfügung – ein offener Bereich für Lounge, Bistro und Speisesaal dient den Gästen als Begegnungs- und Treffpunkt. Mit der Umsetzung der Baumaßnahmen wurden nach öffentlicher Ausschreibung vor allem Firmen aus der Region beauftragt.

Umbach: „Ich danke dem Landkreis Cham, dem Bayerischen Sozialministerium, der Stadt Furth im Wald und den ansässigen Stadtwerken für die enge und bewährte Kooperation bei diesem Projekt – Landkreis und Ministerium zusätzlich für die gemeinsame Finanzierung des Vorhabens. Ich bin davon überzeugt, dass insbesondere Kinder und Jugendliche genau so einen mystisch-magischen Ort brauchen, wenn die aktuelle Krise bewältigt ist. Hier finden sie Kontakt zu Gleichaltrigen, niederschwellige Bildungsangebote und vor allem Raum und Gelegenheit zum Ausleben ihrer Wünsche und Bedürfnisse.“

Die Gästestruktur der Jugendherberge Furth im Wald wird weiterhin überwiegend aus Schulklassen aller Schularten, Kindern und Jugendlichen sowie Gruppen und Vereinen (Jugendverbände, musische und kirchliche Gruppen) bestehen. Während der Jahre vor Ausbruch der Pandemie waren in diesen Gästesegmente deutliche Steigerungsraten zu verzeichnen. Das Haus eignet sich darüber hinaus auch für Familienurlaube und Workshops.

In den Angeboten der Jugendherbergen insgesamt werden die Ziele einer nachhaltigen Entwicklung mit übergreifenden pädagogischen Zielen, wie sie insbesondere bei mehrtägigen Aufenthalten am „Lernort Jugendherberge“ ermöglicht werden, verknüpft. Dies sind in erster Linie die Förderung der sozialen Kompetenz, handlungsorientiertes und eigenaktives Lernen und Erleben, Unterstützung der Persönlichkeitsbildung und der Werteerziehung sowie die Steigerung der Bildungsvielfalt und des lebenslangen Lernens.


München, 18.03.2021

„Runder Tisch Klassenfahrten“ konstituiert sich

Bayerisches Jugendherbergswerk initiiert regelmäßiges Fachforum zur Weiterentwicklung des außerschulischen Lernsettings „Klassenfahrt“ | Schulfahrten als soziales Bindeglied während und nach der Pandemie

Auf Initiative des Landesverbands Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk (DJH) fand am 16. März das erste Treffen der Mitglieder des „Runden Tischs Klassenfahrten“ statt. Das DJH hatte alle Vertreter*innen der Schulfamilie eingeladen, um über kurz-, mittel- und langfristige Herausforderungen und Perspektiven des außerschulischen Lernorts Jugendherberge zu beraten und konkrete Pläne zum baldmöglichen Re-Start dieser Fahrten zu entwickeln.

Am ersten Treffen hatten Vertreter*innen von insgesamt 14 Organisationen teilgenommen – darunter die Spitzen der Lehrer- und Elternverbände in Bayern, der Landesschülerrat sowie der Bayerische Jugendring und die Verbände der Schulleitungen.

Einigkeit bestand unter den Teilnehmenden in der Einschätzung, dass Klassenfahrten ein unverzichtbarer und dringend notwendiger Bestandteil der Bildungsbiografie von Kindern und Jugendlichen sind. „Die seit 12 Monaten anhaltende Pandemie hat die Bedeutung von sozialem Lernen, von Begegnung und selbstgestalteten Räumen exponentiell erhöht. Heranwachsende sehnen sich nach Gemeinschaft und Erlebnissen unter Gleichaltrigen. Deshalb und vor dem Hintergrund der deutlich gestiegenen Gefahr psycho-sozialer und körperlichen Folgeschäden der Corona-Maßnahmen müssen nun die politisch Verantwortlichen umgehend Bedingungen schaffen, die diese wertvollen Bildungs- und Begegnungsfahrten schnellstmöglich zulassen“, so Klaus Umbach, Präsident des DJH Bayern.

Während des Treffens wurde zudem deutlich, dass das pandemische Geschehen für Ängste innerhalb der Schülerschaft, unter Pädagog*innen und bei Eltern sorgt, die alle Verbände ernst nehmen. In jedem Fall hat der Schutz vor Ansteckungen und einer weiteren Ausbreitung des Virus Priorität. Gleichzeitig unternehmen die Jugendherbergen in Bayern alles, um durch erprobte und erfolgreiche Hygienekonzepte mögliche Gefährdungen auszuschließen.

Der „Runde Tisch Klassenfahrten“ spricht sich gegenüber der Landespolitik mit Nachdruck dafür aus, dass Kinder und Jugendliche baldmöglich wieder die Chance auf Klassenfahrten haben müssen, die pädagogisch betreut und hygienetechnisch abgesichert sind. Dazu wird in den kommenden Wochen ein Stufenplan erarbeitet, in welcher Form diese Klassenfahrten ab Pfingsten wieder möglich sind. Denkbar sind zunächst eintägige Formate (ohne Übernachtung), später sollen mehrtägige Klassenfahrten folgen, die es ermöglichen, die gesamte Bandbreite von Themen und Methoden des sozialen Lernens und der Partizipation zu erleben.

Der „Runde Tisch Klassenfahrten“ wird zunächst zweimal jährlich zusammenkommen, um zeitnah aktuelle Fragestellungen des außerschulischen Lernens im Kontext von Schülerfahrten zu besprechen.


München, 09.03.2021

Warum ist vom Bildungsort Jugendherberge keine Rede?

Jugendherbergen noch immer ohne Öffnungsperspektive | Landesverband Bayern zeigt sich enttäuscht über Vorgehen der Staatsregierung | Chancen für Kinder und Jugendlichen bleiben ungenutzt | klare Aussage zur Zukunft von Klassenfahrten dringend nötig

Präsidium und Vorstand des Bayerischen Jugendherbergswerks zeigen sich nach den Beschlüssen des Bund-Länder-Treffens, der Sitzung des Bayerischen Ministerrats und des Jugendgipfels enttäuscht von der zögerlichen Bundes- und Landespolitik gegenüber dem Lern- und Bildungsort Jugendherberge. Auf beiden politischen Ebenen wurden bisher weder den Jugendherbergen insgesamt noch dem Thema Klassenfahrten sowie dem sozialen Lernen im Besonderen die nötige Beachtung geschenkt – ein unhaltbarer Zustand!

Der Stufenplan, den die Konferenz der Ministerpräsident*innen und in der Folge das Bayerische Kabinett am 3. bzw. 4. März beschlossen haben, sieht für Beherbergungsbetriebe keinerlei verlässliche Perspektiven vor. Eine Entscheidung hierzu wurde erneut vertagt und für den 22. März zur Wiedervorlage weitergereicht. Damit stehen auch die Jugendherbergen in Bayern ohne konkrete Planungsgrundlage da, die Ministerpräsident Söder und Kultusminister Piazolo längst schuldig sind. Insbesondere das Bayerische Kultusministerium hatte dem Landesverband mehrfach seine rechtzeitige Unterstützung bei der Entwicklung von Szenarien der Wiedereröffnung zugesichert, die immer noch nicht in Sicht sind.

Klaus Umbach, Präsident des Landesverbands Bayern: „Der Lern-, Bildungs- und Begegnungsort Jugendherberge wird in der aktuellen Beschlusslage mit keiner Silbe erwähnt. In unseren Augen ist das extrem kurzsichtig den jungen Menschen gegenüber, die sich nach sozialen Kontakten sehnen und diese tatsächlich dringend brauchen. Unfair unserem Verband gegenüber ist es zudem. Mir ist absolut unverständlich, warum Flugschulen, Frisöre oder der Einzelhandel in hohem Tempo wieder öffnen dürfen. Einen ähnlichen Ehrgeiz wünsche ich mir für den Jugend-, Bildungs- und Sozialbereich, denn hier geht es um nicht weniger als das Wohlergehen von Kindern und Jugendlichen, die unter den Folgen der Pandemie massiv leiden.“

Außerschulische Bildung ermöglichen

Ein verantwortungsvoller Neustart der Jugendherbergen ist nach Überzeugung des Landesverbands Bayern überfällig. Die Häuser haben bereits im Frühsommer letzten Jahres bewiesen, dass sie vorausschauend, umfassend und wirkungsvoll die notwendigen Hygienekonzepte entwickeln und umsetzen können. Umbach: „Jugendherbergen sind im Kontext der Pandemie so sicher und zuverlässig wie Schulen auch. In der Regel bieten sie sogar mehr Platz und Bewegungsmöglichkeiten an der frischen Luft. Wir brauchen dringend eine Perspektive zur Öffnung – nicht zuletzt vor dem Hintergrund der betriebswirtschaftlichen Planungssicherheit. Das schließt konkrete gemeinsame Überlegungen mit dem Kultusministerium ein, unter welchen Bedingungen schnellstmöglich Klassenfahrten wieder durchgeführt werden können. Auch viele Lehrkräfte warten darauf, um für nächstes Schuljahr planen zu können. Wichtiger als jeder Friseursalon oder Baumarkt sind jetzt Entscheidungen zur persönlichen, bildungsbiografischen und beruflichen Orientierung von Kindern und Jugendlichen bzw. zu deren körperlichem, psychischem und seelischem Wohlergehen. Die Jugendherbergen spielen dabei eine zentrale Rolle als Sozialisationsinstanz. Wir brauchen deshalb jetzt einen möglichst detaillierten und verlässlichen Rahmenplan, wann wir unsere Arbeit im Sinne des Gemeinwohls wieder aufnehmen können.“


München, 01.03.2021

Jugendherbergen Lohr, Feuchtwangen und Kelheim schließen endgültig

Nach sorgfältiger Abwägung aller Argumente bestätigt Präsidium des Bayerischen Jugendherbergswerks die endgültige Schließung der drei Standorte | Landesverband gesprächsoffen für neue Betreibermodelle

Das Präsidium des Landesverbands Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk hat in seiner Sitzung vom 26. Februar 2021 die endgültige Schließung der Jugendherbergen in Lohr, Feuchtwangen und Kelheim bestätigt. Das Gremium hatte bereits Anfang des Jahres einen entsprechenden Tendenzbeschluss gefasst, wonach ein Weiterbetrieb der drei Standorte vor allem aus betriebswirtschaftlichen Gründen nicht möglich ist. Die jetzige Entscheidung zur endgültigen Schließung traf das neunköpfige Präsidium einstimmig.
Im Nachgang zum Tendenzbeschluss vom Januar diesen Jahres hatten Präsidium und Vorstand des Landesverbands zahlreiche Gespräche mit den politisch Verantwortlichen in den betroffenen Kommunen und Landkreisen geführt, um auszuloten, ob – und wenn ja, welche – Optionen für einen Weiterbrieb der drei Häuser bestehen.
Nach sorgfältiger Abwägung aller in diese Diskussionen eingebrachten Argumente sieht es das Präsidium des Verbandes als unabwendbar an, die endgültigen Schließungen zu bestätigen. Die erforderliche Auslastung und die damit unmittelbar verbundene wirtschaftliche Tragfähigkeit der Jugendherbergen in Lohr, Feuchtwangen und Kelheim können auch durch größte Anstrengungen nicht in dem Maße erhöht werden, um diese Häuser bedarfsgerecht und gleichzeitig kostendeckend zu betreiben. In den Jugendherbergen Lohr, Feuchtwangen und Kelheim müssten sehr hohe Investitionen getätigt werden, um die gewachsenen Ansprüche aller Gästegruppen zu erfüllen. Die notwendigen Mittel für eine grundlegende Modernisierung bzw. energetische Sanierung können jedoch weder aus den eigenen Umsätzen der Häuser noch aus dem Budget des Landesverbands oder über staatliche Zuschüsse realisiert werden.
Klaus Umbach, Präsident des Landesverbands Bayern: „Entscheidungen zur Schließung einzelner Jugendherbergs-Standorte fallen unendlich schwer – werden aber mit größter Vorsicht und unter Abwägung aller ‚Pro und Kontra‘ getroffen. Insofern wurde auch dieser Beschluss erst nach reiflichen Überlegungen gefällt. Der Landesverband sieht sich jedoch außer Stande, eine Quer-Finanzierung, wie sie bislang zwischen ertragsstarken und umsatzschwächeren Häusern üblich war, zu garantieren, weil damit das gesamte Netzwerk in Schieflage geraten würde. Vor dem Hintergrund der geringen Auslastung, den notwendigen Investitionen und dem Gebot des verantwortungsvollen Umgangs mit unseren Ressourcen war die jetzt bestätigte Entscheidung leider nicht abwendbar.“
Gleichzeitig sieht sich der Landesverband in der Pflicht, auch weiterhin bedarfsgerechte Angebote von Jugendherbergen als Bildungs- und Begegnungsorte in ganz Bayern zu schaffen. Die Jugendherbergen werden damit ihrem satzungsgemäßen Auftrag gerecht, attraktive Angebote für Kinder, Jugendliche, Familien und Gruppen zu schaffen und damit unverzichtbarer Teil der Bildungsinfrastruktur zu sein. Umbach: „Wir sind deshalb grundsätzlich gesprächsoffen, um gemeinsam mit Politik und Verwaltungsstrukturen vor Ort Optionen für neue Betreibermodelle zu suchen. Solche Modelle dürfen jedoch den Haushalt des Jugendherbergswerks nicht belasten. Erste Kontakte dazu gab es bereits mit Bürgermeistern und Landräten. Ergebnisse sind jedoch derzeit nicht absehbar, sodass der Beschluss so zu treffen war.“
Die Jugendherberge in Lohr wird demnach bereits zum 31. März 2021 geschlossen; die beiden Häuser in Feuchtwangen und Kelheim schließen zum 31. Oktober 2021. Für die betroffenen Mitarbeiter*innen wird ein Sozialplan erarbeitet.


München, 25.02.2021

Corona-Bilanz 2020: Umsatzverluste von 60 Prozent

Verheerende wirtschaftliche Bilanz des Landesverbands Bayern in 2020 | Umsatz bricht um 60 Prozent ein | Buchungen der Gästegruppe Schulen um 80 Prozent zurückgegangen | ohne baldige Gestattung von Klassenfahrten bleibt Lage existenzbedrohend | Verband kann auf breite gesellschaftliche Unterstützung setzen

Die Jugendherbergen in Bayern mussten im Corona-Jahr 2020 massive wirtschaftliche Einbußen verkraften, die den Landesverband an den Rand der Zahlungsunfähigkeit gebracht hatten. Die ersten Daten der Bilanz für das abgelaufene Geschäftsjahr bestätigen dies eindrücklich: Demnach wurden in 2020 im Vergleich zum Vorjahr über 61 Prozent weniger Übernachtungen gezählt; der Umsatz brach im gleichen Zeitraum ebenfalls um 60 Prozentein. Insbesondere der Rückgang bei den Buchungen von Schulklassen um 80 Prozent hat dem Jugendherbergswerk Bayern schwer geschadet.

„Die wirtschaftliche Bilanz unseres Verbandes für 2020 fällt erwartungsgemäß mehr als ernüchternd aus, und zeigt anhand der ersten Zahlen, in welch angespannter Lage wir uns nach wie vor befinden. Gleichzeitig sind wir dem Freistaat Bayern und namentlich dem Bayerischen Sozialministerium zu großem Dank verpflichtet. Ohne die schnelle Hilfe im Sommer letzten Jahres hätte dem DJH vermutlich die Insolvenz gedroht“, so Klaus Umbach, Präsident des Bayerischen Jugendherbergswerks.

Der anhaltende Lockdown, das weiter geltende Beherbergungsverbot für Touristen und die explizite Untersagung von Klassenfahrten mindestens bis nach den bayerischen Osterferien sorgen indes für neuerliche Zukunftsängste. Der Landesverband Bayern fordert deshalb, Übernachtungen in Jugendherbergen so bald als möglich wieder zu gestatten. Umbach: „Unsere Forderung geht noch weiter: Die Jugendherbergen sind zwingend auf Buchungen von Schulklassen angewiesen. Gleichzeitig können wir umfassende und erprobte Hygienekonzepte vorweisen. Die Kultusbehörden müssen schnellstmöglich dafür sorgen, dass Klassenfahrten wieder gestattet werden – nicht zuletzt im Interesse von Kindern und Jugendlichen, denen umgehend wieder Orte der Begegnung und des sozialen Lernens zugänglich gemacht werden müssen. Die Jugendherbergen sind dafür bestens vorbereitet; wenn Schule in Präsenz wieder stattfinden kann, dann allemal auch Klassenfahrten.“

Breite gesellschaftliche Unterstützung 

Trotz aller negativen wirtschaftlichen Entwicklungen im letzten Jahr und fehlender Perspektiven für die kommenden Monate macht dem Landesverband Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk derzeit die breite Unterstützung aus allen Bereichen der Gesellschaft Hoffnung. So kam es im letzten Jahr nicht zu der befürchteten Austrittswelle von Mitgliedern des DJH. Im Gegenteil – mehr als 200.000 Menschen hatten u.a. eine Petition unterzeichnet, die den Erhalt der Jugendherbergen in der bewährten Form gefordert hatte. Nach Ansicht des Präsidiums und des Vorstands des Verbandes spiegelt sich darin die Überzeugung der Gäste wider, dass die Jugendherbergen einen maßgeblichen Beitrag zum Gemeinwohl leisten. Sie sind seit mehr als 100 Jahren weltoffene Begegnungs- und Bildungsorte, agieren werteorientiert und tragen zum Abbau gesellschaftlicher Benachteiligungen in Bildung, Kultur und Freizeit bei.

Umbach: „Natürlich bleibt das Infektionsgeschehen ein wesentliches Indiz dafür, inwieweit Lockerungen der derzeit geltenden Beschränkungen möglich sind. Als Akteur der Zivilgesellschaft und Teil der Bildungsinfrastruktur ist uns das körperliche, psychische und emotionale Wohlergehen von Kindern und Jugendlichen ein zentrales Anliegen. Jugendherbergen sind dabei bestens geeignete Orte, schulische Bildung nachzuholen, soziales Lernen zu fördern und Heranwachsende damit auf ihrem Weg der Persönlichkeitsbildung zu begleiten. Zudem würde eine baldige Öffnung der Jugendherbergen und die Ermöglichung von Klassenfahrten dazu führen, dass das ‚System Jugendherbergen‘ wieder auf eigenen finanziellen Füßen stehen kann.“

Die Kernzahlen des Landesverbands Bayern

 

2019

2020

Veränderung in Prozent

Übernachtungen insgesamt

1.000.089

385.159

-61,49

Übernachtungen Segment Schule

373.909

74.309

-80,13

Umsatzerlöse in EUR

43.485.137,69

18.182.603,75

-58,19


München, 04.02.2021

Schule in Jugendherbergen. Warum nicht, Herr Minister!?

Landesverband Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk begrüßt Einrichtung eines Sonder-Fonds für „Schule außerhalb der Schule“ und bietet seine leerstehenden Häuser zur Entzerrung des schulischen Unterrichts an | Präsenzunterricht ist möglich und nötig | DEHOGA Bayern unterstützt das Projekt

In einem gemeinsam unterzeichneten Brief appellieren das Bayerische Jugendherbergswerk (DJH) und der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) an Kultusminister Piazolo, schulpflichtigen Kindern und Jugendlichen aller Jahrgangsstufen und Schulformen ein Höchstmaß an Präsenzunterricht zu ermöglichen. Dazu bieten DJH und DEHOGA erneut die aktuell ungenutzten Jugendherbergen bzw. Hotels für den schulischen Unterricht an.

Die Corona-Krise trifft Heranwachsende und ihre Familie besonders hart, da durch den bislang umgesetzten Distanzunterricht jeglicher persönliche Kontakt zu Gleichaltrigen – aber auch zu den Lehrkräften unterbrochen wurde. Mehrere wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass dadurch mittel- und langfristig massive körperliche, psychische und emotionale Schädigungen bei jungen Menschen ausgelöst werden können.

Klaus Umbach, Präsident des DJH: „Das Infektionsgeschehen bleibt selbstredend eine bestimmende Größe für politische Entscheidungen. Gleichzeitig ist es nicht hinnehmbar, dass das Kindeswohl durch Kontaktbeschränkungen und HomeSchooling in Gefahr gerät. Wir begrüßen deshalb ausdrücklich die Ankündigung des Kultusministers, einen Sonder-Fonds einzurichten, der es Schulen ermöglichen wird, den Unterricht in Jugendherbergen oder andere Einrichtungen zu verlagern. Die Jugendherbergen in Bayern verstehen sich als gemeinwohlorientierter Akteur der Zivilgesellschaft und sind seit ihrer Gründung vor fast 100 Jahren unverzichtbarer Teil der Bildungsinfrastruktur und Sozialisationsinstanz im Prozess des Erwachsenwerdens.“ Bislang hatte das Ministerium entsprechenden Initiativen wie „Schule in Jugendherbergen“ oder „Schule im Hotel“ nur unzureichend Beachtung geschenkt.

Das Jugendherbergswerk weist in diesem Zusammenhang abermals auf den Aspekt des sozialen Lernens hin, der den Wissenserwerb in Form schulischer Lernprozesse durch Impulse zur Persönlichkeitsbildung erweitert. Vor dem Hintergrund monatelanger Isolation sind diese Angebote wichtiger denn je, sollen Klassenverbünde gestärkt und Gemeinschaftsgefühl und Solidarität (neu) eingeübt werden. „Wenn allen Akteuren in Politik und Zivilgesellschaft das Wohl von Kindern und Jugendlichen vorrangiges Anliegen ist, wenn schulische und soziale Bildung die Aspekte sind, die künftige Verwerfungen und Benachteiligungen am wirkungsvollsten verhindern können – wenn Bildungsgerechtigkeit und Teilhabe wichtiges Handlungsmotiv für diese Gesellschaft ist, müssen entsprechende Weichen jetzt gestellt werden“, heißt es in dem gemeinsamen Brief von DJH und DEHOGA an Minister Piazolo.

Ministerpräsident Söder hatte nach dem Ministerrat vom 26. Januar geforderten, durch organisatorische Vorgaben und Finanzierungszusagen schon jetzt Perspektiven für die Nach-Corona-Zeit zu schaffen. Der Zeitpunkt für solche konkreten Planungen ist jetzt! Offene Fragen zu Sicherheit, Ausstattung oder Schulorganisation können keine Gründe sein, schulischen Unterricht nicht zu erweitern. Dass flexible und unbürokratisch erarbeitete Modelle im Sinne von Kindern und Jugendlichen möglich und erfolgreich sind, beweist u.a. die Kooperation zwischen dem Bodensee-Gymnasium Lindau und der dortigen Jugendherberge. Schulaufwandsträger, Schulleitung, Lehrer*innen und vor allem die Schüler*innen konnten sich keine besseren Bedingungen für den Präsenzunterricht wünschen. Das Modell ist beispielgebend und wurde binnen weniger Tage realisiert.

Im Sinne des Wohlergehens von Kindern und Jugendlichen fordert das Bayerische Jugendherbergswerk, kurzfristig und umfassend den Lern- und Lebensalltag der Heranwachsenden in die politischen Planungen einzubeziehen und schließlich Szenarien für ein Wiederanfahren aller Bereich der Kinder- und Jugendhilfe – inklusive außerschulischer Jugendarbeit/Jugendbildung – zu entwickeln.


München, 19.01.2021

Präsidium beabsichtigt endgültige Schließung der Jugendherbergen Lohr, Feuchtwangen und Kelheim

Präsidium des Landesverbands Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk spricht sich für endgültige Schließung von drei Standorten aus; wirtschaftliche Tragfähigkeit der Häuser kann auch in den nächsten Jahren nicht erreicht werden; Corona ist Katalysator für Entwicklungen; endgültige Entscheidung am 26. Februar

Das neunköpfige Präsidium des Landesverbands Bayern hat sich in einem Tendenzbeschluss für die endgültige Schließung der Jugendherbergen in Lohr, Feuchtwangen und Kelheim ausgesprochen. Leider sei es nicht gelungen, die Auslastung und damit die wirtschaftliche Tragfähigkeit der drei Häuser in dem Maße zu erhöhen, um die Häuser bedarfsgerecht und gleichzeitig kostendeckend zu betreiben. Diese kritische wirtschaftliche Entwicklung hatte sich an den drei Standorten bereits in den letzten Jahren abgezeichnet.

In den Jugendherbergen Lohr, Feuchtwangen und Kelheim besteht ein außerordentlich hoher Investitionsbedarf, um die gewachsenen Ansprüche aller Gästegruppen erfüllen zu können. Die notwendigen Mittel für eine grundlegende Modernisierung bzw. energetische Sanierung können weder aus den eigenen Umsätzen der Häuser noch aus dem Budget des Landesverbands oder über staatliche Zuschüsse realisiert werden. Diese Entwicklung ist nicht zuletzt vor dem Hintergrund der seit Jahren steigenden Baukosten und den stetig wachsenden brandschutz- bzw. sicherheitstechnischen Anforderungen zu erklären. 

Zudem bestehen in den Regionen der drei Jugendherbergen Überkapazitäten bei Beherbergungsbetrieben. Eine verbesserte Umsatz- und Ertragslage ist aufgrund des gemeinwohl-orientierten Charakters der Jugendherbergen nur in sehr begrenztem Umfang über eine Erhöhung der Preise zu erreichen. Jugendherbergen verstehen sich als Begegnungs- und Bildungsorte, die allen Gästen – unabhängig von ihrem sozialen Status – offenstehen.

Erklärtes Ziel des Landesverbands bleibt weiterhin, bayernweit ein Netz von Standorten zu betreiben. Investitionen in bestehende oder neue Jugendherbergen wurden und werden sowohl im ländlichen Raum (zuletzt Furth i. Wald, Schliersee, Saldenburg) als auch im städtischen Umfeld (München, Lindau oder Würzburg) getätigt.

Klaus Umbach, Präsident des DJH Bayern: „Die satzungsgemäße Gemeinwohlorientierung der Jugendherbergen verpflichtet uns zu vorausschauendem Handeln in der qualitativen Entwicklung unseres Netzwerks. Die Angebote sollen allen Kindern, Jugendlichen bzw. Familien und Gruppen an attraktiven Standorten und mit bestmöglicher Aufenthaltsqualität zur Verfügung stehen. Gleichzeitig müssen wir kontinuierlich darauf achten, dass wir unsere Angebote bedarfsgerecht und kostendeckend umsetzen können, da der laufende Betrieb nicht öffentlich gefördert wird. Dieser verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen ergibt sich nicht zuletzt aus der Verpflichtung gegenüber unseren Mitgliedern. Eine dauerhafte Quer-Finanzierung von Standorten, die nur ein begrenztes Entwicklungspotenzial für die nächsten Jahre haben, wäre unverantwortlich und würde dem gesamten Landesverband schaden.“

Präsidium und Vorstand des Landesverbands betonen, dass die seit fast einem Jahr anhaltende Corona-Pandemie nicht der Auslöser und Grund für den Tendenzbeschluss zur Schließung gewesen sei. Corona habe lediglich die Prozesse beschleunigt – auch ohne diese Krise hätte mittelfristig die Entscheidung zur Aufgabe der drei Standorte getroffen werden müssen.

„Nachhaltigkeit im Verständnis des Landesverbands Bayern bedeutet auch, wirtschaftlich tragfähig zu arbeiten und Ressourcen zu bündeln. Trotz vieler Bemühungen ist dies in diesen drei Fällen nicht gelungen. Gleichzeitig schmerzt es uns selbstverständlich, die drei Häuser aufzugeben und die Immobilien veräußern zu müssen. Für unsere Gäste bestehen jedoch weiterhin attraktive Alternativen an umliegenden Standorten, um Jugendherbergen und die Idee von ‚Gemeinschaft erleben‘ auch künftig zu erfahren“, so Umbach.

Der Tendenzbeschluss liegt nun dem Betriebsrat zur Stellungnahme vor. Eine endgültige Entscheidung zur Zukunft der Jugendherbergen in Lohr, Feuchtwangen und Kelheim soll während der Präsidiumssitzung am 26. Februar 2021 fallen.


München, 18.11.2020

Jugendherbergen in Bayern sind auf temporäre Schul-Nutzung vorbereitet

Die Bundesweit rund 450 Häuser des Deutschen Jugendherbergswerks verfügen über Infrastruktur sowie Ausstattung und stehen für Unterricht in einem geschützten Umfeld zur Verfügung, gemeinnütziger Verband steht den Bildungseinrichtungen als erfahrener Partner zur Seite, Landesverband Bayern kann 42 Häuser zur Verfügung stellen

Damit die Schülerinnen und Schüler in Deutschland aufgrund massiver Unterrichtsausfälle nicht zu den Verliererinnen und Verlierern der Corona-Pandemie werden, sollen die Schulen im Land möglichst geöffnet bleiben. Dieses Ziel haben die politischen Entscheidungsträger auch im Zuge der aktuellen Beratungen rund um die Corona-Maßnahmen immer wieder betont. Ein Vorschlag, der aktuell seitens verschiedener Akteure der Bildungslandschaft im Raum steht, sieht eine Entzerrung der Unterrichtssituation durch Klassenteilung oder Beschulung in anderen Räumlichkeiten vor. So würden beispielsweise weniger Schülerinnen und Schüler an einem Ort zusammenkommen und Kontakte verringert werden. Als mögliche Orte für solche temporären Nebenstandorte der Schulen bietet das Deutsche Jugendherbergswerk (DJH) jetzt seine 450 Häuser an. Der Landesverband Bayern im DJH trägt dieses Angebot uneingeschränkt mit und bietet seine 42 eigenen Häuser ebenfalls zur Nutzung für den schulischen Unterricht an.

„Als einer der größten gemeinnützigen Verbände in Deutschland und erfahrener Partner der Schulen im Bereich der Klassenfahrten, ist es für uns in der jetzigen Situation selbstverständlich, unsere Hilfe anzubieten“, erklärt DJH-Hauptgeschäftsführer Julian Schmitz. Ein entsprechendes Unterstützungsangebot hat er in dieser Woche dem Bildungsministerium des Bundes zukommen lassen – getragen von allen 14 DJH-Landesverbänden.

„Unsere Häuser verfügen nicht nur über die passende Ausstattung, etwa, weil die vorhandenen Gruppenräume schnell und einfach zu Klassenräumen umfunktioniert werden können, sondern mit unseren geschulten Mitarbeitenden wäre zum Beispiel auch die Verpflegung größerer Schülergruppen kein Problem. Mit unserem DJH-Hygienekonzept, das wir in enger Zusammenarbeit mit Experten entwickelt haben, können wir zudem alle Anforderungen erfüllen“, so Schmitz. Außerdem würden die Jugendherbergen als geschützte und sichere Orte auch über die passenden Flächen für Pausenangebote verfügen – etwa durch verschiedene Spielgeräte und Aktivitätsmöglichkeiten an der frischen Luft.

„Hier sehen wir einen klaren Vorteil gegenüber anderen Räumlichkeiten und Stätten, in denen die für Schulunterricht notwendige Infrastruktur erst aufwendig geschaffen werden müsste“, so der DJH-Hauptgeschäftsführer.

Mit dem jetzt unterbreiteten Unterstützungsangebot für die Schulen setzt das DJH sein Engagement für Gemeinwohl und Zivilgesellschaft im Kontext der Corona-Pandemie fort. Schon im Frühjahr hatte der 2,4 Millionen Mitglieder starke Verband seine Häuser für verschiedene Zwischennutzungen zur Verfügung gestellt, zum Beispiel als Obdachlosenunterkunft, Fieberambulanz oder Frauenhaus. „Zu diesem Angebot stehen wir natürlich auch weiterhin, etwa mit Blick auf die jetzt diskutierte Schaffung von Impfzentren. Wir stehen in allen Bereichen konstruktiven Ideen und Vorschlägen offen gegenüber und wollen unseren Beitrag zur Eindämmung der Pandemie leisten“, betont Julian Schmitz.


München, 05.11.2020

Verbot touristischer Übernachtungen: Jugendherbergen fürchten neue Stornowelle

Mit dem Verbot touristischer Übernachtungen muss erneut der Großteil der Jugendherbergen in Bayern schließen; Sorge bereitet dem Landesverband vor allem der Blick ins nächste Jahr

„Wir haben durchaus Verständnis für den beschlossenen Lockdown und leisten unseren Beitrag zur Eindämmung der Corona-Pandemie“, erklärt Winfried Nesensohn, Vorstand im Deutschen Jugendherbergswerk, Landesverband Bayern. Sorge bereitet dem DJH als gemeinnütziger Beherbergungsbetrieb der Blick auf 2021: „Uns drohen eine erneute Stornowelle und das weitreichende Ausbleiben von Neubuchungen.“

Der durch die Corona-Pandemie entstandene wirtschaftliche Schaden für die Jugendherbergen in Bayern ist bereits immens. „Die erneute Schließung unserer Häuser verschlechtert diese Situation nochmals dramatisch“, so Nesensohn. Und weiter: „Da der November allerdings zu den eher belegungsschwächeren Monaten zählt, trifft uns der Lockdown nicht ganz so hart wie im Frühjahr.“

Der Blick auf die kommenden Monate und das Jahr 2021 ist zudem von Sorge und Verunsicherung geprägt. Bisher sahen die Vorausbuchungen für 2021 verhältnismäßig gut aus. Nesensohn: „Seit Bekanntgabe des „Lockdowns light“ stellen wir nun wieder ein vermehrtes Stornoaufkommen von Schulklassen und Gruppen für das erste Halbjahr 2021 fest.“

Schulklassen und Gruppen sollen nicht voreilig stornieren

Eine Entwicklung, die an die Substanz der Jugendherbergen in Bayern geht – hier ist ein klares Gegensteuern des Staates nötig. Aus Sicht des Landesverbands Bayern sind jetzt Stornierungen von Klassenfahrten, die im Frühjahr 2021 stattfinden sollen, nicht notwendig. „Es ist völlig klar, dass Schulfahrten nur dann stattfinden können und sollen, wenn es das Infektionsgeschehen zulässt. Der Gesundheitsschutz steht an erster Stelle“, betont Nesensohn. „Unsere Stornobedingungen haben wir aber insbesondere für Schulen so angepasst, dass Corona-bedingt auch erst kurz vor der Anreise kostenlos storniert werden kann“.

In jedem Fall müssen Klassenfahrten nach Eindämmung der Pandemie schnellstmöglich wieder gestattet werden. Die Zukunft der Jugendherbergen kann vor allem dann gesichert werden, wenn diese ihrem gesellschaftlichen Auftrag als Träger der freien Jugendhilfe nachkommen können. Denn Jugendherbergen bieten nicht nur Übernachtung und Verpflegung, sondern sind wichtige außerschulische Bildungsorte; sie eröffnen Kindern und Jugendlichen Lernwelten, die es in der Schule, im Ausbildungsbetrieb oder in der Familie nicht gibt.

Der Landesverband richtet einen entsprechenden Appell an das Bayerische Kultusministerium, den Schulen und Schulleitungen frühzeitig ein Signal zu geben, dass Klassenfahrten möglich und aus Sicht von Kindern, Jugendlichen, Pädagog*innen und Familien unverzichtbar sind. Vor allem aber gilt: Gemeinschaft und Teamerlebnisse während und nach der Pandemie sind extrem wertvoll. Entsprechende pädagogische Programme zum Sozialen Lernen sind seit Jahrzehnten ein Markenzeichen der Jugendherbergen in Bayern und heute wichtiger denn je.


München, 12.10.2020

Politische Spitze des Landesverbands Bayern neu gewählt

Das Foto zeigt das Präsidium des Landesverbands Bayern:Dr. Klaus Schulenburg (Vizepräsident), Wolfgang Obermair, Andrea Bastian, Thomas Anian Ziegler, Klaus Umbach (Präsident), Stefanie Krüger, Matthias Fack (Vizepräsident), Daniela Arnu (v.l.), nicht im Bild: Dr. Ursula Wurzer-Fassnacht (Vizepräsidentin) (Foto: DJH)

Hauptversammlung des bayerischen Jugendherbergswerks bestätigt Klaus Umbach im Amt des Präsidenten; neunköpfiges politisches Gremium mit zwei neuen Mitgliedern; enorme Herausforderungen in den kommenden Jahren

Die Mitglieder der Hauptversammlung des Landesverbands Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk (DJH) haben am Samstag Klaus Umbach mit 100 Prozent Zustimmung in seinem Amt als Präsident bestätigt. Umbach, der seit 2018 den Verband führt, wurde für die kommenden vier Jahre wiedergewählt. Vor ihm liegen enorme Herausforderungen, die im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie entstanden sind und die bayerischen Jugendherbergen im Frühjahr 2020 an den Rand der Zahlungsunfähigkeit gebracht hatten.

Dem Präsidenten sind satzungsgemäß drei Stellvertreter*innen zur Seite gestellt. Neben dem bisherigen Amtsinhaber Dr. Klaus Schulenburg wurden die bisherigen Präsidiumsmitglieder Matthias Fack und Dr. Ursula Wurzer-Fassnacht mit überzeugenden Mehrheiten bestätigt. Daneben stand die Wahl von fünf weiteren Mitgliedern des Präsidiums an. Nachdem Marion Glück-Levi, die zudem stellvertretende Präsidentin war, und Heinrich Kopriwa aus persönlichen Gründen auf eine erneute Kandidatur verzichtet hatten, stellten sich Daniela Arnu und Andrea Bastian dieser Wahl und wurden bereits im ersten Wahlgang mit großer Mehrheit bestätigt.

Dem insgesamt neunköpfigen Präsidium des Landesverbands Bayern gehören damit an: Klaus Umbach (Präsident), Matthias Fack (Vizepräsident), Dr. Klaus Schulenburg (Vizepräsident), Dr. Ursula Wurzer-Fassnacht (Vizepräsidentin), Daniela Arnu, Andrea Bastian, Stefanie Krüger, Wolfgang Obermair und Thomas Anian Ziegler.

Das Präsidium legt die strategischen Ziele und verbandspolitischen Leitlinien des Jugendherbergswerks fest. Ihm gehören Vertreter*innen verschiedener gesellschafts- und bildungspolitischer Institutionen, gemeinnütziger Unternehmen und Organisationen sowie der Medien an. In enger Abstimmung mit dem geschäftsführenden Vorstand des Verbandes entwickelt das Präsidium auf der Basis der satzungsgemäßen Ziele des DJH tragfähige inhaltliche und wirtschaftliche Modelle, die den Fortbestand und die Weiterentwicklung der Jugendherbergen in Bayern garantieren.

Klaus Umbach: „Ich danke den Mitgliedern der Hauptversammlung für den eindrucksvollen Vertrauensbeweis für unser Gremium. Die Aufgaben, die vor uns liegen, sind kaum weniger anspruchsvoll als in den vergangenen Monaten. Dabei haben wir als Präsidium gemeinsam mit dem Vorstand und den Fachbereichen frühzeitig die notwendigen Entscheidungen getroffen und konnten damit den Landesverband bislang einigermaßen gut durch die Krise bringen. Darauf können wir aufbauen und werden weiter unsere Kraft und unsere Erfahrungen bei der Bewältigung der Krise einbringen.“


München, 09.10.2020

Schon viel geschafft – noch viel zu tun

Das Foto zeigt Sozialministerin Carolina Trautner und Präsident Klaus Umbach (Foto: DJH)

Jugendherbergen in Bayern massiv von den Folgen der Corona-Pandemie betroffen; Rettungsschirm „Corona-Programm Soziales“ verhindert Schlimmeres; Jugendherbergen noch stärker als Bildungsorte fordern und fördern

Hinter dem Landesverband Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk (DJH) liegen stürmische Monate, die den Verband als unmittelbare Folge der Corona-Krise an den Rand der Insolvenz und damit seines Fortbestehens geführt haben. Die wirtschaftliche Notlage war deshalb so groß, weil Jugendherbergen als gemeinnützige Beherbergungsbetriebe nur in geringem Umfang Rücklagen bilden dürfen. Die liquiden Mittel des Landesverbands waren deshalb im Mai 2020 fast vollständig aufgebraucht.

Dank der Mittel aus dem Rettungsschirm „Corona-Programm Soziales“ konnte eine vollständige und unwiederbringliche Auflösung des Jugendherbergswerks Bayern verhindert werden. Klaus Umbach, Präsident des DJH Bayern, resümiert anlässlich der Hauptversammlung des Landesverbands an diesem Wochenende in Nürnberg: „Wir sind der Bayerischen Staatsregierung sehr dankbar, dass wir die dringend benötigten finanziellen Hilfen rechtzeitig erhalten haben und damit die akute Gefahr eines Zerfalls unseres Verbandes abgewendet wurde. Diese Unterstützung, die wir namentlich nicht zuletzt Staatsministerin Carolina Trautner verdanken, hat für uns eine weitergehende Bedeutung. Der Rettungsschirm zeigt, dass die Jugendherbergen auf politischer Ebene uneingeschränkte Wertschätzung und Unterstützung erfahren. Das ist für uns mehr als Symbolik. Darin zeigt sich die Gewissheit, dass die 58 Jugendherbergen in Bayern ein zentraler Bestandteil der Bildungsinfrastruktur und damit Teil der Zivilgesellschaft sind. Diese Erfahrung hat alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern extrem motiviert.“

Die betriebswirtschaftliche Basis der Jugendherbergen in Bayern ist weiter massiv durch die Corona-Pandemie geschwächt. Während der Sommermonate wurden jedoch Teilerfolge erzielt. So konnte der Anteil von Familien mit Kindern unter den Gästen deutlich erweitert werden. Der Landesverband betrachtet diese Entwicklung vor dem Hintergrund sozialer Isolation während des Lockdowns als wichtigen Beitrag zur Förderung von Gemeinschaft und Zusammenhalt. Umbach: „Unser Motto ‚Gemeinschaft erleben‘ wurde in den letzten Monaten neu belebt. Diese Gemeinschaft konnten wir – unter Einhaltung der notwendigen Hygieneregeln – gut umsetzen und damit Kindern, Jugendlichen und deren Eltern ein Stück Normalität zurückgeben.“

Ministerin Trautner Gast der Hauptversammlung

Die Jugendherbergen verstehen sich seit ihrer Gründung als Begegnungs- und Bildungsort für junge Menschen aus der ganzen Welt und tragen so zum Wachsen des demokratischen Gemeinwesens bei. Während ihres Besuchs der Hauptversammlung des Landesverbands in Nürnberg betonte auch die Bayerische Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales Carolina Trautner:„Die Angebote der Jugendherbergen sind seit Jahrzehnten ein unverzichtbarer Teil der sozialen Infrastruktur im Freistaat. Deswegen war es mir ein ganz besonderes Anliegen, das flächendeckende Netz in ganz Bayern während der Corona-Pandemie zu unterstützen und die damit verbundenen Arbeitsplätze zu sichern. Denn das DJH leistet mit seinen überörtlichen Bildungs- und Begegnungsorten seit Jahren einen bedeutenden Beitrag für unsere Gesellschaft und ist für mein Haus und mich ein wichtiger Partner auf dem Gebiet der Jugendarbeit.“

 

Während der zweitägigen Hauptversammlung unterstrichen Präsidium und Vorstand des Landesverbands ihren Handlungswillen zur Überwindung der Folgen der Corona-Krise. So fehlt aufgrund des weiterhin geltenden Verbots von Klassenfahrten zwar eine zentrale Gästegruppe in den Häusern. Die entsprechenden Umsatzeinbußen lassen sich nicht durch andere Gästegruppen kompensieren. Dennoch arbeiten die politischen Gremien, die Mitarbeiter*innen der Landesgeschäftsstelle und die Teams in den Jugendherbergen an tragfähigen Lösungen, die sich in erster Linie am Wohl von Kindern und Jugendlichen orientieren, die in der Krise besondere Unterstützung benötigen.

Dazu hat der Landesverband u.a. ein Trägerkonzept erarbeitet, das dem Bayerischen Kultusministerium vorliegt, und das die Perspektiven für 2021 und die folgenden Jahre aufzeigt. Darin appelliert das bayerische Jugendherbergswerk an die politisch Verantwortlichen, Jugendherbergen noch stärker als bislang als bewährte und hochprofessionelle Bildungsorte wahrzunehmen, zu fordern und zu fördern.

Zudem stehen die Jugendherbergen unmittelbar zur Verfügung, um den Schulbetrieb räumlich und personell zu entzerren und damit eine weitere Ausbreitung des Corona-Virus einzudämmen. Umbach: „In den Jugendherbergen gibt es Räume und Gelegenheiten für neue Modelle von Bildung in der Kooperation zwischen schulischen und außerschulischen Angeboten. Wir sind bereit, uns dieser Verantwortung zu stellen und soziales Lernen, Gemeinschaft und Weltoffenheit als gemeinsame Konzepte in die notwenigen Bildungsprozesse einfließen zu lassen. Es gibt kaum besser geeignete Orte dafür als die Jugendherbergen in Bayern. Wir müssen diese Chance im Sinne der Heranwachsenden sofort nutzen!“


München, 08.09.2020

Wellnesskur für Jugendherberge Saldenburg

Die Jugendherberge Saldenburg erstrahlt nach Sanierung des Dachstuhls und der Fassade wieder im neuen Glanz, Dank an Förderer des Bauprojekts, regulärer Betrieb des Hauses startet im März 2021

Die umfangreichen Bau- und Renovierungsarbeitern an der über 650 Jahre alten Wehranlage Saldenburg im südlichen Bayerischen Wald konnten Ende August abgeschlossen werden. Mit der Fertigstellung des neuen Dachstuhls und der renovierten Fassade des Wohnturms der Burg erstrahlt die Jugendherberge im neuen, alten Glanz.

Ralf Weixler, Fachbereichsleiter Gebäudewirtschaft im Landesverband Bayern des Deutschen Jugendherbergswerks: „Im Sommer 2019 hatten wir mit der Sanierung des Dachstuhls und der Dachaußenhaut sowie der schadhaften Fassade begonnen. Zu Beginn der Corona-Krise im März diesen Jahres waren die Arbeiten bereits so weit vorangeschritten, dass eine Unterbrechung des Bauvorhabens nicht infrage kam, weil der Landesverband sonst Konventionalstrafen an beauftragte Firmen hätte zahlen müssen. Nun sind alle Baumaßnahmen an der Jugendherberge Saldenburg abgeschlossen und ich danke allen Förderern, die dieses Projekt ermöglicht haben. Die Jugendherberge Saldenburg ist damit wieder ein echter Juwel unter den 58 Häusern in Bayern.“

Die Sanierung des Dachstuhls bzw. der Dachaußenhaut waren erforderlich, um den denkmalgeschützten Bau aus dem 14. Jahrhundert für die kommenden Jahre zu ertüchtigen. Auf der Oberkante des Mauerwerks hatten sich über die letzten Jahrzehnte hinweg Teile der Verankerung des Daches gelockert – mittelfristig drohte das Abrutschen der Dachkonstruktion. Gleichzeitig war die Fassade in einem unansehnlichen und porösen Zustand. Die Dachkonstruktion wurde nun neu aufgesetzt – auf die Fassade der Jugendherberge eine neue, deutlich hellere Schlemme aufgetragen, die in ihrer Farbgebung und Materialbeschaffenheit dem mittelalterlichen Original sehr nahekommt.

Weixler: „Der Landesverband dankt dem Bayerischen Sozialministerium, der Bayerischen Landesstiftung, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, dem Bezirk Niederbayern und dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege für die Förderung und wohlwollende Unterstützung. Zusammen mit dem Landesverband des Jugendherbergswerks konnten die Arbeiten im vorgesehen Kosten- und Zeitrahmen und unter strikter Einhaltung der Vorgaben des Denkmalschutzes umgesetzt werden. Die Jugendherberge Saldenburg wird in den kommenden Jahrzehnten wieder das Bild der Gemeinde und der umliegenden Region prägen.“

Aufgrund des weiter geltenden Verbots von Klassenfahrten durch die Kultusbehörden und Einschränkungen im Belegungsmanagement wird die Jugendherberge Saldenburg erst im März 2021 ihren regulären Betrieb aufnehmen.


München, 14.07.2020

„Die nächsten Jahre verlangen alles von uns ab!“

Corona-Krise hat Jugendherbergen in Bayern mit voller Wucht getroffen; Unterstützung aus dem Sonderprogramm „Unser soziales Bayern“ und solide wirtschaftliche Basis verhindern Schlimmeres; mit dem Neubau der Jugendherberge München City entsteht neuer Leuchtturm im Landesverband.

„Aus der Perspektive von Juli 2020 wirkt der wirtschaftliche Erfolg des Jahres 2019 des Landesverbands Bayern unerreichbar weit weg. Die Corona-Pandemie hat uns mit voller Wucht getroffen. Die Lage war existenzbedrohend. Unsere Aufgabe ist es jetzt, alle Kräfte zu bündeln und Konzepte für die kommenden Jahre zu entwickeln, um die Jugendherbergen in Bayern zu alter Stärke zurückzuführen“, resümiert Vorstand Winfried Nesensohn.

Mit dem Stichtag 31.12.2019 konnte der Landesverband Bayern auf ein Plus bei Übernachtungen von gut 1,7 Prozent im Vergleich zu 2018 verweisen (Download PDF Lagebericht 2019). Insgesamt wurden 1.255.466 Übernachtungen gezählt. Die Zahl der ankommenden Gäste erhöhte sich um 4,3 Prozent und liegt nun bei 496.530 Reisenden, die die 58 Jugendherbergen in Bayern im vergangenen Jahr besucht haben.

Damit liegt der Landesverband ganz im touristischen Trend: Bereits vor der Corona-Krise konnte der Inlandstourismus erfreuliche Zuwachsraten vermelden. Hinzu kommt, dass Bayern weiterhin zu den beliebtesten deutschen Reisezielen zählt. Die Jugendherbergen im Freistaat profitieren von dieser Entwicklung – vor allem dank der Investitionen, die in den zurückliegenden Jahren in den Neu- und Umbau bzw. die Modernisierung der Häuser flossen. Die moderne Ausstattung von Gemeinschaftsräumen und Zimmern, die nachhaltige Qualität der Verpflegung und die technische Ausstattung der Jugendherbergen haben für diese Beherbergungsart neue Maßstäbe definiert.

Jugendherbergen stark nachgefragt

Neben der deutlichen Erhöhung der Aufenthaltsqualität haben 2019 neue Programmbausteine und Projektangebote zum Wachstum der Jugendherbergen in Bayern beigetragen. So werden beispielsweise mit dem Programm „YOUPEDIA Bayern“ medienaffine Jugendliche angesprochen, die eigene multimediale Produkte erstellen. Zudem sorgen die Jugendherbergen zunehmend für barrierearme bzw. barrierefreie Zugänge und Nutzungsmöglichkeiten aller Häuser – alle Jugendherbergen in Bayern sind inzwischen nach dem bundesweit einheitlichen Kennzeichnungssystem „Reisen für Alle“ zertifiziert.

Michael Gößl, ebenfalls Vorstand im Landesverband Bayern: „Mit diesem positiven Jahresabschluss waren wir für 2020 bestens vorbereitet. Der erfreuliche Trend bei Nachfragen und Buchungen hatte sich im Januar und Februar 2020 fortgesetzt. Bis dahin stand der Landesverband auf einem äußerst soliden Fundament. Ab März wurde aber alles anders …“

Mit der weltweiten Ausbreitung des Corona-Virus mussten auch die staatlichen Institutionen in Deutschland bzw. Bayern handeln – per 18. März 2020 wurde allen Jugendherbergen mit sofortiger Wirkung der Betrieb untersagt, um Gäste und Mitarbeiter*innen vor Ansteckungen zu schützen. Binnen weniger Wochen kam es zur Stornierung nahezu aller Buchungen – neue Anfragen und Buchungen gingen auf „Null“ zurück. In Folge dieses Einbruchs war bereits Ende März/Anfang April absehbar, dass die Liquidität des Landesverbands massiv gefährdet sein würde. Zwar hatten die Jugendherbergen vorausschauend und solide gewirtschaftet – Rücklagen für einen Ernstfall durften hingegen nicht in großem Umfang gebildet werden. Das verbieten die gesetzlichen Vorgaben, denen die Jugendherbergen als gemeinnützige Wirtschaftsbetriebe unterliegen.

Alle Gästegruppen sollen reisen können

Nach intensiver Krisenkommunikation und Lobbyarbeit wurde erreicht, dass die Jugendherbergen und vergleichbare Institutionen Fördergelder aus dem Sonderprogramm „Unser soziales Bayern“ erhielten, die die Zahlungsfähigkeit des Landesverbands zunächst bis Dezember 2020 sichern. Eine dauerhafte wirtschaftliche Erholung ist mit dem Zuschuss von insgesamt 5,8 Mio. Euro jedoch nicht möglich. Eine solche Gesundung würde voraussetzen, dass das Reiseverhalten der Jugendherbergsgäste unmittelbar an 2019 anknüpft. Weiter geltende Restriktionen bei der Durchführung von Klassenfahrten führen dazu, dass die Häuser in Bayern ohne eine zentrale Gästegruppe arbeiten müssen. Schulklassen machen etwa 40 Prozent der Buchungen aus. Ähnliches gilt für die Gästegruppe Vereine.

Hier sind weitergehende Lockerungen – bei ständiger Beobachtung des Infektionsgeschehens und größtmöglichem Schutz der Kinder und Jugendlichen – dringend erforderlich. Andernfalls wäre der Fortbestand mehrerer Häuser im Landesverband erneut bedroht. Ein Szenario, wonach einige Häuser vom Netz genommen werden müssten, untergräbt den Anspruch des DJH, dass Kinder, Jugendliche und deren Familien nach Überwindung der Corona-Pandemie Orte der Gemeinschaft, der Begegnung, des Lernens und der Erholung mehr als je zuvor benötigen. Den Jugendherbergen in Bayern kommt nach der Krise eine besondere Bedeutung als Orte und Gelegenheiten des Miteinanders zu.

Leuchtturm unter den Jugendherbergen in Deutschland

Seit 2018 wird die älteste Stadtjugendherberge Deutschlands generalsaniert sowie umfassend erweitert. Die Jugendherberge München City wurde bereits 1929 eröffnet und hat seither Hunderttausende von Gästen empfangen. Durch ihre zentrale Lage in München Neuhausen war sie bereits vor dem Um- und Erweiterungsbau ein internationaler Begegnungsort für junges urbanes Leben.

Die Baumaßnahmen sehen eine vollständige Sanierung des Altbaus entlang der Wendl-Dietrich-Straße vor (Eröffnung im Januar 2022). Um die Übernachtungskapazität zu erweitern, wird zusätzlich ein moderner Neubau am Winthirplatz errichtet, der bereits im Juni 2021 eröffnet wird. Das Haus wird nach Gesamtfertigstellung über insgesamt 402 Betten verteilt

auf 101 Zimmer verfügen. Alle Zimmer sind mit eigener Dusche/WC ausgestattet. Ein Speisesaal, mehrere Aufenthalts- und Gemeinschaftsräume sowie 12 Tagungs- und Seminarräume ergänzen das Angebot. Vorgesehen ist darüber hinaus eine begrünte Hofanlage.

Bei der Konzeption der Jugendherberge wurde auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen geachtet: In der Jugendherberge München City wird es nach Fertigstellung insgesamt 16 barrierefreie sowie weitere sechs rollstuhlgerecht-barrierefreie Zimmer geben (mit zusammen 44 Betten). Alle Zugänge zu Gemeinschaftsräumen und zur Hofanlage sind ebenfalls komplett barrierefrei gestaltet.

Die neue Jugendherberge München City ist als sogenannte Kultur | Jugendherberge konzipiert. Das bedeutet, dass sich die Angebote und Programme im Haus an den kulturellen Möglichkeiten der Stadt orientieren und damit entsprechende Wünsche und Bedürfnisse der Gäste abdecken. Ein inhaltlicher Schwerpunkt bilden die Aspekte Musik und Tanz. Hierzu sind entsprechende Probenräume, ein eigenes Tonstudio sowie eine Bühne zur Präsentation der Kulturangebote vorgesehen.

Perspektive für die kommenden Jahre

Winfried Nesensohn: „Die neue Jugendherberge München City wird eine Referenz an ein internationales junges Gästepublikum sein. Wir werden einen Ort schaffen, der den Spagat zwischen Gemeinschaft und Rückzugsmöglichkeiten schafft und erwarten bereits mit der Eröffnung im nächsten Sommer eine hohe Nachfrage mit zunächst ca. 30.000 Übernachtungen pro Jahr. In der finalen Ausbaustufe sollen jährlich bis zu 90.000 Übernachtungen pro Jahr generiert werden. Damit spielt dieses Haus auch wirtschaftlich in der ersten Liga und wird maßgeblich zum geschäftlichen Erfolg des Landesverbands beitragen.“

Die Bauarbeiten zur neuen Jugendherberge in München wurden auch während der Corona-Krise fortgeführt, um allen vertraglichen Verpflichtungen gegenüber den beauftragten Bauunternehmen und Dienstleistern nachkommen zu können. Im Moment liegen alle Arbeiten innerhalb des kalkulierten Zeit- und Budgetrahmens.

„Die neue Jugendherberge München City ist in dieser schwierigen Zeit für uns ein Zeichen des Aufbruchs und Neustarts nach der Krise. Doch wir sind trotz allem Optimismus realistisch – die nächsten Jahre werden alles von uns als Verband abverlangen. Die Gewissheit, dass wir diese gewaltige Aufgabe stemmen können, schöpfen wir nicht zuletzt aus der starken Jugendherbergs-Familie, die allein in Bayern etwa 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter umfasst. Unser Motto ‚Gemeinschaft erleben‘ ist in diesen Tagen lebendiger und wichtiger denn je. Diesen Elan nehmen wir mit in die kommenden Monate“, so Nesensohn und Gößl.

Die Jugendherberge München City im Netz (im Aufbau)


München, 19.06.2020

Landesverband Bayern wird Mitglied im DEHOGA Bayern

Landesverband Bayern wird Mitglied im DEHOGA Bayern

Der Landesverband Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk tritt mit seinen 42 eigenen Häusern dem Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Bayern bei, „Gemeinschaft erleben“ im engen Verbund mit starken Partnern

Zum 1. Juni 2020 ist der Landesverband Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk e.V. mit allen seinen 42 in Eigenregie betriebenen Häusern dem Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband e.V. beigetreten. Die Jugendherbergen in Bayern gehören damit einem der mitgliederstärksten Berufs- und Wirtschaftsverbände an, der die Interessen der gesamten Hotellerie und Gastronomie im Freistaat bündelt.

Die Jugendherbergen in Bayern bilden seit fast 100 Jahren eine wichtige Säule im Bereich der Beherbergungsbetriebe, die sich auf die Gästesegmente Klassenfahrten, Jugendgruppen und Familien spezialisiert haben. Mit über einer Million Übernachtungen hatte der Landesverband Bayern 2019 erneut bewiesen, dass die Jugendherbergen zu den leistungsfähigsten und zukunftsorientierten Beherbergungsbetrieben gehören. Der Erfolg der Jugendherbergsidee speist sich vor allem aus der Wertehaltung des Verbandes, die sich in der Übernahme von gesellschaftlicher, kultureller und wirtschaftlicher Verantwortung für die Mitarbeiter*innen und Gäste widerspiegelt.

Klaus Umbach, Präsident des Landesverbands: „Die Leitidee der Jugendherbergen findet man bereits in unserem Motto: ‚Gemeinschaft erleben‘ ist deshalb vor allem ein Versprechen an unsere Gäste, Respekt, Vielfalt und Offenheit täglich mit Leben zu füllen. Wir verstehen uns darüber hinaus als engagierter Partner, wenn es um die Bündelung von Interessen unserer Branche gegenüber Politik, Medien und der Öffentlichkeit geht. Eine Mitgliedschaft im DEHOGA Bayern ist ein Gewinn für alle Beteiligten. Wir bringen unsere Erfahrungen als gemeinnütziger Beherbergungsbetrieb ein – vom DEHOGA Bayern können wir beispielsweise Impulse bei der Gewinnung von Fachkräften, der Lobbyarbeit oder der Stärkung der Reisedestination Bayern insgesamt nutzen.“

Bislang waren bereits einzelne bayerische Jugendherbergen Mitglied im DEHOGA Bayern. Mit der Erweiterung dieser Mitgliedschaft auf den gesamten Landesverband ergeben sich auch für den Branchenverband neue Perspektiven. Ziel des DEHOGA Bayern ist unter anderem, partnerschaftliche Beziehungen zu Beherbergungs- und Gastronomiebetrieben unterschiedlichster Prägung aufzubauen und so weiterhin einen der leistungsfähigsten Wirtschaftszweige im Freistaat zu stärken.

„Auch wenn sie angesichts von über 10.000 Beherbergungsbetrieben in Bayern absolut gesehen vielleicht als nicht viele erscheinen, sind Jugendherbergen jedoch ein enorm

wichtiger Bestandteil unserer Gastgeber-Branche“, erläutert Angela Inselkammer, Präsidentin des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes, „in Ihnen finden junge Menschen, somit die Zukunft unseres Landes, eine wunderbare Heimat auf Zeit. Ich freue mich sehr über unsere Partnerschaft, zusammen werden wir noch mehr für die gesamte Tourismusbranche bewegen können.“

Der Landesverband Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk ist davon überzeugt, dass die Mitgliedschaft im DEHOGA Bayern einen wesentlichen Beitrag dazu leisten wird, die drängenden Zukunftsfragen der Branche, zum Beispiel die Umsetzung nachhaltiger und sozialverantwortlicher Unternehmenskonzepte, die Gewinnung von Fach- und Führungskräften oder die stärkere Berücksichtigung des Tourismus im Landesentwicklungsprogramm Bayern, erfolgreich zu bearbeiten.


München, 10.6.2020

Übergabe Förderbescheid an bayerisches Jugendherbergswerk

Bayerns Sozialministerin Carolina Trautner: „Mit rund 5,8 Millionen Euro aus dem Corona-Programm Soziales sichern wir die Existenz des Deutschen Jugendherbergswerks Landesverband Bayern e. V.“

Das Deutsche Jugendherbergswerk Landesverband Bayern e. V. (DJH) hat aus dem Corona-Programm Soziales der Bayerischen Staatsregierung rund 5,8 Millionen Euro zur Sicherung seiner Existenz und die seiner bayerischen Jugendherbergen erhalten. Bei der Übergabe des symbolischen Schecks in der Jugendherberge München Park erklärte Bayerns Sozialministerin Carolina Trautner: „Es freut mich sehr, dass die Finanzhilfen in Höhe von 31 Millionen Euro aus dem Corona-Programm Soziales genau dort ankommen, wo sie gebraucht werden. Damit helfen wir den Jugendhilfeeinrichtungen in Bayern, die für unsere Gesellschaft einen wichtigen sozialen und bildungspolitischen Auftrag erfüllen. Auch die Existenz des DJH sichern wir daraus ab. Die Jugendherbergen bieten jungen Menschen wertvolle Begegnungsmöglichkeiten und verrichten wichtige Bildungsarbeit. Dieser gesellschaftliche Beitrag darf dem Freistaat und den jungen Menschen in dieser herausfordernden Zeit nicht verloren gehen.“

Klaus Umbach, Präsident des Landesverbands Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk, der den symbolischen Scheck entgegennahm, betonte: „Die Unterstützung hilft uns enorm, den Betrieb unserer Häuser wieder aufzunehmen. Vor allem junge Familien können nun ein paar unbeschwerte Tage in einer Jugendherberge genießen. Wir hoffen, dass bald auch Gruppen und vor allem Schulklassen wieder zu uns kommen, um dort Gemeinschaft erleben zu können“.

Das Corona-Programm Soziales sieht eine subsidiäre Entschädigung in Höhe von bis zu 60 Prozent der entfallenden Einnahmen bis Ende Juli 2020 sowie weitere Notmaßnahmen vor. „Damit greifen wir Jugendherbergen, Schullandheimen, Jugendbildungsstätten und Familienferienstätten sowie zahlreichen kleineren Trägern zusätzlich finanziell unter die Arme und unterstützen sie wirksam“, so Trautner.

Seit 30. Mai 2020 sind die Jugendherbergen in Bayern wieder geöffnet und können Gäste empfangen. Hierdurch werden auch wieder Einnahmen generiert. Zur Eindämmung des Infektionsrisikos beachten die Einrichtungen das Hygienekonzept „Beherbergung“. Sozialministerin Trautner hob hervor: „Die vom Bayerischen Ministerrat beschlossene Öffnung der Beherbergungseinrichtungen zeitgleich mit den Hotels war mir ein besonderes Anliegen.

Die Einrichtungen können damit einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung der von der Corona-Krise besonders betroffenen jungen Menschen leisten.“

Informationen sowie die Antragsformulare zum „Programm Soziales“ sind auf der Homepage der Landesbehörde Zentrum Bayern Familie und Soziales (ZBFS) abrufbar unter: www.zbfs.bayern.de/corona-programm-soziales.


München, 26.05.2020

Erste Jugendherbergen in Bayern öffnen am 30. Mai

Nach zehn Wochen Corona-bedingter Betriebsschließung können am 30. Mai 2020 der ersten Jugendherbergen in Bayern wiedereröffnen, umfassendes Hygienekonzept zum Schutz von Gästen und Mitarbeiter*innen greift

Rechtzeitig zum Beginn des Pfingstwochenendes dürfen am 30. Mai 2020 die ersten Jugendherbergen in Bayern wieder Gäste empfangen. Zunächst startet der Landesverband mit 30 Häusern und wird bis Ende August 2020 wieder alle 58 Jugendherbergen „ans Netz“ bringen. Damit endet eine gut zehnwöchige Betriebsunterbrechung, die am 18. März 2020 mit der Allgemeinverfügung des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege und der sofortigen Schließung aller Hotels und Übernachtungsbetriebe aufgrund der explosionsartigen Ausbreitung des Corona-Visus begonnen hatte.

Die Wiedereröffnung der Jugendherbergen in Bayern wird von einem umfassenden Sicherheits- und Hygienekonzeptbegleitet. So tragen alle Häuser dafür Sorge, dass der Mindestabstand zwischen einzelnen Personen in allen öffentlich zugänglichen Bereichen der Jugendherbergen eingehalten werden kann; hierzu sind u.a. gestaffelte Essenszeiten vorgesehen. Mehrbettzimmer werden nur im Rahmen der aktuellen Kontaktbeschränkungen belegt und sanitäre Anlagen dürfen nur von einer Familie/Gruppe während ihres Aufenthalts genutzt werden. Darüber hinaus sollen die Mitarbeiter*innen aller Jugendherbergen sowie die Gäste, die sich in Gemeinschaftsbereichen der Häuser aufhalten, eine Mund-Nase-Abdeckungen tragen. An zentralen Stellen der Jugendherbergen werden Spender für Desinfektionsmittel platziert.

Jugendherbergen in Bayern rechnen mit starkem Inlandstourismus

Der Landesverband wird am 30. Mai 2020 zunächst mit 30 Häusern wiedereröffnen, um sicherzustellen, dass in allen Jugendherbergen die umfassenden Hygienemaßnahmen umgesetzt werden können. Diese Jugendherbergen rechnen von Beginn an mit einer guten Auslastung im Rahmen der staatlichen Verordnungen. Dazu wird eine vermutlich überproportional hohe Nachfrage nach Inlandsreisen im Verlauf des Jahres 2020 beitragen. Für alle Gäste sind ab sofort buchbar: die Jugendherbergen Füssen, Garmisch-Partenkirchen, Lindau, Oberammergau, Oberstdorf, Rothenburg, Bad Tölz, „Moun10“ (Garmisch-Partenkirchen II), Berchtesgaden, Schliersee, Burghausen, Possenhofen, München Park, Schweinfurt, Pottenstein, Regensburg, Würzburg, Nürnberg, Bayreuth, Lenggries, Mittenwald, Passau, Saldenburg, Kreuth, Eichstätt, Wunsiedel, Dinkelsbühl, Bad Kissingen, Gunzenhausen und Burg Wernfels (die aktuelle Liste findet sich hier).

Michael Gößl, Vorstand im Landesverband Bayern: „Hinter dem bayerischen Jugendherbergswerk liegen dramatische Woche, denn zwischenzeitlich stand zu befürchten, dass durch den kompletten Umsatzausfall seit Mitte März die Jugendherbergen in Bayern nicht überleben werden. Dieses drohende Szenario scheint mit dem jetzt wirkenden Rettungsschirm überstanden. Umso mehr freuen wir uns, dass unsere Jugendherbergen wieder das tun können, was sie am besten können: perfekte Gastgeber sein. Und alle Reisenden, die zu uns kommen, werden die Jugendherbergen in Bayern so (wieder-)finden, wie sie sie schon bisher kannten: als sichere, abwechslungsreiche, spannende und vielfältige Orte der Begegnung, des Lernens und der Erholung. Herzlich willkommen zurück – schön, dass Sie wieder unsere Gäste sind!“


München, 20.04.2020

Jugendherbergen in Bayern: Rettung dank gelebter Solidarität

Der Landesverband Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk kann nach wochenlangem Zittern ein wenig aufatmen: Das „Sonderprogramm Soziales“ verschafft den Jugendherbergen die nötige Liquidität, um den Betrieb Ende Mai teilweise wieder aufnehmen zu können. Der Dank des DJH dafür geht vor allem an das Bayerische Sozialministerium.

Mit der Allgemeinverfügung des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege musste der Betrieb aller Jugendherbergen zum 18. März 2020 vollständig eingestellt werden, um Gäste und Mitarbeiter*innen vor Ansteckung mit dem Corona-Virus zu schützen. Damit konnten über Nacht keinerlei Umsätze und Erlöse generiert werden. Die Liquidität der 58 Jugendherbergen in Bayern sank binnen weniger Wochen dramatisch ab und es drohte die Insolvenz des Landesverbands.

Klaus Umbach, Präsident des Bayerischen Jugendherbergswerks: „Das Szenario der vollständigen Pulverisierung der Jugendherbergsbewegung in Bayern und in ganz Deutschland schien zwischenzeitlich unabwendbar. Eine Katastrophe sowohl für unsere Mitarbeiter*innen als auch für die Bildungsinfrastruktur im Freistaat. Denn die Jugendherbergen sind seit jeher essentieller Teil der außerschulischen Jugendbildung. Umso mehr sind wir erleichtert und glücklich, dass durch das pragmatische Zusammenwirken verschiedener Ressorts innerhalb der Bayerischen Staatsregierung das unmittelbar bevorstehende Ende einer fast 100 Jahre bewährten Struktur verhindert werden konnte.“

Das Bayerische Kabinett hatte Mitte April einen Rettungsschirm für gemeinnützige Wirtschaftsbetriebe erarbeitet, unter dem auch der Landesverband Bayern des Jugendherbergswerks Platz gefunden hatte. Die staatlichen Hilfen waren dringend benötigt worden, weil der Verband aufgrund seines Status keine eigenen finanziellen Rücklagen bilden darf. Gemeinnütze Unternehmen sind angehalten, Erlöse unmittelbar wieder in den laufenden Betrieb zu re-investieren.

Dank an Ministerin Trautner

Umbach: „Dass am 30. Mai die ersten Jugendherbergen in Bayern wieder öffnen und Gäste empfangen können, verdanken wir einem abgestimmten und solidarischen Handeln innerhalb der Bayerischen Staatsregierung. Ich darf unseren Dank vor allem an Frau Staatsministerin Carolina Trautner aussprechen, die als zuständige Fachministerin im Bereich Soziales wesentlich dazu beigetragen hat, dass – gemeinsam mit dem Wirtschafts- und Finanzministerium – eine tragfähige Lösung für die Jugendherbergen in Bayern gefunden wurde. Für uns zeigt sich darin praktisch gelebte Solidarität und die Überzeugung der handelnden Politiker*innen, dass Jugendherbergen unverzichtbare Orte der Begegnung, des Lernens und des demokratischen Zusammenlebens sind. Jugendherbergen sind in der Tat sozial relevant. Herzlichen Dank an alle, die zur Rettung der Jugendherbergen in Bayern beigetragen haben.“

Der Landesverband Bayern hat am 19. Mai 2020 den Antrag für einen Zuschuss aus dem „Sonderprogramm Soziales“ beim zuständigen „Zentrum Bayern Familie und Soziales“ (ZBFS) gestellt. Die Auszahlung soll nach Prüfung zügig erfolgen und die Zahlungsfähigkeit des Landesverbands Bayern bis Ende 2020 sichern.

Gleichzeitig stehen die Jugendherbergen weiter vor massiven Herausforderungen: Bis zum Ende des Schuljahrs sind alle Klassenfahrten untersagt. Die Belegung mit Schulklassen in der Zeit nach den Sommerferien ist unsicher. Sport- und Musikgruppen werden aufgrund der weiter geltenden Reisebeschränkungen ebenfalls als Gäste weitgehend ausfallen. Klaus Umbach: „Wir rechnen damit, dass 2020 und 2021 wirtschaftlich gesehen zwei extrem schwierige Jahre werden, in denen es gilt, die Überlebensfähigkeit unserer Häuser aus eigener Kraft zu sichern. Die Krise ist noch nicht vorüber – ich bin aber verhalten optimistisch, dass der Landesverband diese Herausforderungen meistern kann.“


München, 08.04.2020

Wirkungsloser Rettungsschirm: „Jugendherbergen ohne Dach“

Angekündigte Soforthilfen der Bayerischen Staatsregierung verkennen besonderes Konstrukt der Jugendherbergen in Bayern und sind wirkungslos, 8 Mio. Euro zur Erhaltung des Landesverbands erforderlich

Der Bayerische Ministerpräsident hatte in seinem gestrigen Pressestatement finanzielle Soforthilfen aus dem bestehenden Landesprogramm auch für die Jugendherbergen und andere gemeinnützige Wirtschaftsunternehmen angekündigt. Das Programm ist darauf ausgelegt, Liquiditätsengpässe schnellstmöglich zu überwinden. Hierzu erklärt der Landesverband Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk (DJH):

„Wir betrachten es grundsätzlich als großen Erfolg, dass die Jugendherbergen als Vertreter des gemeinnützig organisierten Wirtschaftssektors nun erstmals offiziell durch die Bayerische Staatsregierung unter den Rettungsschirm aufgenommen wurden. Art und Umfang des Soforthilfeprogramms bleiben aber wirkungslos und tragen nicht zu unserer Rettung bei. Mit weit über 700 Mitarbeiter*innen ist der Landesverband formal juristisch von entsprechenden Zuwendungen aus dem Programm ausgeschlossen. Selbst wenn Unterstützungsleistungen aus bisher bestehenden Programmen für die Jugendherbergen zugänglich gemacht würden, wären die dafür vorgesehenen Beträge viel zu gering, um die Existenz der bayerischen Jugendherbergen zu sichern“, betont Klaus Umbach, Präsident des Landesverbands Bayern, in einer Stellungnahme.

Das bayerische Soforthilfe-Programm ist auch nach der Verschränkung mit den vergleichbaren Bundeshilfen für Unternehmen und gemeinnützige Wirtschaftsbetriebe lediglich für Antragsteller bis maximal 250 Mitarbeiter*innen vorgesehen und demnach ungeeignet für das DJH.

8 Mio. Euro Soforthilfe benötigt

Eine Inanspruchnahme von Krediten, die durch den Freistaat Bayern bis zu 100 Prozent besichert werden, stellt ebenfalls keinen tragbaren Lösungsansatz dar. Diese Kredite sind ausschließlich für rein gewerblich arbeitende Unternehmen vorgesehen – einem gemeinnützig organisierten Verband wie dem Jugendherbergswerk bleibt dieser Weg versperrt.

Umbach: „Das Jugendherbergswerk Bayern steht bis Ende 2020 vor einer Finanzierungslücke von 8 Mio. Euro. Das wirksamste Mittel einer Rettung ist ein nicht-rückzahlungspflichtiger Zuschuss durch den Freistaat Bayern. Im Zusammenwirken von staatlichen Zuschüssen und einer dann möglichen eigenständigen Kreditaufnahme durch den Verband könnte die Gesamtfinanzierung gesichert werden. Anders formuliert: Die Jugendherbergen stehen trotz der gestrigen Ankündigungen bislang ohne Rettungsschirm da. Uns fehlt ein wetterfestes Dach – es regnet weiter ungehindert rein, sodass binnen weniger Tage und Wochen die gesamte Struktur bzw. die Substanz des Landesverbands zerstört sein wird. Die endgültige Schließung von Jugendherbergen steht unmittelbar bevor, wenn keine wirksamen Rettungsmaßnahmen erarbeitet werden!“

Trotz aller Schwierigkeiten würdigt der Landesverband ausdrücklich die vielfältigen Einzel-Initiativen aus allen politischen Ebenen. Der Tenor aller Rückmeldungen zur Krise der Jugendherbergen lautet: „Ein Welt ohne Jugendherbergen ist unvorstellbar!“

„Wir wissen selbstverständlich, welche immense Fülle von Aufgaben derzeit auf allen Ebenen der Politik zu lösen sind. Gleichzeitig betrachten wir die Jugendherbergen in Bayern in ihrer inhaltlichen Arbeit, ihrer wirtschaftlichen Stärke und ihrer gesellschaftlichen Bedeutung als sozial-relevant und befürchten ein ungebremstes Zusteuern auf ein Insolvenzverfahren. Wir fordern deshalb unverzüglich lösungsorientierte Gespräche mit dem Sozial-, Wirtschafts- und Finanzministerium, um dieses drohende Szenario wirksam zu verhindern“, appelliert Klaus Umbach an die Bayerische Staatsregierung.


München, 27.03.2020,

Brandbrief der Jugendherbergen in Bayern

Jugendherbergen in Bayern vor dem endgültigen Aus

Beschlossener Schutzschirm wirkungslos für bayerische Jugendherbergen
Ohne Unterstützung durch Bund und Land ist der Landesverband zur dauerhaften Aufgabe der Standorte gezwungen

Der Landesverband Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk hat an Bürgermeister*innen, Landrät*innen, Mitglieder des Bayerischen Landtags sowie an die Abgeordneten aus Bayern im Deutschen Bundestag den beiliegenden Brandbrief adressiert.

Darin wird auf die dramatische wirtschaftliche Situation der Jugendherbergen in Bayern hingewiesen, die bislang durch keinen Schutzschirm oder andere wirksame Unterstützungsleistungen erfasst werden.

Sollte nicht umgehend eine Lösung gefunden werden, droht eine endgültige Schließung der 58 Jugendherbergen im Freistaat.

Der zum Download verfügbare Brandbrief kann vollständig oder in Teilen veröffentlicht werden.


München, 18.03.2020,

DJH-Landesverband Bayern schließt seine Jugendherbergen

München – Als unmittelbare Auswirkung auf die aktuellen Entwicklungen rund um das neue Coronavirus (SARS-CoV-2) schließt der Landesverband Bayern des Deutschen Jugendherbergswerkes (DJH) ab 18. März 2020 alle seine 58 Häuser bis voraussichtlich 19. April 2020. Die Umsetzung erfolgt auf Anordnung des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege.

Alle Mitarbeitenden der Jugendherbergen in Bayern wurden bereits über die Maßnahme informiert. In diesem Zusammenhang notwendige Vereinbarungen sowie Maßnahmen, etwa im Kontext Kurzarbeit, werden entsprechend umgesetzt. Für Gäste stehen die bekannten Servicestellen zur Klärung von Buchungs- und Stornierungsfragen weiterhin zur Verfügung.

Winfried Nesensohn, Vorstand im Landesverband Bayern: „Dieser letzte Schritt ist auch aus unserer Sicht zwingend notwendig, um die Gesundheit unserer Gäste, der Teams in den Häusern und unserer Dienstleister wirksam zu schützen. Die Herausforderungen, die vor uns liegen, werden wir als Jugendherbergsfamilie angehen – und ganz sicher bewältigen. Mein herzlicher Dank an unsere Kolleginnen und Kollegen vor Ort, die schon seit Wochen die Folgen der Krise bewältigen müssen.“

Sobald eine Veränderung der aktuellen Umstände absehbar ist, wird der DJH-Landesverband Bayern über die Wiederaufnahme des Gastbetriebes in seinen Jugendherbergen informieren.


München/Nürnberg, 03.02.2020

Bildung Vier-Punkt-Null

Kultusstaatssekretärin Anna Stolz beim Fachtag YOUPEDIA Bayern: „Ein besonderer und jugendnaher Zugang zu Kultur und Geschichte“

Anlässlich des Fachtags YOUPEDIA Bayern, der am heutigen Montag in der Kultur|Jugendherberge Nürnberg stattfand, zeigte sich die Staatssekretärin im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus Anna Stolz begeistert: „Das Projekt YOUPEDIA setzt an der Lebenswelt junger Menschen an. Durch medial gestützte Recherchearbeit und Verarbeitung der gewonnenen Kenntnisse gelingt es, einen ganz persönlichen und jugendnahen Zugang zu Kultur und Geschichte zu schaffen. YOUPEDIA ist eine echte Bereicherung und Vertiefung curricularer Bildungsprozesse durch Angebote der non-formalen Bildung.“

Der Landesverband Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk als Trägerorganisation hatte zusammen mit seinem Projektpartner der Klassik Stiftung Weimar zu einem eintägigen Erfahrungsaustausch zu Chancen und Perspektiven medial gestützter Bildungsprojekte in den Bereichen Kultur und Geschichte eingeladen. Die Teilnehmenden des Fachtags diskutierten am Beispiel des interaktiven digitalen Projekts „YOUPEDIA – Kultur und Geschichte(n) entdeckt von Jugendlichen für Jugendliche“ über neue Zugänge und Partizipationschancen von Heranwachsenden in medial gestützten Bildungsprozessen.

Markus Achatz, Projektverantwortlicher YOUPEDIA Bayern im Landesverband des Jugendherbergswerks: „Teilhabe und Partizipation junger Menschen an der Gestaltung ihres unmittelbaren Lebensumfeldes und der Gesellschaft gehören seit jeher zum Grundverständnis der Jugendherbergen. Mit YOUPEDIA Bayern eröffnen wir eine neue Form dieser Mitwirkung. Darin vereinen sich Ansätze der politisch-historischen Bildung und der Medienpädagogik. Denn für uns ist klar: Bildung braucht neue methodische Ansätze der Vermittlung von Inhalten. YOUPEDIA ist in diesem Verständnis Weg und Ziel zugleich. Wir unterstützen Heranwachsende, ihre eigenen Perspektiven zu entwickeln und eigene Erfahrungen kreativ und medial zu artikulieren. Darüber hinaus können sie die Ergebnisse ihrer Arbeit über das Online-Portal YOUPEDIA.DE einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen.“

Programme im Rahmen von YOUPEDIA Bayern werden aktuell an vier bayerischen Jugendherbergen angeboten (Bayreuth, Nürnberg, Passau und Regensburg). In den 3- bis 5-

tägigen Bildungsaufenthalten erkunden schulische und außerschulische Jugendgruppen verschiedene Orte entlang kultureller, historischer Artefakte. Denkmäler, Museen oder Gedenkstätten werden so zum Ausgangspunkt für ein Erfahrungsfeld im Kontext von kultureller, historischer und medienpädagogischer Bildung.

Für die Auseinandersetzung nutzen die Jugendlichen verschiedene Medien, um sich zu informieren, zu kommunizieren und die eigenen Sichtweisen medial auszudrücken. Jugendliche werden dadurch selbst zu Produzenten von Geschichte und Kultur eines Ortes. Das Projekt knüpft einerseits am Interesse der Jugendlichen an und stellt andererseits Bezüge zum Lehrplan her (z.B. Geschichte, Deutsch, Ethik/Religion, Kunst etc. – insbesondere aber auch zu den fächerübergreifenden Kompetenzen wie bspw. Soziales Lernen, Medienbildung, Werteerziehung, kulturelle und politische Bildung). Das non-formale Bildungsangebot richtet sich sowohl an Gruppen der außerschulischen Jugendarbeit als auch an schulische Gruppen aller Schularten ab Sekundarstufe I.

Das multimediale Online-Portal YOUPEDIA gilt als Leuchtturm der außerschulischen Bildungsarbeit. Vor zwei Jahren war es als Kooperation zwischen der Klassik Stiftung Weimar und dem Deutschen Jugendherbergswerk ins Leben gerufen worden. Unterstützt und gefördert wird YOUPEDIA durch die Bayerische Sparkassenstiftung und den Kulturfonds Bayern. Bundesweit konnte inzwischen eine Vielzahl von Projekten realisiert werden – allein in Bayern sind an vier Standorten inzwischen etwa 80 Medienprodukte mit rund 400 Jugendlichen entstanden. YOUPEDIA Bayern im Netz: youpedia-bayern.jugendherberge.de Die Jugendherbergen in Bayern im Netz: www.bayern.jugendherberge.de


30.01.2020    München, Lindau

Jugendherberge Lindau: Signet „Bayern barrierefrei“ verliehen

Staatssekretärin Carolina Trautner überreicht am 30. Januar 2020 das Signet „Bayern barrierefrei“ an die Jugendherberge Lindau

Als Vertreterin der Bayerischen Staatsregierung hat Sozialstaatssekretärin Carolina Trautner am 30. Januar 2020 der Jugendherberge in Lindau das Signet „Bayern barrierefrei – Wir sind dabei!“ verliehen. Der Präsident des Landesverbands Bayern im Deutschen Jugendherbergswerk Klaus Umbach nahm zusammen mit dem Leiter der Jugendherberge Lindau Dirk Umann und dem Präsidiumsmitglied Stefanie Krüger dieses Zeichen der Anerkennung entgegen. Mehr lesen...



Projekt: moun10 Jugendherberge Garmisch
 



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